Umweltschutz im Ausland studieren
Klimaerwärmung, Ressourcenknappheit, Artensterben - beim Blick in die täglichen Nachrichten kann einem ganz anders werden. Wenn wir wirtschaften wie bisher, scheint ein Kollaps des erdeigenen Ökosystems unvermeidbar. Mittlerweile ist diese Botschaft auch bei Politikern, Wirtschaftsbossen und Normalbürgern angekommen.
Schätzungsweise zwei Millionen Menschen arbeiten allein in Deutschland im Bereich Umweltschutz. Doch um eine wirkliche Veränderung herbeizuführen, reicht das nicht aus. Die Hochschulen haben reagiert und Studiengänge zum Thema Umweltschutz eingerichtet.
Der Technische Studiengang Umweltschutz: B.Sc. oder B.Eng.?
Das Fach Umweltschutz bieten Universitäten und Fachhochschulen an. Es soll den Studierenden ökologische, technische, wirtschaftliche und rechtliche Aspekte zum Thema Umweltschutz vermitteln. Je nach Hochschule sind dabei einzelne Inhalte stärker in den Vordergrund gerückt.
Es gibt Studiengänge, die sich auf ingenieurwissenschaftliche Inhalte konzentrieren und mit dem Bachelor of Engineering (B.Eng.) abschließen. Andere Studiengänge stellen naturwissenschaftliche, wirtschaftliche oder andere Inhalte in den Mittelpunkt und schließen mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) ab.
Aufbau des Bachelorstudiums
Grundsätzlich ist das Bachelorstudium interdisziplinär angelegt. Zu Beginn werden die grundlegenden naturwissenschaftlichen Kenntnisse vermittelt, die für das weitere Studium nötig sind. Auf dem Lehrplan stehen also Fächer wie Biologie, Physik, Chemie oder Mathematik. Auch im Bereich Ingenieurwissenschaften werden die Studierenden in die Grundlagen der Konstruktion oder Verfahrenstechnik eingeführt.
Darüber hinaus stehen wirtschaftswissenschaftliche Fächer und umweltrechtliche Grundlagen auf dem Programm. In den höheren Semestern können die Studierenden sich dann auf einen oder mehrere Teilbereiche des großen Themenfeldes Umweltschutz spezialisieren. Je nach Hochschule stehen Disziplinen wie Umwelttechnik, Entsorgung oder Artenschutz zur Auswahl.
Spezialisierung im Masterstudium
Wer eine Tätigkeit im höheren Verwaltungsdienst oder Führungspositionen in der Wirtschaft anstrebt, sollte an den Bachelorabschluss noch ein Masterstudium anhängen. Dieses ist auch Voraussetzung für eine Promotion und eine anschließende wissenschaftliche Karriere.
Wie im Bachelorbereich auch, können die Studierenden sich zwischen ingenieurwissenschaftlichen und anderweitig ausgerichteten Studienprogrammen entscheiden. Die Hochschulen bieten dabei ganz unterschiedliche Schwerpunkte an, zum Beispiel Gewässerschutz, Abfallwirtschaft oder Umweltanalytik. Zum Teil sind die Masterprogramme als Fernstudiengänge konzipiert, die neben dem Beruf absolviert werden können.
Qualifikationen für das Studium Umweltschutz
Studieninteressierte sollten natürlich den Wunsch mitbringen, die aktuellen Umweltprobleme zu bekämpfen. Um im Studium Erfolg zu haben müssen sie aber auch Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Physik oder Mathematik mitbringen. Einige Hochschulen verlangen ein mehrwöchiges Vorpraktikum oder den Nachweis über eine einschlägige Berufsausbildung, um das Studium aufnehmen zu können.
Mögliche Arbeitgeber im Umweltschutz
Das Thema Umweltschutz wird in allen Lebensbereichen wichtiger. Immer mehr Industrieunternehmen achten bei der Entwicklung neuer Produkte darauf, dass sie umweltverträglich sind und möglichst nachhaltig produziert werden.
Kernbereiche im Umweltschutz
Das Know-how von Absolventen des Fachs Umweltschutz wird insbesondere in der chemischen Industrie, in der Baustoff- und Papierindustrie, sowie in der Abfall- und Energiewirtschaft benötigt. Sie entwickeln zum Beispiel umweltgerechte Produktionsverfahren oder sorgen dafür, dass die Umweltschutzauflagen eingehalten werden.
Eine weitere Berufsmöglichkeit stellt die Arbeit in Ingenieurbüros dar, die sich auf umwelttechnische Anlagen spezialisiert haben. Einige Absolventen machen sich mit einem eigenen Ingenieurbüro selbstständig. Auch eine selbstständige Tätigkeit als Umweltberater oder Sachverständiger ist denkbar.
Umweltschutz im öffentlichen Dienst
Viele Absolventen sind aber auch im öffentlichen Dienst tätig. Sie arbeiten zum Beispiel in den Verwaltungen von Kommunen und Ländern oder sind in Bundesbehörden angestellt. Zu ihren Aufgaben zählt unter anderem die Kontrolle von Betrieben hinsichtlich der Einhaltung von Umweltschutzrichtlinen oder die interne und externe Fortbildung.
Internationale Forschung
Wen es dagegen in die Ferne zieht, der hat - insbesondere mit einem ingenieurwissenschaftlichen Studienabschluss - Chancen auf eine Stelle in der Entwicklungshilfe. Masterabsolventen steht es zudem offen zu promovieren und eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen. Sie arbeiten zum Beispiel für staatliche und private Forschungseinrichtungen oder bleiben als Dozenten an der Universität.
Umweltschutz international studieren
Umweltschutz ist kein lokales Thema, sondern muss global gedacht werden. Viele Umweltprobleme können nur auf internationaler Ebene gelöst werden. Auch in Ingenieurbüros und großen Industrieunternehmen arbeiten Absolventen oft in internationalen Teams.
Absolventen des Fachs Umweltschutz bringen darum im Idealfall Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen mit. Ein oder mehrere Auslandssemester geben Studierenden die Möglichkeit, diese Fähigkeiten zu schulen. Davon abgesehen kann ein Auslandsstudium den Studierenden einen neuen Blick auf die globalen Zusammenhänge des Umweltschutzes eröffnen. Zukünftigen Arbeitgebern signalisiert ein Auslandssemester zudem Eigenschaften wie Engagement, Flexibilität und Organisationstalent.