Kunstgeschichte im Ausland studieren

Fast jeder kennt Da Vincis „Mona Lisa“ und Van Goghs „Sonnenblumen“. Doch warum sind gerade diese Werke so berühmt? Wieso gilt Van Gogh als Vorreiter des Expressionismus? Und welchen Einfluss hatten die Werke dieser Meister auf die nachfolgenden Künstlergenerationen?

Das Fach Kunstgeschichte in Deutschland

Kunsthistoriker arbeiten viel mit internationaler Fachliteratur. Durch ein Studium der Kunstgeschichte im Ausland können Studierende ihre Sprachkompetenzen deutlich verbessern.

Wer sich für solche und ähnliche Fragen interessiert, ist im Studienfach Kunstgeschichte richtig aufgehoben. Im Gegensatz zu einem Studium der bildenden oder darstellenden Kunst bildet dieser Studiengang nicht zum Künstler aus. Die Studierenden beschäftigen sich vielmehr auf theoretische Weise mit der Entwicklung der Kunst von der Antike bis zur Neuzeit. Sie klassifizieren und interpretieren Kunstwerke aller Gattungen - von der Architektur über die Malerei bis zur Videokunst. Um die Kunstwerke richtig einordnen und verstehen zu können, nehmen sie andere Wissenschaften wie die Soziologie oder Literaturwissenschaft zur Hilfe.

Zahlreiche deutsche Universitäten bieten das Fach Kunstgeschichte an. Die Schwerpunktsetzung ist zum Teil recht unterschiedlich.

Bachelorstudium Kunstgeschichte

Zu Beginn des Bachelorstudiums erhalten die Studierenden zunächst einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Kunstgeschichte. Sie werden in die Methoden des kunsthistorischen Arbeitens eingeführt und lernen, wie sie Gemälde, Skulpturen und andere Kunstwerke in den richtigen räumlichen und zeitlichen Zusammenhang einordnen.

Dazu lernen sie verschiedene künstlerische Techniken, wie etwa die Ziselierung oder das Bleigussverfahren kennen. Um die Kunstwerke auch inhaltlich interpretieren zu können, beschäftigen sie sich außerdem mit den Biographien einzelner Künstler. Außerdem untersuchen sie die Rezeptionsgeschichte einzelner Kunstgegenstände und setzen sich dabei kritisch mit der eigenen Disziplin auseinander.

Masterstudium Kunstgeschichte

Viele Absolventen schließen an den Bachelor ein Masterstudium an, um sich zu spezialisieren und gleichzeitig für höhere berufliche Positionen zu qualifizieren. Auch wer in der Forschung bleiben möchte, muss in der Regel einen Master anschließen, um später promovieren zu können. Innerhalb des Masters entscheiden sich viele Studierende dafür, sich auf ein Themengebiet zu konzentrieren. Das kann

  • eine bestimmte Region
  • eine Epoche
  • eine Kunstgattung wie die Architektur oder Malerei

sein.


Voraussetzungen für ein Studium im Fach Kunstgeschichte

Bewerber sollten sich nicht nur für Kunst begeistern. Auch Interesse an geschichtlichen und sozialwissenschaftlichen Zusammenhängen ist für ein Studium der Kunstgeschichte wichtig. Viele Universitäten setzen auch Kenntnisse klassischer und moderner Sprachen voraus. Diese sind notwendig, um die oftmals fremdsprachige Fachliteratur zu verstehen.


Das Fach Kunstgeschichte im Ausland

Viele Universitäten rund um den Globus bieten kunsthistorische Studiengänge an. Je nach Kontinent, Land und Kulturraum unterscheiden sich die Studiengänge hinsichtlich ihrer Schwerpunktsetzungen. Dies betrifft nicht nur einzelne Epochen oder Kunstgattungen, sondern auch regionale Besonderheiten.

So spielt in Art History-Studiengängen an Hochschulen in den USA oftmals die mittel- und südamerikanische Kunst eine größere Rolle als in Europa. An Universitäten in Kanada, Australien oder Neuseeland gerät die Kunst der indigenen Bevölkerung zunehmend ins Blickfeld.

Gründe für ein Auslandsstudium im Fach Kunstgeschichte

Ein Auslandssemester bietet Studierenden die Möglichkeit, die ganze Breite ihres Fachs zu erkennen und Lehrveranstaltungen zu belegen, die in Deutschland nicht oder nur vereinzelt angeboten werden. Darüber hinaus ist es natürlich ebenfalls spannend zu sehen, wie deutsche und europäische Kunstgeschichte im außereuropäischen Ausland wahrgenommen und interpretiert wird.

Für fortgeschrittene Studierende, die sich auf eine bestimmte geographische Region spezialisieren möchten, kann ein komplettes Masterstudium im Ausland interessant sein. So können sie die Kunst in ihrem ursprünglichen kulturellen Umfeld erforschen.


Berufe für Kunsthistoriker

Absolventen eines kunsthistorischen Studiums können nach ihrem Abschluss in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern tätig werden. Klassische Arbeitsplätze sind Museen und Kunstgalerien. Kunsthistoriker sind dort für die Konzeption und Durchführung von Ausstellungen zuständig. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass alle Ausstellungsstücke geliefert werden, erstellen Ausstellungskataloge, konzipieren Führungen oder kümmern sich um die Werbung und Öffentlichkeitsarbeit.

Andere klassische Arbeitsfelder ergeben sich in der Denkmalpflege oder im Kunsthandel. Kunsthistoriker übernehmen dabei oft beratende Funktionen und klassifizieren und bewerten öffentliche und private Gebäude und Kunstgegenstände. Auch eine selbstständige Tätigkeit als Galerist, Kunst- oder Antiquitätenhändler ist möglich. Weitere mögliche Berufsfelder ergeben sich in Fachverlagen, im Journalismus oder in der Tourismusbranche. Auch eine wissenschaftliche Karriere an der Universität oder in wissenschaftlichen Einrichtungen wie den deutschen Kunsthistorischen Instituten ist möglich.

Die meisten Studierenden möchten in den genannten kunsthistorischen Arbeitsfeldern tätig werden. Da die Arbeitsplätze in diesem Bereich begehrt sind, empfiehlt es sich, schon während des Studiums Zusatzqualifikationen zu sammeln.

Kann es meine Berufsaussichten verbessern, Kunstgeschichte im Ausland zu studieren?

Neben praktischen Erfahrungen, beispielsweise im Rahmen von Praktika, können auch ein oder mehrere Semester im Ausland sinnvoll sein. Schließlich bieten Auslandssemester die Gelegenheit, sich auf regionale Kunstwerke zu spezialisieren und so das eigene fachliche Profil zu schärfen. Des Weiteren verbessern Studierende im Ausland auch ihre Fremdsprachenkenntnisse und sammeln wichtige interkulturelle Kompetenzen. Beides wird bei späteren Arbeitgebern gerne gesehen.