Academic Gap Year

Endlich Abi, und dann? Erstmal eine Auszeit nehmen und Auslandserfahrung sammeln oder lieber doch gleich mit einem Studium beginnen? Nur in welchem Fach? Wenn ihr euch diese Fragen stellt, ist ein Academic Gap Year im Ausland möglicherweise genau das Richtige für euch.

Auslands- und Studien­erfahrung im Academic Gap Year kombinieren

In einem Academic Gap Year im Ausland können Abiturienten das Studentenleben schon einmal kennenlernen.

Ein Academic Gap Year im Ausland erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Es bietet besonders Schulabgängern eine tolle Gelegenheit, Auslandserfahrungen und erste Studienerfahrungen miteinander zu verbinden. Hochschulen in den USA, Kanada, Großbritannien, Irland, Australien, Neuseeland und weiteren Ländern bieten mittlerweile die Möglichkeit, ein solches Gap Year nach dem Schulabschluss zu absolvieren. Dafür müssen die Bewerber nicht an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sein. An der Hochschule im Ausland studieren Gap-Year-Studenten für ein oder zwei Semester gemeinsam mit einheimischen und anderen internationalen Studierenden.


Vorteile eines Academic Gap Year im Ausland

Ein Academic Gap Year ist nicht nur eine tolle Möglichkeit, ein fremdes Land kennenzulernen. Es gibt eine ganze Reihe weiterer Dinge, die dafür sprechen, nach der Schule ein solches Studienprogramm zu absolvieren.

Den Studienalltag kennenlernen

Wie läuft eigentlich eine Vorlesung ab? Wie stelle ich mir meinen Stundenplan zusammen? Wann und wie arbeite ich die Vorlesungsinhalte nach und wie bereite ich mich auf Prüfungen vor? Wenn Schulabgänger an die Uni kommen, ist oft vieles neu für sie und sie stellen sich viele Fragen wie diese.

Im Academic Gap Year, diesem „Schnupperstudium“ vor dem eigentlichen Studium, lassen sich schon einmal erste Erfahrungen mit dem Uni-Alltag machen. Die Gap Year-Studenten lernen die Abläufe an einer Hochschule kennen. Sie erfahren, welche Erwartungen an Studenten gestellt werden und wie sie ihnen gerecht werden können. Abiturienten, die ein Academic Gap Year absolvieren, lernen auch, ihren Alltag zwischen Vorlesungen, Selbststudium und Freizeit zu organisieren und mit Dozenten zu kommunizieren. Im Studienalltag kommt es mehr als in der Schule auf Selbständigkeit und Eigenverantwortung an. Damit können Teilnehmer eines Gap-Year-Programms sich schon einmal vertraut machen.

Das passende Studienfach finden

An der California State University Chico können Gap-Year-Studenten Kurse aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen belegen.

Angehenden Studenten steht eine Fülle an unterschiedlichsten Studienfächern offen, die alle auf ihre Weise spannend sind. Die Wahl des Studienfachs fällt folglich manchen nicht leicht: Jura oder BWL? Anglistik, Kunstgeschichte oder doch lieber Ethnologie? Humanmedizin oder Biotechnologie? Abiturienten, die nach dem Abi noch nicht wissen, was sie studieren möchten, können in einem Academic Gap Year in verschiedene Fächer hineinschnuppern. So können sie herausfinden, welches Studienfach das passende für sie ist.

Im Gap Year sind sie nämlich nicht an bestimmte Fachbereiche gebunden. Somit sind sie sehr frei in der Kurswahl, solange sie die Voraussetzungen für die einzelnen Kurse erfüllen. Deshalb belegen sie in der Regel erstmal Kurse, die keine Vorkenntnisse erfordern.

Das Academic Gap Year ist also besonders für Unentschlossene eine gute Option. Teilnehmer, die bereits ein konkretes Studienfach im Auge haben, können in ihrem Gap Year schon einmal überprüfen, ob dieses die richtige Wahl ist. Wer beispielsweise in dieser Zeit mehrere Kurse in Physik belegt und immer noch Spaß daran hat, kann davon ausgehen, ein passendes Fach gefunden zu haben.

