VWL im Ausland studieren

Was ist ein Exportüberschuss? Müssen die Banken stärker reguliert werden? Warum ist die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen in Ländern wie Italien und Spanien so hoch? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich die Volkswirtschaftslehre (VWL).

Gegenstand des Faches VWL

Den Wirtschaftsraum USA studieren – nirgendwo geht das so gut, wie während eines VWL-Studiums im Ausland.

Die Volkswirtschaftslehre befasst sich mit den Wirtschaftssystemen einzelner Staaten und Wirtschaftsräume. Im Gegensatz zum Fach BWL untersucht sie nicht, wie einzelne Unternehmen wirtschaftlich funktionieren. Sie hat vielmehr das große Ganze im Blick. Volkswirte erforschen etwa, wie sich vorhandene Ressourcen möglichst effizient nutzen lassen, damit der wirtschaftliche Wohlstand eines Landes oder eines Staatenbundes gesichert ist. Da die wirtschaftlichen Vorgänge auf der ganzen Welt immer stärker miteinander verflochten sind, müssen sie immer auch die globalen wirtschaftlichen Zusammenhänge in ihre Analysen einbeziehen.


VWL als Studienfach

Das Studienfach VWL ist üblicherweise in fünf Teilgebiete untergliedert:

  • Die Mikroökonomie befasst sich mit dem Handeln kleinerer Wirtschaftsakteure wie Haushalten oder Wirtschaftsunternehmen.
  • In der Makroökonomie werden gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge untersucht. Themen sind unter anderem Wirtschaftswachstum oder Arbeitslosigkeit.
  • Die Finanzwissenschaft beleuchtet die Finanzwirtschaft des Staates. Auch wirtschaftspolitische Fragestellungen werden untersucht.
  • In der Empirischen Ökonomie lernen die Studierenden, wie sie statistische Daten erheben und auswerten.
  • BWL steht ebenso auf dem Lehrplan, denn auch Volkswirte müssen wissen, wie Einzelbetriebe wirtschaften.

In den höheren Semestern können Studierende eigene Schwerpunkte setzen. Je nach Hochschule stehen Themen wie Nachhaltige Ökonomie oder Globalisierung zur Auswahl.

Warum einen Master in VWL machen?

Die Mehrheit aller Absolventen schließt ein Masterstudium an den Bachelor an. Ein Masterabschluss ist Voraussetzung, um höhere Positionen zu bekleiden oder eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen. Die Masterprogramme sind oftmals sehr international gestaltet. Der Unterricht findet zum Teil auf Englisch statt und die Studierenden haben die Gelegenheit, sich auf Schwerpunkte wie Development Economics oder Technische VWL zu spezialisieren.


Voraussetzungen für ein VWL-Studium

Der Studiengang VWL wird an mehr als 50 deutschen Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Voraussetzung für ein Studium ist zunächst das Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen. Wer VWL studieren will, sollte darüber hinaus über Grundwissen im Fach Mathe verfügen. Einige Hochschulen bieten Kurse an, in denen man das mathematische Schulwissen vor Beginn des Studiums aufpolieren kann. Auch englische Sprachkenntnisse sind wichtig, um die englische Fachliteratur zu verstehen.


Berufsfelder

Absolventen des Studiengangs VWL stehen ganz unterschiedliche Berufsfelder offen. Klassische Arbeitgeber sind:

  • große Dienstleister im Finanzsektor
  • Wirtschaftsberatungen
  • Behörden
  • Banken

Volkswirte sind beispielsweise für das Risikomanagement zuständig oder beraten Unternehmen.

Viele Absolventen bleiben nach ihrem Masterabschluss der Wissenschaft treu und arbeiten an Hochschulen und Forschungsinstituten. Dort untersuchen sie wirtschaftliche Zusammenhänge und Entwicklungen und sprechen als Experten Empfehlungen aus. Auch Stellen als wissenschaftliche Referenten in Parteien und Ministerien sind möglich. Eine internationale Karriere können Absolventen beispielsweise bei internationalen Organisationen wie der UN oder der Weltbank verfolgen.

Der Einstieg in den Beruf gestaltet sich für Volkswirte nicht immer einfach. Neben einem guten Abschluss setzen viele Arbeitgeber Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrung voraus. Es empfiehlt sich darum, im Studium mindestens ein Auslandssemester einzulegen. Ein Studienaufenthalt im Ausland gibt den Studierenden die Gelegenheit, sich fachlich weiterzubilden und gleichzeitig wertvolle Zusatzqualifikationen zu sammeln. So lernen sie zum Beispiel in internationalen Teams zu arbeiten, verbessern die Sprachkenntnisse und erwerben Soft-Skills wie Flexibilität und die Fähigkeit sich durchzusetzen.