Summer Sessions in Groß­britannien

Eines der gängigsten Vorurteile über Großbritannien ist, dass es dort praktisch immer regnet. Besucher, die sich dennoch in den Sommermonaten ins Vereinigte Königreich wagen, sind deshalb zum einem angenehm überrascht von dem milden Klima. Zum anderen davon, was Studenten während einer Summer Session in Großbritannien alles geboten wird.

Millionenmetropole und malerische Küstenlandschaften

Die großen Städte des Landes versprühen gerade im Sommer ein ganz eigenes Flair. Allen voran die Millionenmetropole London zeigt sich multikulturell, verrückt und voller Leben. Auf den Straßen finden Flohmärkte, Festivals und Konzerte statt. Die Londoner entspannen sich beim Picknick in einem der zahlreichen Parks vom bunten Trubel der Stadt. Viele Engländer zieht es in den Sommermonaten aber auch an die Küsten des Landes.

Südlich von London versprechen Sandstrände und Seebäder wie Brighton Entspannung für die Großstädter. Am der Südwestküste mit ihren dramatischen Steilklippen und versteckten kleinen Buchten herrscht teilweise mediterranes Klima. Aufgrund der warmen Luft, die der Nordatlantikstrom mit sich bringt, wachsen in Cornwalls berühmten botanischen Gärten sogar tropische Pflanzen und Palmen.


Natur und Kultur in Großbritannien

Wer im Rahmen einer Summer Session einen Ausflug in die lange Geschichte Englands unternehmen möchte, kann kleine historische Fischerdörfchen oder eine der zahlreichen alten Burgen, Kathedralen und heidnischen Kultstätten besichtigen.

Auch in Schottland und Wales kommen Natur- und Geschichtsliebhaber auf ihre Kosten. Die malerischen Seen, blühenden Heidelandschaften, nebeligen Moore und schroffen Gebirgszüge in Nationalparks haben bereits Künstler wie William Wordsworth und Jane Austen inspiriert. Auch heute verfügt die Region über eine lebendige Kunst- und Kulturszene und natürlich viele traditionsbewusste Pubs, in denen man sich von den Strapazen einer Wanderung erholen kann.


Gründe für eine Summer Session in Großbritannien

Eine Summer Session in Großbritannien bietet die einmalige Gelegenheit, sich während der Semesterferien weiterzubilden und zugleich in die britische Kultur einzutauchen.

Wer sich selbst von den Vorzügen des britischen Sommers überzeugen und darüber hinaus internationale Studienerfahrung sammeln möchte, sollte sich die Summer Sessions der englischen und schottischen Universitäten angucken.

Im Vergleich zu den USA sind die Summer Sessions an britischen Hochschulen oftmals stärker durchstrukturiert. Studierende wählen nicht einfach ein oder zwei Kurse aus einem großen Kurskatalog, sondern die Summer Sessions - oder Summer Schools, wie sie in Großbritannien oft genannt werden - drehen sich häufig um ein spezielles Thema mit einem festen Kursangebot. Angeboten werden vor allem Summer Schools in den Bereichen Kunst und Design, BWL oder Sprach- und Kulturwissenschaften, wie Fine Art Photography, Textile Design, International Marketing oder Creative Writing. Häufig sind in das Programm der Summer Schools auch Exkursionen und andere Freizeitaktivitäten integriert, die internationalen Studenten das gewählte Thema und die Kultur Englands näher bringen sollen.

Auch der zeitliche Umfang einer Summer Session in Großbritannien ist meist geringer als in den USA oder Kanada. Die meisten Sommerprogramme umfassen einen Zeitraum von ein bis drei Wochen, in denen die Studenten sich intensiv mit ihrem Thema beschäftigen, die Summer Schools können also als ein zeitlich komprimiertes Auslandssemester in Großbritannien aufgefasst werden.

