Geschichte im Ausland studieren

Wann der Zweite Weltkrieg stattfand haben die meisten noch im Kopf. Aber wie konnte es eigentlich zur Machtergreifung der Nazis kommen? Und warum schwelt eigentlich bis heute im Nahen Osten ein Konflikt? Studierende der Geschichtswissenschaft können solche Fragen beantworten. Im Studium lernen sie alles über Ereignisse in der Vergangenheit, die unser Leben bis heute beeinflussen. Dabei geht es nicht so sehr um das Auswendiglernen von Jahreszahlen und Namen, sondern vielmehr darum, größere historische Zusammenhänge zu verstehen.

Geschichte als Studienfach

Durch ein Geschichtsstudium im Ausland können Studierende andere fachliche Schwerpunkte für sich entdecken und neue Quellen und Interpretationsmuster kennenlernen.

So gut wie jede Universität in Deutschland bietet das Fach Geschichte an. Es ist üblicherweise in diese drei großen Epochen aufgeteilt:

  • Alte Geschichte
  • Mittelalterliche Geschichte
  • Neuzeit

Bachelorstudium

In den ersten Semestern erhalten die Studierenden einen groben Überblick über die drei Epochen. Sie lernen beispielsweise, welche römischen Kaiser es gab, warum es zur Französischen Revolution kam oder welche Ursachen der Kalte Krieg hatte. Auch die Methoden der Geschichtswissenschaft stehen auf dem Lehrplan. Die Studierenden lernen unter anderem, historische Quellen zu bewerten und wissenschaftliche Texte zu verfassen. An den meisten Hochschulen können sie dann in den höheren Semestern einen Schwerpunkt setzen. Zur Auswahl stehen Zeitabschnitte aus den drei Epochen, bestimmte Regionen, aber auch Themenfelder wie Religionsgeschichte oder Geschlechtergeschichte.

Masterstudium

Angehende Geschichtslehrer müssen nach dem Bachelor noch einen Master mit pädagogischem Schwerpunkt absolvieren, um in den Schuldienst gehen zu können. Aber auch wer später promovieren und eine wissenschaftliche Karriere einschlagen möchte, sollte ein Masterstudium in einem geschichtswissenschaftlichen Studiengang anschließen. Ein Masterabschluss qualifiziert auch für Führungspositionen in der Wirtschaft. Das Masterstudium dient in erster Linie der Spezialisierung und dem Erwerb weiterer wissenschaftlicher Kompetenzen. Das Angebot an Masterprogrammen ist vielfältig. Je nach Hochschule stehen einzelne Epochen oder Regionen oder Themen wie Sozial- oder Militärgeschichte zur Auswahl.


Voraussetzungen für ein Studium des Fachs Geschichte

Studienbewerber sollten sich über das hohe Lernpensum im Studium im Klaren sein. Von Geschichtswissenschaftlern werden nämlich gute Fremdsprachenkenntnisse erwartet. Viele Universitäten verlangen ein Latinum. Wer dies nicht bereits in der Schule erworben hat, kann es in den ersten Semestern des Bachelorstudiums nachholen. Wer sich auf Alte Geschichte spezialisiert, muss zumeist zusätzliche Kurse in Altgriechisch belegen. Studierende mit dem Schwerpunkt Lateinamerikanische Geschichte sollten Spanisch oder Portugiesisch lernen. Darüber hinaus müssen die Studierenden auch jede Menge umfangreiche Fachliteratur lesen. Da diese häufig in englischer Sprache verfasst ist, sind gute Englischkenntnisse obligatorisch.


Berufe für Historiker

Viele Geschichtsstudenten studieren auf Lehramt. Sie steigen üblicherweise nach dem Masterabschluss oder Staatsexamen mit einem Referendariat in den Schuldienst ein. Allen anderen Absolventen ist ihr beruflicher Werdegang nicht so klar vorgegeben. Wie für andere Geisteswissenschaftler auch, gibt es für Historiker kein klar vorgegebenes Berufsbild. Es empfiehlt sich, schon während des Studiums Praktika zu absolvieren, um in unterschiedliche Arbeitsbereiche hineinzuschnuppern und Praxiserfahrungen zu sammeln. Zu den klassischen Arbeitgebern von Geschichtswissenschaftlern gehören Museen, Archive und Bibliotheken. Absolventen gestalten zum Beispiel Ausstellungen, sind für die Erfassung und Bewahrung historischer Quellen zuständig oder verwalten die Bestände von Bibliotheken. Viele Historiker kommen aber auch in fachfremden Berufen unter. Sie sind beispielsweise als Journalisten tätig, arbeiten in Agenturen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sind als wissenschaftliche Referenten bei Parteien angestellt oder finden Stellen bei Stiftungen.


Vorteile eines Auslandsstudiums im Fach Geschichte

Studierende, die sich auf eine bestimmte Region spezialisieren, sollten mindestens ein Auslandssemester einplanen, um sich vor Ort weiterzubilden. Doch auch für alle anderen Geschichtsstudenten ist ein Auslandssemester lohnenswert. Schließlich verbessern sie dabei ihre Fremdsprachenkenntnisse und erwerben viele weitere Zusatzqualifikationen, die bei späteren Bewerbungen hilfreich sein können. So lernen sie etwa in internationalen Teams zu arbeiten und eignen sich Soft-Skills wie Durchsetzungsvermögen, Organisationsgeschick und Flexibilität an.