Finanzierungs­möglichkeiten für ein Studium in den USA

Fakt ist: Für ein Auslandsstudium in den USA müssen Studierende teilweise tief in die Tasche greifen. Mit rund US$ 25.000 Studiengebühren und US$ 10.500 Lebenshaltungskosten pro Jahr zählen die Vereinigten Staaten zu den teuersten Studienländern für einen Auslandsaufenthalt.

Fakt ist aber auch: Es gibt zahlreiche Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in den USA. Mit Auslands-BAföG für ein Semester in den USA, einem Voll- oder Teilstipendium oder einem Fellowship müssen Studierende die Kosten für einen US-Auslandsaufenthalt nicht alleine schultern.

Förderung für ein Auslandssemester in den USA

Ein studienbezogener USA-Aufenthalt ist mit einigen Kosten verbunden. Was jedoch viele Studenten nicht wissen: Es gibt viele Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in den USA.

Ihr habt vor, ein oder zwei Semester in den USA zu studieren? Auf deutscher Seite wird ein Auslandssemester in den USA von unterschiedlichen Instanzen finanziell unterstützt. Es stehen somit eine Reihe von Finanzierungsmöglichkeiten zur Auswahl.

Auslands-BAföG

„BAföG? Bekomm‘ ich sowieso nicht.“ - So fällt die erste Reaktion vieler Studierender aus, die sich nach Fördermöglichkeiten für ein Auslandssemester in den USA umsehen. Was vielen nicht bewusst ist: Die Bemessungsgrenze für das Auslands-BAföG ist wesentlich höher angesiedelt als bei der Inlandsförderung. Somit haben auch Studierende ohne BAföG-Anspruch im Inland Chancen auf Auslands-BAföG.

Details der Förderung

Studierende erhalten

  • einen Zuschuss zu den Studiengebühren von bis zu EUR 4.600
  • einen Reisekostenzuschuss
  • einen Zuschuss zur Krankenversicherung
  • unter Umständen einen Auslandszuschlag

Zuständig für alle BAföG-Anträge, die ein Studium in den USA betreffen, ist das Studierendenwerk Hamburg.

PROMOS

Im Rahmen des PROMOS-Programms vergibt der DAAD Kurzstipendien für einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten. Der DAAD leitet die Fördermittel für ein Auslandssemester direkt an die teilnehmenden Hochschulen weiter. Daher ist das Akademische Auslandsamt der Heimathochschule Ansprechpartner für alle Fragen zum PROMOS-Programm.

Details der Förderung

Fast jede Art von Auslandsaufenthalt ist förderungswürdig, zum Beispiel Auslandssemester, Praktika oder Sprachaufenthalte in den USA. Die Fördersätze richten sich nach

  • der Teilstipendienrate. Diese liegt für die USA derzeit bei EUR 400
  • der Reisekostenpauschale, deren Höhe sich am genauen Studienort in den USA orientiert
  • den Obergrenzen für Studiengebühren

Stipendien der Fulbright-Kommission

Bei den Voll-, Teil- und Reisestipendien der deutsch-amerikanischen Fulbright-Kommission handelt es sich um eine der begehrtesten Finanzierungsmöglichkeiten für ein Auslandssemester in den USA. Ein zweisemestriges Fulbright-Stipendium ist in erster Linie Studierenden aus dem Graduate-Bereich vorbehalten. Die Kommission setzt voraus, dass Bewerber mindestens fünf Semester studiert haben und der Studienabschluss nicht länger als ein Jahr zurückliegt.

Details der Förderung

Je nach Stipendium werden die Studiengebühren komplett oder anteilig übernommen. Stipendiaten können somit in den Genuss eines kostenfreien Studiums an einer US-amerikanischen Hochschule kommen. Neben den Studiengebühren beteiligt sich Fulbright an den Lebenshaltungskosten, Reise- und Versicherungskosten oder übernimmt diese vollständig. Teilweise sind auch Kosten für Organisatorisches wie Sprachtests im Stipendienumfang enthalten.


Finanzierungs­möglich­keiten für ein Bachelorstudium in den USA

Die Möglichkeiten, ein komplettes Studium in den USA von deutscher Seite gefördert zu bekommen, sind begrenzt. Dafür gibt es auf US-Seite einige Förderprogramme, insbesondere von US-amerikanischen Hochschulen. Diese richten sich teilweise gezielt an internationale Studierende und sind daher ebenfalls für Studierende aus Deutschland attraktiv.

Sportstipendien USA

Sogenannte Sportstipendien stellen eine von mehreren Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in den USA dar. Da der Hochschulsport in den USA einen hohen Stellenwert hat, bringen die US-amerikanischen Hochschulen viel Geld auf, um einheimische, aber auch internationale Sportler anzuwerben. Sie vergeben Sportstipendien für maximal vier Jahre - eine Zeitspanne, die üblicherweise ein Bachelorstudium in den USA abdeckt.

