Fotografie im Ausland studieren
Schwarz-weiß oder Farbe, Schnappschuss oder inszeniertes Kunstwerk: Was wäre unsere Welt ohne die Fotografie? Fotos geben berühmten Namen ein Gesicht, zeigen uns andere Landschaften und präsentieren die neueste Mode. Sie dokumentieren das Zeitgeschehen, halten Erinnerungen fest und eröffnen uns neue Perspektiven auf die Welt. Sie hängen in Wohnungen, Restaurants und Museen, bebildern Zeitungen, Zeitschriften und Internetseiten.
Jedes Smartphone verfügt mittlerweile über eine Kamerafunktion, mit der sich Situationen einfangen und direkt auf die eigene Internetseite posten lassen. Wer nicht nur als Amateur knipsen möchte, sondern das Handwerk Fotografie professionell erlernen will, der ist im Studiengang Fotografie richtig.
Fotografie-Studium auf einen Blick
Vorwiegend Fachhochschulen und Kunsthochschulen bieten ein Studium der Fotografie an. In den Studiengängen lernen die Studierenden alle Facetten der Fotografie kennen - von analogen Verfahren über die neuesten Digitaltechniken bis hin zur Bildgestaltung und -bearbeitung.
Bachelorprogramme
Am Anfang des Bachelorstudiums stehen die theoretischen und handwerklichen Grundlagen der Fotografie im Vordergrund. Die Studenten lernen die technischen Grundlagen der analogen und digitalen Fotografie kennen. Sie setzen sich mit verschiedenen Möglichkeiten der Bildgestaltung auseinander und beschäftigen sich mit Kunst- und Fotogeschichte. Auch die digitale Bildbearbeitung, das Setzen von Layouts und die Grundlagen der Publikation stehen auf dem Lehrplan.
In den höheren Semestern steht die praktische Arbeit im Vordergrund. Die Studierenden erarbeiten eigene Fotoprojekte und setzen sie praktisch um. An den meisten Hochschulen ist es möglich, sich auf einen Schwerpunkt zu konzentrieren. Zur Auswahl stehen beispielsweise
- Werbefotografie
- Dokumentarfotografie
- Künstlerische Fotografie
- Fotodesign
- Bildjournalismus.
Neben der Praxis nimmt die Reflexion eigener und fremder Arbeiten einen wichtigen Platz im Studium ein. Die Studierenden lernen die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens kennen und haben Kurse in Bildanalyse oder Werkkritik. Darüber hinaus stehen Fächer wie Existenzgründung oder Projektplanung auf dem Lehrplan, die den Studierenden den Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern sollen.
Das Studium endet an fast allen Hochschulen mit einer eigenen praktischen Abschlussarbeit und einer dazugehörigen schriftlichen Ausarbeitung.
Masterprogramme
Wer sich nach dem Bachelorstudium oder einigen Jahren Berufserfahrung weiter qualifizieren möchte, hat die Möglichkeit, ein Masterstudium anzuhängen. Die Masterprogramme sind zumeist praxisbezogen und bieten die Gelegenheit, sich auf einen Bereich der Fotografie zu spezialisieren und einen eigenen fotografischen Stil zu finden. Auch berufsbezogene Kurse wie Selbstmanagement und die wissenschaftliche Reflexion sind wichtige Bestandteile des Masterstudiums.
Bewerbungsvoraussetzungen
Die Zulassung zum Fotografie-Studium erfolgt in mehreren Schritten:
- Der „Mappentest“: Die Bewerber reichen zunächst eine Mappe mit eigenen Arbeiten ein, anhand derer ihre künstlerische Begabung beurteilt wird
- Praktische Eignungsprüfung: Die Prüflinge erhalten mehrere kleine Aufgaben. Dadurch soll sichergestellt werden, dass sie auch unter Zeitdruck künstlerisch arbeiten können.
- Theoretische Eignungsprüfung: Hier geht es vor allem darum, die Bewerber kennenzulernen und ihre Beweggründe für ein Fotografie-Studium zu erfahren.
Um im Studium und im Berufsleben Erfolg zu haben, brauchen Bewerber nicht nur künstlerisches Talent und Kreativität, sondern auch technisches Verständnis. Da die heutigen Fotografen einen Großteil ihrer Arbeit am PC erledigen, sollte der Umgang mit dem Rechner und digitalen Bildbearbeitungsprogrammen ebenfalls kein Problem darstellen.
Einsatzfelder für Fotografen
Viele Fotografen sind nach dem Studium freiberuflich tätig. Sie nehmen Auftragsarbeiten für Firmen oder Privatleute an. Einige spezialisieren sich auf einen bestimmten Arbeitsbereich wie Food-Fotografie, Modefotografie oder Werbefotografie.
Auch Anstellungen in Presse- und Verlagshäusern oder Werbeagenturen sind möglich. Fotografen sind dann beispielsweise an Fotoproduktionen beteiligt oder arbeiten als Bildredakteure.
Einige wenige Absolventen etablieren sich im künstlerischen Bereich und verdienen ihr Geld mit künstlerischer Fotografie.
Gründe für ein Auslandsstudium Fotografie
Andere Länder bieten Fotografen eine Fülle von Inspirationen und Motiven. Daher bietet sich ein Auslandsstudium besonders für Fotografen an. Im Ausland haben Studierende die Chance, ein Fotoprojekt in einem anderen Land zu realisieren. Gleichzeitig erhalten sie - je nach Schwerpunkt der ausländischen Universität - Einblicke in andere Techniken und Stilrichtungen der Fotografie.
Daneben bietet ein Auslandsaufenthalt eine einmalige Möglichkeit, die Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und internationale Kontakte zu knüpfen. Beides kann sich für das spätere Berufsleben als hilfreich erweisen.