Regionalwissenschaften Lateinamerika im Ausland studieren
Namen wie Brasilien, Kuba oder Argentinien verheißen Sonne satt, eine atemberaubende Natur und lateinamerikanische Lebensfreude. Kein Wunder, dass Südamerika ein Traumziel für viele Abiturienten darstellt. Wer die Länder bei einer Reise kennengelernt hat, ist oftmals so fasziniert, dass er sich näher mit der dortigen Sprache und Kultur befassen möchte. Eine Möglichkeit dazu bieten Studiengänge aus dem Bereich Regionalwissenschaften Lateinamerika.
Studienaufbau und Inhalte
Regionalwissenschaften Lateinamerika, Lateinamerika-Studien, Regionalstudien Lateinamerika - die Namen der Studienprogramme, die sich mit den Ländern Lateinamerikas befassen, sind ganz unterschiedlich. Auch inhaltlich sind die Programme vielschichtig, genauso wie der Kontinent selbst. Die Studierenden beschäftigen sich mit der Sprache und Kultur einzelner Regionen sowie mit der Geschichte, Wirtschaft und Politik Lateinamerikas. Die einzelnen Hochschulen setzen unterschiedliche Forschungsschwerpunkte und bieten das Fach in verschiedenen Konstellationen an:
- im Rahmen eines Zwei-Fach-Bachelors mit einem weiteren Fach, beispielsweise VWL, Politikwissenschaft oder Ethnologie
- als Nebenfach, mit Hauptfach Spanisch oder Geographie
Bachelor
Einen wichtigen Teil des Bachelorstudiums nimmt die Sprachpraxis ein. An den meisten Hochschulen haben Studierende die Möglichkeit, sich zwischen Spanisch oder Portugiesisch zu entscheiden. Häufig werden Basis-Sprachkenntnisse gefordert. An einigen Hochschulen ist es aber auch möglich, vor Studienbeginn oder in den ersten Semestern einen Anfängerkurs zu belegen.
Je nach Studienschwerpunkt kommen weitere Fächer aus den Bereichen Geographie, Kultur- und Sozialwissenschaften, Politikwissenschaften oder Wirtschaft hinzu. Die Seminare tragen Namen wie Lateinamerikanische Kolonialgeschichte, Reiseliteratur des Amazonas oder Organisierte Kriminalität in Mexiko. An einigen Universitäten haben die Studierenden die Möglichkeit, indigene Sprachen zu lernen.
Master
Für Studierende, die später eine Führungsposition oder eine akademische Karriere anstreben, bietet sich ein Masterstudium im Anschluss an den Bachelor an. Je nach Hochschule besteht die Möglichkeit, sich im Master auf einen Studienbereich wie Politik-, Sprach- oder Kulturwissenschaften zu spezialisieren. Einige der Masterprogramme sind international ausgerichtet und werden zum Teil auf Spanisch oder Portugiesisch durchgeführt.
Studienvoraussetzungen
Bewerber sollten sich nicht nur für Lateinamerika begeistern, sondern auch ein Interesse an historischen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhängen mitbringen. Spanisch- beziehungsweise Portugiesischkenntnisse sind nicht an allen Hochschulen obligatorisch, erweisen sich aber als hilfreich. Englischkenntnisse sollten in jedem Fall vorhanden sein, um die teils englischsprachige Fachliteratur zu verstehen.
Regionalwissenschaften Lateinamerika - Jobs und Berufsfelder
Ein Studium Regionalwissenschaften Lateinamerika bildet nicht für ein bestimmtes Berufsfeld aus. Viele Studierende träumen davon, nach ihrem Studium einen Beruf zu ergreifen, in dem sie die Möglichkeit haben, sich praktisch mit Lateinamerika zu befassen. Begehrt sind Stellen in der Entwicklungszusammenarbeit, bei einer internationalen Organisation oder einer NGO. Dafür sollten Bewerber sehr gute Sprachkenntnisse und Auslandserfahrung vorweisen können. Auch neben dem Studium absolvierte Praktika erleichtern oftmals den Berufseinstieg.
Weitere Arbeitsfelder mit indirektem Bezug zu Lateinamerika sind der Tourismus und der Kulturaustausch. Dort arbeiten Absolventen
- als Fach- und Führungskraft in der kulturellen Programmarbeit in Goethe-Instituten
- als wissenschaftliche Mitarbeiter in Museen
- als Mitarbeiter in Bildungseinrichtungen mit Lateinamerika-Bezug
- in der Öffentlichkeitsarbeit für Reiseveranstalter
Auch eine Tätigkeit als Fachjournalist oder Lateinamerika-Experte in einem global operierenden Unternehmen ist denkbar. Studenten mit Masterabschluss haben zusätzlich die Möglichkeit, ein Promotionsstudium anzuhängen und eine akademische Karriere einzuschlagen.
Nicht ohne Auslandsstudium
Ein längerer Aufenthalt in Lateinamerika ist für Studierende des Fachs Lateinamerika-Studien obligatorisch. Ein oder zwei Auslandssemester vermitteln Auslandserfahrung und Fremdsprachenkenntnisse, die für Studium und Berufseinstieg hilfreich sind.
Darüber hinaus bietet ein Auslandsaufenthalt in einem lateinamerikanischen Land die Chance, unmittelbare Erfahrungen mit anderen Kulturen zu sammeln. Ferner haben Studierende die Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen und sich persönlich weiterzuentwickeln.