Studien­programme im Ausland

Vom klassischen Auslandssemester über eine kürzere Summer Session, von einer Weiterbildung bis hin zu einem Vollstudium: Es gibt sehr viele Möglichkeiten für einen Studienaufenthalt im Ausland.

Ganz egal, ob ihr gerade das Abitur in der Tasche habt, mitten im Studium seid oder schon einige Jahre einen Beruf ausübt: Die Spanne der Angebote unserer Partnerhochschulen ist breit und für viele individuellen Ansprüche, Vorstellungen und Lebensumstände lässt sich etwas Passendes finden lässt.

Im Folgenden geben wir euch einen allgemeinen Überblick über die wichtigsten Studienprogramme im Ausland.

Der Klassiker: Das Auslandssemester

Vor der Wahl der Hochschule gilt es auszuloten, welche Studienprogramme im Ausland am besten zu den persönlichen Interessen passen.

Die beliebteste Form des Auslandsstudiums ist nach wie vor das Auslandssemester während des Studiums. Im Rahmen eines solchen Auslandssemesters studiert ihr ein oder zwei Semester an einer ausländischen Hochschule, ohne dort einen Studienabschluss zu erwerben. Das Auslandssemester ist aber nicht als Studienunterbrechung zu betrachten. In dieser Zeit besucht ihr Kurse und sammelt weiter Credit Points, die in aller Regel für das heimische Studium anrechenbar sind.

Viele Hochschulen bieten spezielle Semesterprogramme für internationale Studenten an, die sogenannten Study Abroad-Programme. Das Tolle an diesen Programmen:

  • Die Verfahren für die Zulassung sind stark vereinfacht
  • Die Studierenden bestimmen ihren Stundenplan weitestgehend selbst

Viele unserer Partnerhochschulen in Europa, Nordamerika, Südamerika, Ozeanien, Asien und Afrika bieten Study Abroad-Programme an. Derzeit stehen Hochschulen in 25 Ländern rund um den Globus im Angebot.


Sommer, Sonne, Studium: Die Summer Session

Du möchtest den Sommer im Ausland verbringen und gleichzeitig dein Studium voranbringen? Dann ist eine Summer Session genau das Richtige für dich. Es handelt sich hier um eine Art komprimiertes Auslandssemester, das zwischen Mai und September absolviert werden kann. Vor allem in den USA, Kanada und Großbritannien sind Summer Sessions weit verbreitet, werden aber zunehmend auch in anderen Ländern offeriert. Die angebotenen Kurse gehören in der Regel zum regulären Kursprogramm der jeweiligen Hochschule, werden aber im Rahmen von meist fünf bis sechs Wochen sehr intensiv unterrichtet. Auch hier besteht daher oftmals die Möglichkeit, die erworbenen Credit Points auf das heimische Studium anrechnen zu lassen.

Summer Sessions sind eine tolle Option für all diejenigen, die kein komplettes Semester im Ausland verbringen können, aber trotzdem nicht auf Auslandserfahrung verzichten möchten. Eine Zusage für eine Summer Session ist nahezu garantiert. Selbst US-amerikanische Eliteuniversitäten, wie die UC Berkeley oder die Boston University, halten die Voraussetzungen für die Zulassung zu diesem Programm bewusst niedrig. So bekommen viele Studierende die Gelegenheit, das Studium und Campusleben an einer amerikanischen Eliteuni kennenzulernen. Auch für den Lebenslauf ein absolutes Plus.

Summer Sessions richten sich ebenfalls an Abiturienten. Einige Hochschulen bieten sogar Oberstufenschülern die Chance, bereits vor Beginn des Studiums im Rahmen dieses Studienprogramms Campusluft im Ausland zu schnuppern und erste Studienerfahrungen zu sammeln.


Schnupperstudium: Das Academic Gap Year

Bei deutschen Abiturienten erfreut es sich zunehmend an Beliebtheit: Das Academic Gap Year im Ausland. Kein Wunder, denn diese Form des Auslandsstudiums bietet Schulabgängern gleich Zweierlei: Während sie erste Studienerfahrungen sammeln und sich in ihrer Fächerwahl orientieren können, entdecken sie zugleich spannende Orte und lernen, sich in einem fremden Land zu behaupten. Viele Universitäten und Colleges weltweit bieten Studienprogramme speziell für Schulabgänger an: Von großer Campus-Uni in den USA bis zum College mit familiärer Atmosphäre ist für jeden etwas dabei. Das Kursangebot der Hochschulen ist umfangreich und bietet die Möglichkeit, in ganz verschiedene Fachbereiche hinein zu schnuppern, sei es in den Natur-, Gesellschafts-, Sprach- und Kulturwissenschaften oder Wirtschaft.

Ein Academic Gap Year an einer ausländischen Hochschule ist also optimal für Abiturienten, die gern Auslandserfahrung sammeln und sich zugleich akademisch orientieren wollen. Das Beste: Die Bewerbung ist in aller Regel unkompliziert und oft sogar noch kurzfristig möglich.


