Zulassungs­voraus­setzungen für ein Studium in den USA

Bachelor- oder Masterstudium, Auslandssemester oder Summer Sessions? Das passende Studienprogramm zu finden, ist nicht einfach. Schon gar nicht in den USA, wo sich Studieninteressierte zwischen mehr als 4500 akkreditierten Hochschulen entscheiden müssen.

Ein Anhaltspunkt bei der Hochschulwahl und Studienfachwahl können die Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium in den USA sein. Anhand dieser können Bewerber ihre Chance auf Zulassung an ihrer Wunschhochschule besser einschätzen.

Aufgrund der dezentralen Struktur des US-amerikanischen Studiensystems können die Hochschulen den Bewerbungsablauf weitestgehend selbst bestimmen und autonom über die Zulassung von Bewerbern entscheiden.

So unterschiedlich die Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium in den USA auch sein mögen: Für alle US-Hochschulen gilt, dass die Vergabe von Studienplätzen diskriminierungsfrei, das heißt unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Familienstatus, Behinderung, Religion, Hautfarbe, ethnischer oder sozialer Herkunft erfolgen muss.

Akademische Mindest­voraus­setzungen nach Studientyp

Sprachtests sind häufig Teil der Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium in den USA. Eine gute Vorbereitung erhöht die Chancen auf einen Platz an der Traumuni.

Obwohl sich das genaue Bewerbungsverfahren je nach Universität und College unterscheidet, orientieren sich die meisten akkreditierten Hochschulen in den USA bei den formalen akademischen Mindestanforderungen an bestimmten Standards.

Bachelor in den USA

Um ein Bachelorstudium in den USA aufnehmen zu können, benötigen Bewerber eine Hochschulzugangsberechtigung. Dies kann das Abitur sein, oftmals genügt aber auch die Fachhochschulreife.

In den USA erhalten Schüler ihren Abschluss von der Highschool normalerweise nach 12 Jahren und haben fortan Zugang zu einer Hochschule. Bewerber aus Deutschland, die ihr Abitur nach 13 Jahren erlangt haben, können sich unter Umständen das 13. Schuljahr anrechnen lassen. Durch das sogenannte Advanced Standing kann sich das Studium um ein Studienjahr verkürzen, sodass Studierende drei anstelle von vier Jahren in den USA studieren. Die US-Hochschulen prüfen im Einzelfall, ob eine verkürzte Studienzeit infrage kommt.

Aufbau- und Masterstudium in den USA

Mit einem Undergraduate Degree - in den meisten Fällen ein Bachelorabschluss - sind Bewerber normalerweise zur Aufnahme eines Aufbau- oder Masterstudiums in den USA berechtigt. Da ein Bachelorstudium in Deutschland gewöhnlich drei Jahre, in den USA dagegen vier Jahre dauert, kommt es allerdings gelegentlich zu Problemen bei der Anerkennung.

Studieninteressierte sollten sich davon aber nicht entmutigen lassen, denn die Gasthochschule in den USA führt in diesen Fällen Einzelfallprüfungen durch. Die zuständigen Mitarbeiter der Universität prüfen, welche Kurse der Bewerber während des Bachelorstudiums belegt hat. Auch ziehen sie Bewerbungsunterlagen wie Empfehlungsschreiben oder Essays in die Entscheidung mit ein.

Unter Umständen erteilt die Hochschule eine Zusage, setzt jedoch voraus, dass der Bewerber zusätzlich Bachelorkurse in den USA belegt, um vorhandene Wissenslücken zu schließen.

Je nachdem, um welche Art des Masterstudiums es sich handelt, können die Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium in den USA variieren:

  • Academic Master: Für wissenschaftliche Studiengänge müssen Bewerber teilweise einen fachnahen Bachelorabschluss und fachliche Vorkenntnisse mitbringen. Viele Masterprogramme sind jedoch für Studenten anderer Fachrichtungen geöffnet.
  • Professional Master: Bei berufsbezogenen Masterprogrammen spielt die Fachrichtung des Studiums häufig eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist, dass Bewerber ein gewisses Maß an Berufserfahrung in einem relevanten Bereich vorweisen können. Dies gilt vor allem für MBA-Programme sowie für Studiengänge aus dem Bildungs- oder Ingenieurbereich.

Promotion in den USA

Voraussetzung für ein Promotionsstudium in den USA ist zumeist ein sehr guter bis guter Masterabschluss. Für einige berufsbildende Studiengänge genügt ein Bachelortitel. Zudem gibt es an manchen Universitäten kombinierte Master-/Ph.D-Programme, zu denen Bachelorabsolventen Zugang haben. Leistungen aus dem Masterstudium können dann oftmals auf das Ph.D.-Studium angerechnet werden.