Wartesemester sinnvoll überbrücken

Manche wissen nach dem Abi schon ganz genau, was sie studieren möchten, müssen aber bis sie ihr Wunschstudium beginnen können, noch Wartesemester überbrücken. Auch dafür eignet sich ein Academic Gap Year im Ausland. Besonders sinnvoll ist es dann natürlich, wenn Gap-Year-Studenten Kurse aus dem angestrebten Studienfach belegen. Eventuell können die im Gap Year erbrachten Studienleistungen nämlich sogar auf das spätere Studium angerechnet werden.

Gute Betreuung

Service wird an Hochschulen im Ausland groß geschrieben. Deshalb wird auch Wert auf eine gute Betreuung der Studierenden gelegt. Diese erfolgt in der Regel sowohl seitens der Dozenten in den Lehrveranstaltungen als auch durch die Service-Teams der Hochschulen abseits der Vorlesungen. Das kommt natürlich allen Studenten zugute. Für Gap-Year-Studenten, für die das Uni-Leben ja vollkommen neu ist, ist es natürlich besonders vorteilhaft. Die oftmals kleinen Kurse an den Hochschulen im Ausland sorgen dafür, dass die Dozenten gut auf ihre Studenten eingehen können. Sie sind bei Fragen in der Regel auch gut erreichbar.

Viele ausländische Hochschulen bieten ihren Studenten zudem Unterkunftsmöglichkeiten, etwa ein Zimmer im Studentenwohnheim oder Quartier in einer Gastfamilie. Das hat den Vorteil, dass man gleich Anschluss findet und sich die erste eigene Wohnung nicht aus der Ferne organisieren muss.

Persönliche Weiterentwicklung und Fremdsprachenkenntnisse

Gap-Year-Studenten betreten an der ausländischen Uni erstmal Neuland und müssen auf eigene Faust diese für sie neue Welt erkunden. Dabei entwickeln sie sich natürlich persönlich weiter: Selbstständigkeit und Organisationsfähigkeit sind gefragt und werden so gefördert. Zur persönlichen Weiterentwicklung trägt auch bei, dass sie sich mit ihrer akademischen und beruflichen Zukunft auseinandersetzen, wenn sie sich fragen: Was will ich studieren? Oder: Will ich das wirklich studieren?

Das Testen von Kursen aus verschiedenen Bereichen bringt nicht nur Klarheit über das zukünftige Studienfach. Es erweitert auch den Bildungshorizont. Der Umgang mit den einheimischen und internationalen Kommilitonen und der Alltag in einem fremden Land schulen die eigenen interkulturellen Kompetenzen. Diese gewinnen zunehmend an Bedeutung, auch im Berufsleben. Genauso wie Fremdsprachenkenntnisse, die im Auslandsjahr ebenfalls ausgebaut werden können. Dazu tragen neben den in der Regel englischsprachigen Kursen auch der Kontakt mit Einheimischen und Menschen aus aller Welt bei. Nebenbei lassen sich noch Freundschaften zu Menschen aus den verschiedensten Ländern schließen.

Tolle Freizeitmöglichkeiten

Kreatives Freizeitangebot: An der University of Roehampton treten die Studierenden im College Cup gegeneinander an.

Die Universitäten und Colleges haben in der Regel ein großes Freizeitangebot, sodass es nie langweilig wird. Es stehen oftmals verschiedenste Sportangebote zur Verfügung sowie Clubs, in denen die Studierenden verschiedensten Aktivitäten und Hobbys nachgehen und dabei ihre Mitstudenten näher kennenlernen können.

Häufig bieten die Hochschulen auch Ausflüge in die Umgebung an. Natürlich hat man auch Gelegenheit, das Gastland und den Hochschulstandort selbst zu erkunden.


Bewerbung für ein Academic Gap Year

Die Bewerbungsvoraussetzungen für ein Academic Gap Year im Ausland sind sehr überschaubar. Bewerber müssen Folgendes vorweisen können:

  1. in der Regel Abitur, teilweise auch Fachabitur
  2. ausreichende Englischkenntnisse

Die Englischkenntnisse müssen Bewerber in der Regel über standardisierte Sprachtests wie TOEFL oder IELTS nachweisen. Manche Hochschulen akzeptieren auch die Englischnote auf dem Zeugnis als Sprachnachweis.

Die Bewerbung für ein Academic Gap Year an einer ausländischen Hochschule ist oftmals auch kurzfristig möglich.