Physik im Ausland studieren

Telefon, Internet, Digitalkameras, Atomenergie und Röntgenstrahlen - nichts davon würde es geben ohne die Physik. Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet „physikḗ “ so viel wie „Naturforschung“. Bereits seit der Antike versuchen Wissenschaftler zu ergründen, nach welchen Gesetzmäßigkeiten die Natur funktioniert. Sie untersuchen Atome, Elementarteilchen, Gase und Plasmen, die unterschiedlichen Formen der Energie und Dimensionen wie Zeit und Raum. Die physikalischen Phänomene und Zusammenhänge lassen sich in mathematischen Formeln und Gleichungen ausdrücken.

Es handelt sich bei der Physik somit um die grundlegendste Naturwissenschaft, aus der die anderen Naturwissenschaften Biologie und Chemie erst später hervorgingen. Wer Naturphänomene wissenschaftlich erforschen möchte und sich bereits in der Schule für Formeln wie E=mc² begeistern konnte, ist im Studiengang Physik richtig aufgehoben.

Bachelor Physik

Universum oder Multiversum - Neueste Grundlagenforschung während eines Physikstudiums im Ausland entdecken.

In den ersten Semestern des Bachelorstudiums erhalten die Studierenden eine Einführung in die beiden großen Teilbereiche der Physik:

  • Theoretische Physik
  • Experimental-Physik

Die Studierenden beschäftigen sich unter anderem mit den Gesetzen der Mechanik, der speziellen Relativitätstheorie, der Elektrizitätslehre und der Quantenmechanik. Die dritte Säule des Physikstudiums bildet die Mathematik. Um die mathematischen Herleitungen und Beweisführungen für physikalische Phänomene nachvollziehen zu können, pauken die Studierenden beispielsweise Integralrechnung und Differentialgeometrie. Sie sitzen aber nicht nur im Hörsaal, sondern stehen auch im Labor, wo sie erste eigene Forschungen durchführen.

In den höheren Semestern spezialisieren sich die Studierenden auf einen Teilbereich der Physik. Abhängig von der Hochschule existieren so unterschiedliche Schwerpunkte wie Astrophysik oder Medizinische Physik. Mit dem Bachelorabschluss in der Tasche können die Absolventen theoretisch direkt in den Beruf einsteigen. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft empfiehlt allerdings, einen Master anzuschließen. Erst dann qualifiziert ihr euch für höhere Positionen in der Wirtschaft oder für eine wissenschaftliche Karriere.


Master Physik

Viele Hochschulen bieten allgemeine Masterprogramme an. Hier vertiefen die Studierenden ihre Kenntnisse in der Theoretischen Physik und der Experimentalphysik. Abhängig von der Hochschule konzentrieren sie sich dabei auf diverse Schwerpunkte, wie Laser- oder Halbleiterphysik. Außerdem gibt es Programme, die von vornherein sehr spezialisiert sind. Dazu gehören beispielsweise die Polymerwissenschaften.

Wer vorhat, Physiklehrer zu werden, muss einen Master of Education anhängen. Dieser schließt pädagogische und didaktische Inhalte mit ein und qualifiziert für das anschließende Referendariat.


Voraussetzungen für ein Physikstudium

Das Fach Physik könnt ihr an den meisten deutschen Universitäten und vor allem an Technischen Universitäten studieren. Neben allgemeinen Studiengängen gibt es bereits im Bachelor-Bereich spezifischere Studiengänge wie Biophysik oder Technische Physik. Der Aufbau der Studiengänge Bachelor/Master of Education ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Wer ein Physikstudium erwägt, sollte sich jedoch in jedem Fall der hohen mathematischen Anforderungen bewusst sein. Auch die Fähigkeit zum logischen und analytischen Denken ist im Studium unentbehrlich.


Physik studieren - Berufsaussichten

Zahlenjongleure und logische Denker: Die Inhalte des Physikstudiums befähigen die Studierenden zu Tätigkeiten in vielen verschiedenen Branchen.

Etwa ein Viertel aller Physiker bleibt auch nach dem Master weiter an der Universität und widmet sich der Forschung. Viele von ihnen promovieren und arbeiten später an einer Hochschule, in einem Fraunhofer-/Max-Planck-Institut oder in anderen Forschungszentren. Ein weiterer großer Teil der Absolventen gibt das im Studium erworbene Wissen als Physiklehrer an Schüler weiter. Da der Mangel an Physiklehrern groß ist, haben dabei auch Absolventen, die nicht auf Lehramt studiert haben, Chancen auf einen Seiteneinstieg als Lehrer.

Der große mathematische Anteil im Studium ermöglicht zudem Tätigkeiten in fachfremden Branchen. Absolventen arbeiten etwa als IT-Spezialisten, Mathematiker oder im Management von Firmen. Auch Tätigkeiten im Consulting und bei Patentämtern kommen infrage.


Auslandserfahrung - Vorteile für Physiker

Ein Auslandsaufenthalt während des Studiums ist angehenden Physikern in vielerlei Hinsicht zu empfehlen. Ein oder mehrere Semester an einer ausländischen Universität erweitern euren fachlichen Horizont und geben euch die Gelegenheit, eure Fremdsprachenkenntnisse zu optimieren. Darüber hinaus sammelt ihr Erfahrungen mit anderen Lehr- und Lernmethoden und verfeinert dabei euer wissenschaftliches Profil. Gerne gesehen bei späteren Arbeitgebern sind die interkulturellen Kompetenzen und Soft-Skills, die ihr euch während eines Auslandsstudiums aneignet. Ob ihr nun in die Wirtschaft geht oder eine akademische Karriere anstrebt: Als Physiker arbeitet ihr vornehmlich in internationalen Teams.