Die Basis: Das Bachelorstudium

Wem ein paar Wochen oder Monate im Ausland nicht genug sind, der kann auch ein komplettes Studium an einer unserer Partnerhochschulen absolvieren. Möglich ist das bereits für einen Bachelor, der in vielen Ländern das erste grundständige Studium darstellt.

Das Bachelorstudium dient der Vorbereitung auf den Beruf; alternativ können Absolventen jedoch auch ein weiterführendes Masterstudium anschließen. Die Studiendauer variiert beim Bachelor meist zwischen drei und vier Jahren. So sind es in Europa, Australien oder Neuseeland meist drei Jahre, in den USA sind hingegen vier Jahre üblich.

Die ersten beiden Studienjahre sind in den USA eine Art Studium Generale, erst danach konzentriert sich das Studium auf das eigentliche Studienfach. In Ländern wie Australien und Neuseeland können die Studenten sich nach ihrem Bachelor innerhalb eines weiteren Studienjahres spezialisieren und den Bachelor of Honours erwerben.

Special Interest: Das Masterstudium

Immer mehr Studierende zieht es für ein Masterstudium ins Ausland. Es gibt viele Gründe, nach seinem Bachelorstudium in Deutschland, den Master im Ausland zu absolvieren:

  • Erwerb von interkulturellen Kompetenzen und sehr gute Kenntnisse einer Fremdsprache
  • Erfahrungen mit einem anderen Studiensystem
  • Eine internationale Perspektive auf das eigene Fach
  • Spezialisierungen und Fächerkombinationen, die deutsche Hochschulen nicht anbieten

Der bekannteste internationale Masterabschluss ist der Master of Business Administration (MBA). Er hat insbesondere in den USA eine lange Tradition. Der MBA-Abschluss einer renommierten ausländischen Universität ist oft der Startschuss für eine steile Karriere im Management.

Für Juristen ist der im Ausland erworbene Master of Laws (LL.M.) eine wertvolle Zusatzqualifikation. Der LL.M. öffnet vor allem Türen für eine Karriere in einer internationalen Kanzlei oder einem international tätigen Unternehmen.


Qualifikation Plus: Das Aufbaustudium

Aufbaustudiengänge sind an ausländischen Hochschulen weiter verbreitet als hierzulande. Dabei handelt es sich zumeist um ein- bis zweisemestrige Studienprogramme, in denen die Studenten ihr im Bachelorstudium erworbenes Wissen vertiefen können. Sie schließen zumeist mit einem (Post-) Graduate Certificate oder (Post-) Graduate Diploma ab.

Diese Abschlüsse sind in Deutschland zumeist nicht als eigenständige Studienabschlüsse anerkannt, können aber dennoch eine interessante berufliche Zusatzqualifikation darstellen. Oftmals ist es möglich, sich die im Aufbaustudium erworbenen Credit Points für ein späteres Masterstudium anrechnen zu lassen, sofern es sich um denselben Fachbereich handelt.


Die Krönung: Der Ph.D.

Ihr habt die Möglichkeit, eine Promotion ganz oder teilweise an einer unserer Partnerhochschulen im Ausland zu absolvieren. Im englischsprachigen Ausland heißt der Doktorgrad in den meisten Studienfächern Doctor of Philosophy (Ph.D.). Das Ph.D.-Studium dauert in der Regel zwischen drei und vier Jahren. Kern der Promotion ist auch im Ausland eine umfangreiche Forschungsarbeit, die in ihrer Disziplin neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefert. Sehr häufig gibt es strukturierte Promotionsprogramme, in deren Rahmen die Promovenden zusätzlich zur Dissertation begleitende Kurse besuchen.

Ein Ph.D. im Ausland ist vor allem für diejenigen eine Option, die eine internationale Karriere anstreben. Zudem eröffnet der Weg ins Ausland Kontakt zu internationalen Top-Forschern und Zugang zu anderen spannenden Forschungsprojekten, die die eigene wissenschaftliche Entwicklung beflügeln.


Andere Länder, andere Abschlüsse: Sonstige Studiengänge im Ausland

Bachelor und Master sind weltweit die gängigsten Studienabschlüsse. Die Anerkennung stellt nur in seltenen Fällen ein Problem dar. Selbstverständlich gibt es noch eine Reihe anderer Studiengänge und Abschlussbezeichnungen. Dies gilt insbesondere für Länder außerhalb Europas und des angelsächsischen Raumes. In Lateinamerika werden beispielsweise vielfach landestypische Abschlüsse wie der Licenciado vergeben.

In Ländern wie der Schweiz, Großbritannien oder Neuseeland gibt es neben dem Bachelor noch weitere Studienabschlüsse im Undergraduate-Bereich. Dazu zählen Abschlüsse wie das National Diploma oder das Higher National Diploma.