Die Teilnahme an einer britischen Summer School in England bzw. Großbritannien bietet internationalen Studenten somit eine einmalige Gelegenheit, sich in einem bestimmten Bereich weiterzubilden und dabei in das Flair so angesagter Städte wie London oder Edinburgh einzutauchen. Da an den Summer Schools Studenten aus aller Welt teilnehmen, wird der Sommer in Großbritannien zudem zu einer wirklich internationalen Erfahrung, bei der man zahlreiche neue Freundschaften knüpfen kann. Auch auf dem Lebenslauf macht sich die Teilnahme an einem Summer School in Großbritannien gut. Schließlich gibt sie den Studenten die Gelegenheit, universitäre Auslandserfahrung zu erwerben ohne dass es zu einer Verlängerung der Studienzeit kommt.

Die während der Summer Session in Großbritannien erworbenen Credit Points können nach vorheriger Absprache sogar auf das Studium zuhause angerechnet werden. Späteren Arbeitgebern signalisiert die Teilnahme an einer Summer School in Großbritannien zudem hohes Engagement und interkulturelle Kompetenz.


Summer School Großbritannien: Voraussetzungen

Viele britische Universitäten bieten neben dem akademischen Teil auch noch ein "soziales" Programm an, bei dem ihr mehr über Geschichte, Kultur und Einwohner des Landes erfahren könnt.

Die Bewerbungsvoraussetzungen für ein Sommerprogramm in England richten sich nach der Art des gewählten Programms. An vielen Hochschulen müssen die Bewerber mindestens 18 Jahre alt sein und bereits seit einem Jahr an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sein, um am Sommerprogramm in England teilnehmen zu können. Zum Teil wird auch ein bestimmter Mindest-Notendurchschnitt an der Heimathochschule verlangt.

Andere Programme sind auch für Teilnehmer ab 16 Jahren geöffnet, so dass auch Schüler deutscher Oberstufen an ihnen teilnehmen können.

In jedem Fall aber müssen die Bewerber über ausreichende englische Sprachkenntnisse verfügen, die zumeist in einem standardisierten Sprachtest wie dem IELTS oder TOEFL nachgewiesen werden können.


Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten für eine Summer Session in Großbritannien

Je nach Dauer und Art des Programms werden für die Summer Schools in England und Schottland Studiengebühren zwischen GBP 900 und GBP 3.000 erhoben. An einigen Hochschulen werden auch „Komplettpakete“ angeboten, in denen neben dem Unterricht auch gleich die Unterbringung im Wohnheim und die Mahlzeiten enthalten sind. Diese Angebote kosten in der Regel zwischen GBP 1.900 und GBP 3.500.

Wer den Wohnheimplatz separat bezahlt, muss mit Kosten zwischen GBP 50 und GBP 180 pro Woche rechnen. Die Preise berechnen sich unter anderem danach, ob man ein Einzelzimmer oder Mehrbettzimmer buchen möchte und welche Annehmlichkeiten das Wohnheim vorweist.

Die sonstigen Lebenshaltungskosten richten sich nach dem Wohnort und der Art und Zahl der Freizeitaktivitäten. Grundsätzlich gilt, dass die Lebenshaltungskosten in England über denen in Deutschland liegen. Generell kann man aber mit GBP 800 bis GBP 1.000 im Monat recht gut leben.

Für Summer Sessions und Summer Schools werden leider so gut wie keine Förderprogramme und Stipendien angeboten. Doch die kurze Anreise und die relativ niedrigen Reisekosten machen die Sommer Sessions in Großbritannien auch aus finanzieller Sicht attraktiv. Von vielen deutschen Flughäfen werden mittlerweile sehr günstige Flüge nach Großbritannien angeboten. Wer sein Studium über einen Studienkredit finanziert, hat eventuell die Möglichkeit, sich die Summer Sessions über eine einmalige Sonderauszahlung zu finanzieren.


Visa- und Einreisebestimmungen Großbritanniens

Ein weiterer Vorteil der Summer Sessions in England besteht darin, dass deutsche Staatsangehörige kein Visum brauchen. Für die Einreise reicht ein Personalausweis oder Reisepass.

Dank des Europäischen Sozialversicherungsabkommens sind EU-Bürger in England außerdem automatisch über den National Health Service (NHS) versichert. Man muss sich allerdings rechtzeitig registrieren, damit es bei der Kostenübernahme im Krankheitsfall nicht zu Problemen kommt. Da der NHS nicht in allen Fällen die Kosten übernimmt, die die deutsche Krankenkasse tragen würde, kann auch eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung für die Zeit in England Sinn machen.