MBA im Ausland
In unserer zunehmend globalisierten Welt befindet sich die Wirtschaft in einem rasanten Wandel. Die Anforderungen an Führungskräfte von Unternehmen aller Branchen steigen. Eine Möglichkeit, sich optimal auf künftige Aufgaben im Management vorzubereiten, stellt der Master of Business Administration (MBA) dar.
Vor 100 Jahren in den USA eingeführt, hat sich dieser Studienabschluss seitdem zu einem der wichtigsten Qualifikationen für angehende Manager gemausert. Weltweit gibt es an Universitäten und Business Schools mehr als 3.000 MBA-Programme. Damit ist der Master of Business Administration der bekannteste und populärste Studiengang unter den Masterprogrammen. Dabei erfreuen sich die MBA-Programme im englischsprachigen Ausland, wie Großbritannien, USA, Australien oder Neuseeland, ganz besonderer Beliebtheit. Hier werben akkreditierte und renommierte Business Schools um die Gunst internationaler Studierender.
MBA-Programme im Ausland: Überblick
Der klassische MBA richtet sich vor allem an Absolventen eines Faches außerhalb der Wirtschaftswissenschaften. Die Meisten von ihnen sind bereits berufstätig. Ingenieure, Ärzte, Geistes- oder Naturwissenschaftler eignen sich im Rahmen eines MBA-Programms Fachkenntnisse und Management Skills an. Zunehmend entdecken jedoch auch Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge MBA-Programme für sich. Das liegt vor allem an dem hohen Ansehen dieser Programme bei Arbeitgebern und den damit zu erwartenden Aufstiegschancen. Die ursprünglichen MBA-Studiengänge umfassen alle wichtigen Bereiche des Managements wie Marketing, Rechnungswesen, BWL, Finance, IT-Management oder Personalführung. Natürlich kann und soll ein MBA-Programm ein grundständiges BWL-Studium nicht ersetzen.
Anders als im allgemeinen BWL-Masterstudium, betrachten die Teilnehmer eines MBA-Programms die oben genannten Bereiche gezielt unter Aspekten des Managements. Es geht darum, einer Führungskraft das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie braucht, um Abteilungen anzuleiten und Entscheidungen treffen zu können. Die Studierenden lernen, Probleme systematisch zu identifizieren und Strategien für Unternehmen zu entwickeln.
Neben diesem klassischen MBA mit General Management-Ausrichtung, gibt es eine Vielzahl an MBA-Programmen mit anderen Schwerpunkten. Darunter zählen Studiengänge wie Health Care Management, Human Resources Management, Environmental Management oder International Management.
Die Hochschulen bieten die Programme entweder als Vollzeitstudiengang oder, für Berufstätige, als Teilzeit- oder Fernstudiengang an. In Europa dauert ein MBA-Vollzeitprogramm im Durchschnitt zwölf Monate, in den USA durchschnittlich zwei Jahre. Die berufsbegleitenden Programme nehmen zwischen einem und vier Jahren in Anspruch. Bei Fernstudiengängen kann die Studienzeit bis zu sieben Jahre betragen.
Eine Besonderheit sind die sogenannten Executive MBA-Programme (EMBA). Sie richten sich an Manager, die bereits einige Jahre Berufserfahrung haben. Diese können neben ihren beruflichen Verpflichtungen den EMBA in Teilzeit erwerben, um ihre Karriere weiter voranzutreiben. Teilweise übernehmen die Arbeitgeber die Studiengebühren.
Europa oder die USA?
Da sich die Wirtschaft zunehmend in einem internationalen Rahmen bewegt, empfiehlt es sich, den MBA im Ausland zu absolvieren.
Entscheidende Pluspunkte:
- Perfektionierung des Englischen, der weltweiten Wirtschaftssprache
- Erwerb von Landeskenntnissen und interkulturellen Kompetenzen
- Qualifizierung sowohl für internationale Aufgabenfelder als auch für eine berufliche Laufbahn im Ausland.
Wer eine Karriere in den USA anstrebt, sollte seinen MBA auch dort erwerben. Denn wo lässt sich der amerikanische Managementstil besser erlernen, als an einer US Business School? Von dort aus lassen sich auch leicht Kontakte zu amerikanischen Firmen knüpfen. Das Studium in den USA zeichnet sich durch eine große Praxisnähe aus. Oft sind Praktika bei großen US-Firmen in das Studium integriert. Außerdem ist ein umfangreiches Angebot von Wahlkursen im Curriculum enthalten, so dass Studierende eigene Schwerpunkte setzen können.
Die Vorteile bei einem Studium innerhalb Europas sind:
- kürzere Studienzeiten
- vergleichsweise niedrige Studiengebühren
Die Programme vermitteln eher europäische Managementmethoden und Unternehmenskulturen. Sie bieten sich somit für Studierende an, die eine Karriere in einem europaweit tätigen Unternehmen oder im europäischen Ausland anstreben. Viele Studiengänge zeichnen sich zudem durch eine große Zahl internationaler Studierender und vergleichsweise kleine Kurse aus.
Das Angebot an MBA-Studiengängen im Ausland erscheint auf den ersten Blick unübersichtlich. Damit das MBA-Studium der Karriere hilft, ist es jedoch wichtig, an der richtigen Hochschule zu studieren. Ein Kriterium wäre hier beispielsweise die Akkreditierung des MBA-Programms durch eine international anerkannte Agentur. In den USA ist das die AACSB, in Europa die EQUIS und in Großbritannien die AMBA.
Finanzierung und Bewerbung
Leider gilt: Je renommierter das MBA-Programm im Ausland, desto teurer sind die Studiengebühren. Diese schlagen in den USA mit umgerechnet bis zu EUR 65.000 zu Buche. In Europa bezahlen Studierende im Schnitt EUR 30.000.
Es gibt Chancen auf finanzielle Förderung. Scholarships oder Fellowships heißen die privaten Stipendien aus den USA. Auch für das MBA-Studium im europäischen Ausland gibt es zahlreiche Förderprogramme. Stipendien für Europa und die USA werden beispielsweise vom DAAD, der Fulbright-Komission oder der Rotary Foundation verliehen. Um ein Stipendium zu ergattern, ist oft eine Vorlaufzeit von rund 1,5 Jahren nötig.
Auch ein günstig verzinster Studienkredit kommt für ein MBA-Studium im Ausland infrage. Zunehmend populärer wird die Finanzierung über sogenannte Bildungsfonds. Hier gibt es beispielsweise den Brain Capital MBA Bildungsfonds, mit dem sich auch ein komplett im Ausland absolviertes MBA-Programm finanzieren lässt.
Für die Bewerbung um ein MBA-Studium an der ausländischen Hochschule gilt: Genug Zeit einplanen! Generelle Mindestanforderungen an den meisten Universitäten und Business Schools:
- abgeschlossenes Erststudium an einer Universität oder Fachhochschule (Teilweise wird auch der Abschluss einer Berufs-, Wirtschafts- oder Verwaltungsakademie akzeptiert)
- mindestens zweijährige Berufspraxis.
- Bewerbungsessay
- detaillierte Empfehlungsschreiben
- ansprechender Lebenslauf
- Bestehen verschiedener Eignungstests