Studieren in Malta

Inmitten des Mittelmeers, südlich von Sizilien und nordöstlich von Tunesien, liegt die Insel Malta. Zusammen mit ihren Nachbarinseln Gozo und Comino sowie vier weiteren unbewohnten Inseln bildet sie den Zwergstaat Malta.

Zu Gast in Malta

Malta mag zwar der kleinste EU-Mitgliedsstaat sein (seine Fläche ist geringer als die von Bremen), aber im internationalen Tourismus ist er seit langem eine feste Größe. Zahlreiche Badeurlauber, Kulturhungrige und Sprachreisende zieht es alljährlich auf die mediterrane Insel. Bettenburgen stehen hier jedoch kaum. Stattdessen gibt es malerische Fischerdörfer und unverbaute Küstenabschnitte zu entdecken. Ein Studium in Malta ist also eine akademische Erfahrung der besonderen Art.

Geschichte Maltas

Auch vor der Ankunft der Touristen war Malta aufgrund seiner strategisch günstigen Lage sehr „international“: Phönizier, Römer, Staufer, Spanier, Araber, Franzosen und Briten herrschten hier im Laufe der Jahrtausende. Und der Malteserorden benannte sich sogar nach der Insel, die er 250 Jahre lang besetzt hielt. Dass Malta bis 1964 unter britischer Kolonialherrschaft stand, ist noch deutlich zu erkennen: Englisch ist neben dem Maltesischen offizielle Amtssprache geblieben. Es herrscht weiterhin Linksverkehr und in der maltesischen Küche verbinden sich nicht nur mediterrane und orientalische Einflüsse, sondern auch Bacon and Eggs gehören noch immer zum klassischen Frühstücksangebot.

Sightseeing in Malta

Im Rahmen eines Studiums in Malta sollte das Sightseeing auf keinen Fall zu kurz kommen, denn das Land hat nicht zuletzt aufgrund seiner multikulturellen Geschichte eine ganze Reihe an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dazu gehört unbedingt die zum UNESCO Weltkulturerbe ernannte Hauptstadt Valletta. Sie wird vom monumentalen Mauerbollwerk Fort Elmo umgeben, das das Zentrum mit seinen prachtvoll ausgestatteten Kirchen und Palästen aus der Renaissance- und Barockzeit schützt. Wer von hier in das maltesische Umland reist, stößt auf zahlreiche Ruinen und historische Tempelanlagen aus der Zeit der Phönizier und Römer.

Religion

Malta diente lange als eine Art christliches Bollwerk vor der islamischen Welt. Das prägte die Insulaner, die bis heute größtenteils tief katholisch sind. Regelmäßig stehen Heiligenfeste mit Prozessionen durch die geschmückten Straßen an. Diese enden in ausgiebigen Feiern mit vielen Köstlichkeiten sowie Tanz und Feuerwerk bis spät in die Nacht. Auch den Karneval feiern die Malteser begeistert und ausgiebig.


Sprachkurse in Malta

Internationale Küche, Bauten verschiedenster Epochen und weiße Strände: Beim Sprachkurs auf Malta kommt jeder auf seine Kosten.

Die Kombination aus Sprachunterricht und Mittelmeerurlaub ist schon lange eines der maltesischen Erfolgsrezepte. Generationen von Schülern sind bereits hierhin gereist, um ihre Englischkenntnisse aufzubessern.

Gründe für einen Sprachkurs in Malta

Durch die lange Kolonialzeit ist die englische Sprache auf Malta nicht nur theoretischer Unterrichtsstoff, sondern Teil des Alltagslebens. Malta ist das einzige englischsprachige Land im Mittelmeerraum – und unter seiner mediterranen Sonne lernt es sich für viele angenehmer als etwa im regnerischen Großbritannien. Von Zentraleuropa aus ist die Insel zudem weit schneller und günstiger zu erreichen als klimatisch ähnliche Ziele in Übersee.

Während früher fast nur Europäer zum Sprachurlaub nach Malta kamen, sind die Gruppen heute international zusammengesetzt. Die Teilnehmer stammen inzwischen aus über 80 Nationen.

Kursangebot

Durch die lange Sprachschultradition konnten die maltesischen Kursangebote fortwährend modernisiert und den aktuellen Anforderungen angeglichen werden. Heute existieren unter anderem Angebote für Schüler und Abiturienten, Studenten, Lehrer und andere Berufsgruppen sowie für Senioren.

Inhaltlich decken die Kurse alle Niveaus von Anfänger bis Fortgeschrittenen ab. Berufs- und fachspezifische Englischkurse, etwa für die Bereiche Business, Technik, Literatur, ergänzen die üblichen Programme. Je nach Wunsch können Teilnehmer zwischen Standard- oder Intensivunterricht, Gruppen- oder Einzelstunden oder einem speziellen Konversationstraining wählen.

Qualitätssicherung

Die Zahl der Anbieter ist groß: Sie reicht von großen Ketten bis hin zu individuellen, kleineren Unternehmen. Die unabhängige Organisation Federation of English Language Teaching Organisations of Malta (FELTOM) kontrolliert seit 1989 die Qualität der maltesischen Sprachschulen. Sie prüft die Vermittlung und Beratung durch die Anbieter und vor Ort die Lehrer, Lehrangebote, Unterrichtspläne und -räume sowie die Unterkünfte, die oftmals inklusive sind. Daneben existieren einige weitere Organisationen, wie beispielsweise der Fachverband Deutscher Sprachreiseveranstalter (FDSV). Durch diese Qualitätskontrollen besteht ein Netzwerk hochwertiger Anbieter, die nur gut ausgebildete Lehrer beschäftigen.