Viele Hochschulen setzen für einen Doctoral Degree einen GPA (Grade Point Average) von B voraus, was im deutschen Notensystem der Note 2 entspricht. Allgemeingültige Aussagen zum geforderten Notendurchschnitt lassen sich jedoch nur schwer treffen. Gerade auf Promotionsebene gibt es große Unterschiede bei den Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium in den USA.

Nicht immer muss der Weg zu einem Studienplatz in den USA beschwerlich sein. Die Bewerbung für ein Auslandssemester ist oft denkbar einfach, so auch an der CSU San Marcos.

Die genauen Auswahlkriterien hängen nicht zuletzt davon ab, ob sich Studierende für einen wissenschaftlichen Doktorgrad wie den Ph.D. oder für ein auf den Beruf ausgerichtetes Professional Doctorate, beispielsweise den Juris Doctor (J.D.), entscheiden.

Von Auslandssemester bis Summer Sessions: Kurzzeit­studium mit geringen Zugangs­hürden

Viele amerikanische Semester- und Sommerprogramme zeichnen sich durch niedrige Zulassungsvoraussetzungen aus und sind daher bei internationalen Studenten besonders beliebt. Auch für ein Academic Gap Year, ein „Schnupperstudium“ für Abiturienten, sind die Zugangshürden ähnlich niedrig.

Sowohl für „Study Abroad“-Programme und Summer Sessions als auch für „Gap Year“-Programme reicht in vielen Fällen das Abitur oder die Fachhochschulreife aus. Einige Hochschulen legen zudem ein Mindestalter für die Teilnahme fest, welches meist bei 17 oder 18 Jahren liegt.

Darüber hinaus gibt es Semester- und Sommerprogramme, die sich nur an eingeschriebene Studenten richten. Zulassungskriterien sind dann beispielsweise ein oder zwei absolvierte Fachsemester. Zudem gelten für Masterstudenten bisweilen höhere Zulassungsvoraussetzungen: Wer Masterkurse belegen möchte, benötigt häufig fachliches Vorwissen. Mithilfe eines Transcript of Records können Bewerber nachweisen, dass sie an ihrer Heimathochschule inhaltlich vergleichbare Lehrveranstaltungen besucht haben.

Ebenfalls leicht zugänglich für internationale Studenten sind Sprachkurse in den USA. Einige Kurse richten sich an eingeschriebene Studenten, andere Sprachkurse sind gar nicht zulassungsbeschränkt. In diesem Fall müssen Bewerber lediglich 17 oder 18 Jahre alt sein und ein Mindestmaß an Sprachkenntnissen mitbringen. Wieder andere Sprachprogramme sind akademisch ausgerichtet. Nach erfolgreichem Abschluss können die Kursteilnehmer oftmals ein reguläres Studium an der Hochschule anschließen, sofern sie die akademischen Voraussetzungen erfüllen.


Chance für Bewerber ohne Abitur: Community Colleges in den USA

Auch Studieninteressierte ohne Abitur können sich ihren Traum vom Auslandsstudium in den USA erfüllen - und das ohne Hochschulzulassung. Fast die Hälfte aller US-amerikanischen Studenten studiert zunächst an einem Community College in den USA und verschafft sich auf diesem Weg Zugang zum amerikanischen Hochschulsystem.

Haben sie das zweijährige Associatestudium an einem Community College erfolgreich abgeschlossen, können Absolventen in vielen Fällen in das dritte Jahr eines Bachelorstudiengangs an einem College oder einer Universität wechseln. Für ein Studium an einem Community College genügt teilweise die Mittlere Reife in Kombination mit einer zweijährigen Berufsausbildung.


Sprachliche Zulassungs­voraus­setzungen für ein Studium in den USA

Unabhängig von der Art des Studiums gilt: Bewerber, deren Muttersprache nicht Englisch ist, müssen ihre Englischkenntnisse für ein Studium in den USA fast immer nachweisen. Ein Großteil der amerikanischen Universitäten und Colleges setzt die Teilnahme an einem standardisierten Sprachtest voraus.

Meist haben Bewerber die Wahl zwischen dem Test of English as a Foreign Language (TOEFL) oder dem International English Language Testing System (IELTS). Je nach Studientyp und -fach müssen Bewerber eine bestimmte Mindestpunktzahl erreichen, um sich für das Studium zu qualifizieren.

Wer die geforderte Punktzahl nicht erreicht, hat bei einigen Semester- und Sommerprogrammen immer noch die Option, an einem Einstufungstest vor Ort teilzunehmen. Unter Umständen ist es anschließend erforderlich, einen zusätzlichen Sprachkurs in den USA zu belegen.

