Politik­wissenschaft im Ausland studieren

Warum entstehen Kriege? Welche Stellung nimmt die BRD in der internationalen Politik ein? Was zeichnet einen funktionierenden Staat aus? Wer sich für solche Fragen interessiert, ist im Studienfach Politikwissenschaft richtig aufgehoben. Das Studium bildet allerdings nicht zum Politiker aus. Es geht vielmehr darum, politische Ideen, Entscheidungen und Institutionen wissenschaftlich zu untersuchen. Um Faktoren wie Wählerverhalten oder die politische Einstellung zu messen, nutzen Politikwissenschaftler Methoden aus der empirischen Sozialforschung. Sie führen beispielsweise Umfragen durch, die sie mit Hilfe spezieller Statistik-Software auswerten.

Das Studienfach Politikwissenschaft

Wer sich für Politikwissenschaft interessiert, beschäftigt sich mit vielen interessanten Themenbereichen.

Das Studium Politikwissenschaft gehört in den Bereich der Gesellschaftswissenschaften. Um politische Theorien und Prozesse in ihrer Gesamtheit zu erfassen, beschäftigen sich die Studierenden mit Inhalten aus anderen Fächern. Dazu gehören etwa die Sozial- oder Wirtschaftswissenschaften.

Bachelor Politikwissenschaft

Das Bachelorstudium Politikwissenschaft gliedert sich an den meisten Hochschulen in vier Teilbereiche:

Die Studierenden setzen sich intensiv mit dem politischen System der Bundesrepublik Deutschland auseinander. Sie analysieren die Programme der unterschiedlichen Parteien und die Prozesse politischer Entscheidungen. Außerdem beschäftigen sie sich mit den philosophischen Grundlagen verschiedener Staats- und Gesellschaftsentwürfe und untersuchen, wie internationale Organisationen agieren.

Pflichtfach ist darüber hinaus Statistik. Hier bekommen die Studierenden verschiedene quantitative und qualitative Methoden vermittelt, um bestimmte Vorannahmen zu politischen Fragen wissenschaftlich zu untermauern. Je nach Hochschule wählen die Studierenden zusätzlich Module aus anderen Fachbereichen, wie beispielsweise Kommunikationswissenschaft, Geschichte oder Soziologie.

Master Politikwissenschaft

Für Führungspositionen reicht der Bachelorabschluss in der Regel nicht aus. Auch wer auf Lehramt studiert, muss noch den Master of Education anhängen, um später an der Schule unterrichten zu dürfen. Die Mehrheit aller Studierenden bleibt deshalb nach dem Bachelorstudium an der Uni, um einen Masterabschluss zu erlangen.

In den Masterprogrammen besteht die Möglichkeit, sich auf einen Teilbereich aus dem Bereich Politikwissenschaften zu spezialisieren. Besonders beliebt sind Studiengänge, die sich näher mit dem Themenfeld Internationale Beziehungen befassen. Es sind auch Spezialisierungen auf andere Bereiche, wie empirische Politik- und Sozialforschung oder Deutsche Politik denkbar.


Politikwissenschaft studieren: Voraussetzungen

Fast alle Universitäten in Deutschland bieten Studiengänge aus dem Bereich Politikwissenschaft an. Angehende Studierende sollten ein großes Interesse am politischen und gesellschaftlichen Tagesgeschehen mitbringen. Auch Interesse an sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhängen ist wünschenswert. Für das Studium sind darüber hinaus auch analytisches Denkvermögen und gute Englischkenntnisse hilfreich. Besonders die Masterprogramme sind oftmals international ausgerichtet und der Unterricht findet teilweise auf Englisch statt.


Berufsfelder

Fast ein Drittel aller Politikwissenschaftler studiert auf Lehramt und geht nach dem Masterabschluss in das Referendariat und den Schuldienst. Allen anderen stehen die verschiedensten Berufsfelder offen. Da das Fach nicht für einen bestimmten Beruf ausbildet, bestimmen nicht selten die praktischen Erfahrungen, die ihr während des Studiums sammelt, den weiteren Karriereweg. Arbeitsplätze finden sich beispielsweise in Ministerien, politischen Parteien oder in der Verwaltung.

Politikwissenschaftler üben beratende Funktionen aus oder sind als wissenschaftliche Mitarbeiter für Abgeordnete angestellt. Begehrt ist auch die Laufbahn als Diplomat beim Auswärtigen Amt, allerdings sind die Auswahlverfahren dort äußerst hart. Andere beliebte Arbeitgeber sind internationale Organisationen und NGOs.

Abseits des politischen Feldes sind Politikwissenschaftler auch in der freien Wirtschaft anzutreffen. Dort sind sie beispielsweise in Agenturen und Unternehmen im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Wirkungsfelder finden sie zudem in Consulting-Unternehmen oder in der Medienbranche. Masterabsolventen steht darüber hinaus auch eine wissenschaftliche Karriere an der Universität offen.

Gerade weil das Studium der Politikwissenschaft inhaltlich eher breitgefächert ist, sind bei der Berufswahl Engagement und Eigeninitiative gefragt. Studentische Praktika und Nebenjobs können Aufschluss über die eigenen Interessen und Fähigkeiten liefern und bieten die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln.


Vorteile eines Auslandssemesters für Politikwissenschaftler

Eine gute Möglichkeit, eure Berufschancen als Politikwissenschaftler zu verbessern, stellt ein Auslandsstudium dar. Während eines oder mehrerer Semester in einem anderen Land habt ihr die Gelegenheit, live ein anderes politisches System kennenzulernen. Ihr verfeinert dabei nicht nur euer wissenschaftliches Profil oder eure Sprachkenntnisse, sondern eignet euch wichtige Soft Skills an. Ihr lernt, in internationalen Teams zu arbeiten und über kulturelle Unterschiede hinweg Kontakte zu knüpfen. Auslandserfahrungen signalisieren dem Arbeitgeber zudem, dass ihr flexibel seid und euch gut organisieren könnt.