Chemie im Ausland studieren

Mg₁C1₂ = MgC1₂ - Formeln wie diese kommen vielen aus der Schule bekannt vor. Diese hier beschreibt das chemische Element Magnesiumchlorid. Im Alltag sind wir ständig von Produkten umgeben, hinter denen sich komplexe chemische Vorgänge verbergen. Medikamente und Waschmittel wirken deshalb, weil sich bei ihrer Anwendung genau gesteuerte chemische Prozesse in Gang setzen.

Computer, Handys und Fernsehen gibt es nur, weil Chemiker bei ihrer Entwicklung mitwirkten. Und auch viele aktuelle Probleme lassen sich nur unter Einbeziehung der Chemie lösen. Chemiker versuchen, umweltfreundliche Treibstoffe zu entwickeln und forschen stets nach neuen, wirkungsvollen Medikamenten. Das Studium der Chemie beinhaltet also weitaus mehr, als das Pauken von Elementnamen und Verhältnisformen.

Das Studienfach Chemie: Ein Überblick

Ein Studium der Chemie bereitet Interessierte auf die oben genannten anspruchsvollen Aufgaben vor. Bei der Chemie handelt es sich um eine klassische Naturwissenschaft und so spielen zu Beginn des Bachelorstudium die Grundlagenfächer Mathematik und Physik eine Rolle.

Bachelor Chemie

Während eines Auslandsstudiums profitieren Studierende der Chemie vor allem von der hochwertigen Ausstattung der Hochschulen.

In Seminaren und Vorlesungen zur Allgemeinen Chemie lernen die Studierenden zunächst die Grundlagen ihres Fachs. Später steht die Anorganische Chemie auf dem Lehrplan. Hier beschäftigen sich die Chemiestudenten mit kohlenstofffreien Verbindungen und lernen beispielsweise den Aufbau und die Eigenschaften von Metallen kennen. In den höheren Semestern kommt die Organische Chemie dazu: Sie beschäftigt sich mit kohlenstoffhaltigen Verbindungen, beispielsweise mit Proteinen.

Später spezialisieren sich die Studierenden auf ein bestimmtes Gebiet. So untersuchen sie etwa in der Physikalischen Chemie, wie physikalische Methoden auf verschiedene Stoffe wirken. Es gibt eine Vielzahl an Teilgebieten wie beispielsweise

  • Technische Chemie
  • Makromolekulare Chemie
  • Biochemie
  • Analytische Chemie oder
  • Pharmazeutische Chemie

Die meisten Studierenden haben vor, in die Forschung zu gehen. Voraussetzungen für eine wissenschaftliche Karriere sind das Masterstudium und die anschließende Promotion. Fast neunzig Prozent aller Chemiestudenten ergänzen ihren Bachelorabschluss deshalb mindestens mit einem Master.

Master Chemie

Im Masterstudium widmen die Studierenden sich intensiver den einzelnen Teilbereichen der Chemie. Das Studium ist äußerst forschungsorientiert und die angehenden Chemiker verbringen viel Zeit im Labor. An den meisten Hochschulen können sie eigene Schwerpunkte wählen. Je nach Universität stehen beispielsweise Biochemie, Nuklearchemie oder Umweltchemie zur Auswahl.

Chemie studieren: Universität oder Fachhochschule?

Mehr als hundert Universitäten und Fachhochschulen bieten das Fach Chemie an. Einige Hochschulen bieten spezielle Studienprogramme an, etwa Lebensmittelchemie oder Physikalische Chemie. Das Studium an den Fachhochschulen ist in der Regel praxisbezogener als an den Universitäten: Das Studium an der FH bereitet die Studierenden vor allem auf eine Tätigkeit im Bereich Ingenieurwesen vor. In letzter Zeit bietet sich vermehrt die Möglichkeit, ein duales Chemiestudium zu absolvieren. Hier wechseln praktische Ausbildungsphasen in einem Unternehmen mit theoretischen Phasen an einer Hochschule ab.

Bevor du dich für eine bestimmte Hochschule entscheidest, solltest du dich also gut darüber informieren, ob der entsprechende Studiengang deine Interessengebiete abdeckt.


Persönliche Voraussetzungen und (mögliche) Zulassungskriterien

Für angehende Chemiestudenten gilt: Gute Schulnoten in den Fächern Chemie, Mathematik und Physik sind unabdingbar. Außerdem solltet ihr Freude am Experimentieren und Forschen haben und euch für komplexe Zusammenhänge im Bereich der Naturwissenschaften interessieren. Zudem braucht ihr solide Englischkenntnisse, denn ein Großteil der Fachliteratur ist auf Englisch verfasst.


Berufsfelder

Nach abgeschlossener Promotion bleiben die meisten Chemiker der Forschung treu. Viele zieht es dabei in die universitäre Forschung. Forschungsaufträge an Universitäten sind häufig mit einem Lehrauftrag verknüpft. Auch staatliche und private Forschungsinstitute wie das Max-Planck-Institut oder die Fraunhofer-Gesellschaft beschäftigen Chemiker.

Chemiker arbeiten außerdem in den Abteilungen für Forschung und Entwicklung in Unternehmen der Industrie. Dort entwickeln sie neue Produkte entwickeln oder optimieren bereits Vorhandene. Auch die Entwicklung neuer Verfahren, um die erforschten Substanzen in großem Maße produzieren zu können, gehört zu den Aufgaben eines Chemikers. Sie überwachen die Produktionsverfahren und führen Qualitätskontrollen durch.

Chemiker finden aber auch in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Kundenberatung ein Tätigkeitsfeld. Daneben sind auch Stellen im Umweltschutz begehrt. So arbeiten Chemiker für Umwelt- und Überwachungsämter und analysieren die Verschmutzung von Böden, Gewässern, Abwässern und Luft.

Absolventen mit dem Schwerpunkt Lebensmittelchemie arbeiten in Behörden für Lebensmittelüberwachung und überprüfen hier beispielsweise die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen und Kosmetik. Eine Tätigkeit im Patentamt oder in Patentabteilungen von Unternehmen ist ebenfalls möglich.

Weitere Berufsfelder ergeben sich im IT-Bereich, wo Absolventen aufgrund ihrer Fähigkeit zum analytischen Denken gefragt sind. Auch Stellen in Consulting-Unternehmen sind möglich.

Eine Vielzahl an Chemiestudenten studieren auf Lehramt und gehen in den Schuldienst, um ihr Wissen an nachfolgende Generationen weiterzugeben.


Chemie im Ausland studieren - Vorteile

Für Studierende der Chemie ist es lohnenswert, einen Teil des Studiums im Ausland durchzuführen. Ein oder mehrere Auslandssemester bieten euch die Möglichkeit, Kurse zu besuchen, die deutsche Hochschulen nicht anbieten. In den Laboratorien stehen euch womöglich andere Geräte zur Verfügung als an eurer Heimatuni.

Ein Auslandsstudium eignet sich also bestens dazu, euer wissenschaftliches Profil zu schärfen. Daneben erwerbt oder optimiert ihr eure Fremdsprachenkenntnisse und Soft Skills, indem ihr lernt, in internationalen Teams zu arbeiten. Späteren Arbeitgebern signalisiert ihr Flexibilität, Durchsetzungskraft und Organisationsfähigkeit.