Unsere osteuropäischen Partnerhochschulen in Lettland, Tschechien und der Slowakei vergeben auch für die englischsprachigen Studiengänge im Bereich der Human- und Zahnmedizin in der Regel keine Bachelor- oder Masterabschlüsse. Traditionelle Abschlüsse sind in diesem Bereich der Medicinae Universae Doctor, der Dentae Universae Doctor oder der Doctor of General Medicine. Trotz des „Doctor“ im Titel zählen diese Abschlüsse nicht zu den forschungsorientierten Promotionsprogrammen. Es handelt sich hier um die in diesen Ländern üblichen berufsqualifizierenden Studienabschlüsse für angehende Ärzte und Zahnärzte.


Studieren ohne Abitur: Das Associate-Studium

In den USA, in Kanada und in Australien gibt es mit dem Associate-Studium noch eine weitere Studienstufe im Undergraduate-Bereich. Das Associate-Studium dauert zwei Jahre und stellt in den entsprechenden Ländern eine erste Studienqualifikation dar. In Deutschland wird der Associate-Abschluss nicht als eigenständiger Studienabschluss anerkannt. Trotzdem kann ein Associate-Studium, beispielsweise an einem US-amerikanischen Community College /Junior College, auch für deutsche Bewerber interessant sein.

Welche Vorteile bietet der Umweg über das Associate-Studium?

  • In der Regel benötigen die Bewerber kein Abitur: Es reicht die mittlere Reife und eine Ausbildung
  • An den Community Colleges/Junior College sind die Studiengebühren niedriger
  • Nach dem Associate-Abschluss kann innerhalb von zwei Jahren der Bachelorabschluss erworben werden

Weiterkommen: Die Weiterbildung

Weiterbildungen an ausländischen Hochschulen sind zumeist kurze Studienprogramme, in denen sich die Teilnehmer in unterschiedlichen Bereichen fortbilden. Das kann in ganz unterschiedlichen Bereichen wie in Hotel und Tourismus, Kunst und Design oder Entrepreneurship sein.

An einem entsprechenden Studienprogramm an einer Hochschule im Ausland teilzunehmen, lohnt in vielerlei Hinsicht. Ihr erwerbt nicht nur fachliche Zusatzqualifikationen, sondern gleichzeitig interkulturelle Kompetenzen und zusätzliche Kenntnisse einer Fremdsprache. Außerdem knüpft ihr internationale Kontakte. Ausländische Hochschulen bieten zudem Weiterbildungen an, die deutsche Hochschulen nicht unbedingt im Programm haben. Diese Form des Auslandsaufenthalts eignet sich nicht nur besonders gut für Absolventen und Berufseinsteiger, sondern auch für Berufstätige.


Learning by Speaking: Der Sprachkurs

Sprachkurse an ausländischen Hochschulen oder privaten Sprachschulen ermöglichen den Erwerb oder die Vertiefung einer Fremdsprache. Der Vorteil gegenüber dem Besuch eines Sprachkurses in Deutschland liegt auf der Hand: Während ihr im Unterricht die Sprache in der Theorie lernt, könnt ihr sie im Alltag sofort praktisch umsetzen. Der Lerneffekt ist hier besonders groß.

Sprachkurse dienen außerdem der Vorbereitung auf ein anschließendes Auslandsstudium, wenn ihr euch im Gebrauch der fremden Sprache noch nicht sicher genug fühlt. Viele Programme bereiten beispielsweise gezielt auf Sprachtests wie den IELTS oder den TOEFL vor.


Auf Nummer Sicher: Die Studienvorbereitung

Du bist dir nicht sicher, ob du die Voraussetzungen für dein Wunschstudium bereits erfüllst oder möchtest dich für dein zukünftiges Studium optimal vorbereiten? Dann kommt für dich der Besuch eines Kurses zur Studienvorbereitung in Betracht. Zusätzlich zu den sprachlichen Aspekten lernst du hier die wissenschaftlichen Arbeitstechniken kennen. So ein Kurs schließt nicht nur eventuelle Lücken vor dem Studienstart, sondern erleichtert dir auch den Einstieg in das Studium.

Einige Kurse sind speziell für internationale Bewerber konzipiert und beinhalten deshalb zugleich ein intensives Sprachtraining. Andere eignen sich für einheimische und internationale Bewerber gleichermaßen, so dass du in diesem Fall bereits fortgeschrittene Sprachkenntnisse haben solltest.


Für Gebundene: Das Onlinestudium

Ein Auslandsstudium der völlig anderen Art stellt ein Onlinestudium an einer ausländischen Hochschule dar. Der Erwerb von praktischer Erfahrung im Ausland steht bei einem Onlinestudium im Hintergrund. Eher geht es darum, einen Abschluss an einer renommierten ausländischen Hochschule zu erwerben, ohne dafür längere Zeit im Ausland zu verbringen. Die Studienform richtet sich daher vor allem an ortsgebundene Interessenten, beispielsweise an Mütter und Väter und an Berufstätige.

Insbesondere englischsprachige Länder wie die USA, England, Kanada oder Australien haben attraktive Studiengänge im Programm, die ihr online absolvieren könnt. An einigen dieser Hochschulen sind zudem Präsenzphasen möglich, in denen die Studenten das Studienland kennenlernen und interkulturelle Kompetenzen sammeln können.