Was sollte ich bei der Wahl eines Sprach­kurses beachten?

Wichtig bei der Auswahl des passenden Anbieters und Kurses ist die Berücksichtigung des individuellen Sprachniveaus und der Altersstufe. Eine Kursstunde sollte circa 45-60 Minuten dauern und die Wochenstundenzahl bei 20-30 Stunden liegen. Die Teilnehmerzahl umfasst im Idealfall nicht mehr als 10 Personen. So entsteht eine intensive Arbeitsatmosphäre und die Lehrer können ihre Schwerpunkte individuell auf die Gruppenmitglieder ausrichten.

Bei Jugendlichen steht zum Beispiel das altersgerechte Lernen im Vordergrund. Die Kurse dienen oft als Unterstützung für den Schulunterricht oder als Vorbereitung für einen Schüleraustausch oder das Abitur. Die Schüler können im Rahmen des Sprachkurses auch neue Kontakte knüpfen.

Erwachsene können mit der Teilnahme an einem Sprachkurs ganz unterschiedliche Ziele verfolgen:

  • Abiturienten können sich fit für das Studium machen.
  • Studenten können sich auf standardisierte Sprachtests wie TOEFL oder IELTS vorbereiten.
  • Berufstätige können ihre Konversationsfähigkeiten verbessern oder konkrete Nachhilfe im beruflichen Sprachgebrauch erhalten.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen - Freizeit­aktivitäten

Das alte Fischerdorf San Giljan (St. Julian) auf Malta ist längst zur Party-Stadt geworden und zieht Sprachschüler aus aller Welt an.

Eine große Rolle spielt für jede Altersstufe ein gesunder Ausgleich zum Unterricht. Bei vielen Anbietern stehen daher neben dem vormittäglichen Lernen gemeinsame Aktivitäten auf dem Programm. Das können beispielsweise Exkursionen oder Sport- und Tanzkurse sein. Ganz besonders bietet sich auf Malta natürlich Wassersport mit Baden, Surfen, Wasserski oder Tauchen an. Teilweise ist das Mittelmeer hier durch die geringe Wassertiefe strahlend türkisblau. Sehr beliebte Ausflugsziele sind etwa die Blaue Lagune und die Blaue Grotte, die sich per Boot erkunden lassen.

Auch das Inland Maltas und der Nebeninsel Gozo hat einiges zu bieten: Mit ihrer mediterranen und nordafrikanischen Vegetation laden die maltesischen Inseln zum Wandern durch Citrus- und Olivenbaumhaine ein, vorbei an wilden Kräutern und Gemüsebeeten. Ebenfalls sehr lohnenswert sind die schönen maltesischen Städte wie Valletta, Mosta und Medina oder auch die zahlreichen alten Fischerdörfer. St. Julian, ein beliebter Ort von Sprachschulen, ist zum Beispiel ein solches Fischerdorf. Abends können die Sprachschüler hier in gemütlichen Bars beisammen sitzen oder in einer der Diskotheken tanzen gehen.


Kosten für Sprachkurse, Lebens­haltungs­kosten und Unter­kunft

So unterschiedlich die Kursangebote auf Malta sind, so unterschiedlich sind auch die Kosten. Im Folgenden wird von einem Standardenglisch-Angebot mit circa 20 Wochenstunden ausgegangen.

  • Bei Schülerkursen sollte man circa EUR 200 für eine Unterrichtswoche einkalkulieren.
  • In der Erwachsenenfortbildung kostet ein solcher Kurs meist etwa EUR 180.
  • Für einen Intensivkurs liegen die Kosten bei EUR 260-320
  • Ein Kleingruppenkurs in Business Englisch kostet etwa EUR 350-420.

Besondere Freizeitangebote wie Sport- oder Kulturpakete kosten einen Aufschlag.

Die Lebenshaltungskosten für ein Studium in Malta sind kaum geringer als in Deutschland. Manche Dienstleistungen wie öffentliche Verkehrsmittel sind billiger. Lebensmittel sind hingegen oft teurer, da sie größtenteils importiert werden müssen. Hier ist es sinnvoll, wie die Einheimischen entweder bei großen Discountern oder bei kleinen Marktständen einzukaufen.

Die meisten Sprachreiseanbieter stellen ihren Teilnehmern verschiedene Möglichkeiten zur Unterkunft zur Auswahl. Bei Schülern sind Gastfamilien sehr beliebt. Hier können die Jugendlichen in besonderer Weise Land und Leute kennenlernen und neue Eindrücke sammeln. Die Kosten liegen bei circa EUR 160-220 pro Woche für ein Einzelzimmer.

Daneben existieren in der Regel Partnerangebote von Pensionen und Hotels. Ihre Preise variieren selbstverständlich je nach Komfort und Saison. Je nachdem, ob man sich für ein Mehrbett-, Doppel-, oder Einzelzimmer entscheidet, kann man zwischen EUR 90-240 EUR in der Woche einplanen.


Wissenswertes zu Einreise und Kranken­versicherung

Für EU-Mitglieder ist die Einreise nach Malta problemlos mit einem Reisepass oder Personalausweis möglich. Wer eine Europäische Krankenversicherungskarte besitzt, ist im Krankheitsfall in der Republik Malta mitversichert und braucht nicht zwingend eine zustätzliche Auslandskrankenversicherung.