Neben bestimmten sportlichen Voraussetzungen müssen Interessierte die regulären Studienvoraussetzungen für den jeweiligen Studiengang erfüllen. Die Vergabe der Stipendien ist nicht an ein bestimmtes Studium, beispielsweise ein Sportstudium, geknüpft.

Details der Förderung

Sportstipendien in den USA bedeuten einen Gebührenerlass. Daher ist keine Auszahlung von Stipendienbeträgen vorgesehen. Alle Stipendiaten sind von den Studiengebühren teilweise oder sogar vollbefreit. Auch Kosten für Verpflegung und Unterkunft werden zum Teil durch ein Sportstipendium abgedeckt - ganz in Abhängigkeit von der Leistungsklasse eines Sportlers.

Pauschal­stipendien für die USA

Die sogenannten Pauschalstipendien gehören zu den wenigen Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in den USA, die

  • ausschließlich internationalen Studenten offenstehen
  • nicht leistungsorientiert sind
  • sich sowohl an Bachelor- als auch Masterstudenten richten. Die Förderung erstreckt sich in der Regel über die gesamte Studienzeit.

Wie sieht die Förderung aus?

Die Stipendienhöhe ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. In den meisten Fällen werden bei dieser Art von Stipendien rund die Hälfte der Studiengebühren, Miete und Lebenshaltungskosten von der jeweiligen Hochschule in den USA getragen.

Weitere Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in den USA

Neben den bislang genannten Stipendien vergeben viele US-Hochschulen noch weitere Scholarships, die sich meist an amerikanische und internationale Studierende richten. Besonders bei den leistungsbezogenen Stipendien haben Bewerber aus Deutschland allerdings häufig das Nachsehen. In der Regel sind sie bei Zulassungstests für ein Studium in den USA, wie dem SAT oder ACT, gegenüber Muttersprachlern sprachlich im Nachteil.

In das Förderungsspektrum der US-Hochschulen fallen außerdem die sogenannten Fellowships. Auch hier sind die akademischen Leistungen das entscheidende Vergabekriterium. Studierende mit Fellowship zahlen keine Studiengebühren in den USA und erhalten teilweise zusätzlich ein monatliches Stipendium.

Eine weitere Möglichkeit in den USA, den Geldbeutel zu entlasten, sind die sogenannten Assistantships. Sie sind mit der Stelle einer wissenschaftlichen Hilfskraft zu vergleichen. Es lassen sich zwei verschiedene Formen unterscheiden:

  • Teaching Assistantships: Studierende arbeiten hier rund 20 Stunden in der Woche an der Hochschule. Sie sind in der Lehre tätig oder übernehmen die Aufsicht im Labor.
  • Research Assistantships: Assistentenstellen im Forschungsbereich sind in der Regel Studierenden aus dem Graduate-Bereich vorbehalten. Die Studenten übernehmen Recherchearbeiten, die im Zusammenhang mit ihrem eigenen Studium stehen. Sie arbeiten ebenfalls 20 Stunden pro Woche.

Weitere Stipendien­geber und Finanzierungs­möglich­keiten

Generell ist es zu empfehlen, sich selbst auf die Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in den USA zu begeben. Zahlreiche Stiftungen in Deutschland vergeben Stipendien im Rahmen ihrer Begabtenförderung. Hierzu zählen

  • die Stiftung der deutschen Wirtschaft
  • die Friedrich-Ebert-Stiftung
  • die Konrad-Adenauer-Stiftung
  • Studienstiftung des Deutschen Volkes.

Auch der DAAD ist mit seinen vielfältigen DAAD-Stipendienprogrammen eine attraktive Adresse für Studierende, die in den USA studieren möchten.

Zudem lohnt sich die Recherche auf amerikanischer Seite. Der Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs arbeitet beispielsweise mit verschiedenen amerikanischen Hochschulen zusammen. Er vergibt jährlich Stipendien, die Studierende aus Deutschland von den Studiengebühren in den USA befreien und einen Beitrag zum Lebensunterhalt vorsehen.

Als Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in den USA kommen jedoch nicht ausschließlich Stipendien infrage. Alternativ können Studierende den Studienaufenthalt beispielsweise mithilfe eines Bildungskredites finanzieren. Ein solches staatliches Darlehen ist aber auch mit anderen Stipendien kombinierbar und muss in der Regel vier Jahre nach Beginn der Auszahlung ratenweise zurückgezahlt werden.


Geld sparen in den USA

Studierende, für die die genannten Fördermöglichkeiten für ein Studium in den USA keine Option darstellen, können unter Umständen zumindest kostengünstiger studieren.

Eine Möglichkeit, Kosten zu sparen, ist das Advanced Standing: Bereits in der Schule oder an der Universität erbrachte Leistungen werden auf das Studium angerechnet und können zu einer kürzeren Studiendauer führen. Unter dem Strich verringern sich somit die Gesamtkosten des Studienaufenthalts in den USA.

Studenten, die mit dem Gedanken spielen, ihren Bachelor in den USA zu machen, können die ersten zwei Jahre kostengünstiger an einem Community College studieren und anschließend die letzten zwei Jahre des Bachelorstudiums an einem College oder einer Universität nachholen.