Alternativen zu TOEFL und IELTS für ein Semester oder Summer Sessions

Bei Bewerbungen für ein Auslandssemester oder eine Summer School in den USA stehen Bewerbern oftmals Alternativen zu IELTS und TOEFL zur Verfügung. Einige Hochschulen akzeptieren beispielsweise den Sprachnachweis des DAAD. Viele Studenten bevorzugen diesen Sprachtest, da er meist an der Heimathochschule durchgeführt wird und günstiger als andere Sprachtests ist - teilweise sogar kostenlos.

An manchen Colleges und Universitäten ist es zudem möglich, eine Bescheinigung der Heimathochschule einzureichen, in der das geforderte Sprachniveau bestätigt wird. Teilweise genügt auch eine bestimmte Note im Abitur als Nachweis. Auch gibt es Hochschulen, die beispielsweise bei Summer-Sessions-Bewerbern aus dem deutschen Sprachraum komplett auf einen formalen Sprachnachweis verzichten.


Typisch USA: Akademische Zulassungs­tests

Was für Bewerber aus Deutschland ungewohnt erscheint, ist in den USA weit verbreitet: akademische Zulassungs- und Studierfähigkeitstests. Im Undergraduate- ebenso wie im Graduate-Bereich gibt es eine Reihe von standardisierten Tests, anhand derer US-Hochschulen die analytische Fähigkeiten und fachliche Eignung der Bewerber prüfen.

  • SAT und ACT: Wer ein Bachelorstudium in den USA beginnen möchte, benötigt an einigen Hochschulen ein bestimmtes Testergebnis im Scholastic Assessment Test (SAT) oder American College Test (ACT). Beide Tests bestehen aus sprachlichen und mathematischen Aufgaben, wobei der ACT stärker naturwissenschaftlich ausgerichtet ist. Transfer Students sind üblicherweise von der Testteilnahme befreit.
  • GMAT: Der Graduate Management Admission Test, kurz GMAT, dürfte der bekannteste Eignungstest amerikanischen Ursprungs sein. Mittlerweile gehört er in vielen Ländern fest zu den Zulassungsvoraussetzungen für ein MBA-Studium dazu. Im GMAT gilt es mathematisches Denken ebenso wie sprachlich-analytische Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
  • GRE: Alternativ zum GMAT wird teilweise auch die GRE (Graduate Record Examination) akzeptiert, wobei der GMAT vorwiegend im Wirtschaftsbereich Anwendung findet. Ähnlich wie der GMAT dient die GRE dazu, die akademischen Fähigkeiten angehender Master- und Promotionsstudenten zu testen.
  • MCAT und LSAT: Zusätzlich zu den allgemeinen Studierfähigkeitstests gibt es in den USA diverse fachspezifische Eignungstests. In diesen wird explizit die Eignung der Bewerber für ein bestimmtes Studium überprüft: im Falle des MCAT für ein Medizinstudium, im Falle des LSAT für ein Jurastudium.

Gut zu wissen: Studenten aus Deutschland mit Abitur können sich an manchen Hochschulen in den USA vom SAT oder ACT befreien lassen. Es ist daher ratsam, vorab mit der Gasthochschule darüber Rücksprache zu halten, inwiefern eine Testteilnahme erforderlich ist.


Weitere Zulassungs­voraus­setzungen für ein Studium in den USA

Neben dem Bildungsabschluss, den Sprach- und Eignungstests entscheiden an US-Colleges und Universitäten oftmals weitere Faktoren über die Zulassung. Besonders für ein Studium im Graduiertenbereich sind häufig sehr gute bis gute Noten erforderlich.

Auch für Transfer Students, die während eines Bachelor- oder Masterstudiums an eine Hochschule in den USA wechseln, gelten teilweise andere Bewerbungsvoraussetzungen als für Studienanfänger. Zusätzlich zu den fachlichen Anforderungen legen einige Universitäten beispielsweise Wert auf einen bestimmten GPA. Anderen Hochschulen genügt es, wenn Transfer Students bereits eine bestimmte Zeit an einer Hochschule studiert haben beziehungsweise eine Mindestanzahl an Credits vorweisen können.

Zudem sind Motivations- und / oder Empfehlungsschreiben bei Bachelor- und Masterbewerbern sehr häufig Bestandteil der Bewerbungsunterlagen. Typisch für die USA sind Essays. Diese haben auf Bachelorebene meist die Funktion, ein persönliches Bild des Bewerbers zu zeichnen. Bei Transfer Students dient das Motivationsschreiben dagegen in der Regel dazu, den Hochschulwechsel und die Wahl der künftigen Hochschule zu begründen. Master- und Ph.D-Studenten wiederum setzen sich in einem Essay überwiegend mit fachlichen Aspekten auseinander.

Zwar gibt es in den USA Colleges und Universitäten, die auch im Semesterbereich ein Motivations- und Empfehlungsschreiben anfordern. Ein Großteil der Hochschulen verzichtet jedoch darauf. Dies ist einer der Gründe, weshalb ein Auslandssemester als Free Mover in den USA so hoch im Kurs steht.