Notensystem in den USA

Ähnlich wie in Deutschland ist für einen Studienabschluss einer US-amerikanischen Hochschule eine bestimmte Anzahl an Punkten (Credits) erforderlich. Diese erhalten die Studierenden durch die Teilnahme an Kursen und die im Laufe des Studiums gesammelten Noten (Grades).

Die Noten der einzelnen Fächer werden in Bezug zu den Semesterwochenstunden gesetzt. Während in den USA die Anzahl der vergebenen Credits von der Dauer der Lehrveranstaltung abhängt (Contact Hours), orientiert sich das europäische Credit-Transfersystem ECTS am geleisteten Arbeitsaufwand der Studierenden (Workload).

Da jede Hochschule in Deutschland ein eigenes Bewertungssystem besitzt, gibt es keine einheitliche Regelung für die Umrechnung und Anrechenbarkeit von Credits.

Allerdings gilt als Faustregel die Umrechnungsformel:

2 ECTS-Punkte = 1 US Credit Point

Alternativ dazu werden an einigen Hochschulen 2 US Credit Points mit 3 ECTS-Punkten gleichgesetzt.

Noten in den USA werden nicht in Form von Ziffern, sondern Buchstaben vergeben. Jeder Buchstabe entspricht einer bestimmten Prozentzahl und wird im Zeugnis (Transcript) notiert. Manche Hochschulen verwenden zusätzlich Plus- und Minuszeichen, um gute und schlechte Leistungen zu markieren.

Das Notensystem in den USA und die Prüfungs­formen

Da das Studiensystem in den Vereinigten Staaten um einiges verschulter ist als in Deutschland, wirkt sich dies auch auf das Notensystem in den USA aus. So fließen in die Endnote eine Reihe von Leistungen ein, die im Laufe des Semesters von den Studierenden erbracht werden müssen. Dazu zählen Hausaufgaben, Projeke sowie ein oder mehrere Term Papers.

Zusätzlich zum Final Exam am Ende des Semesters sind Zwischenprüfungen in fast jedem Kurs üblich, die sogenannten Midterm Exams.

Das Final Exam fällt in der Regel weniger umfangreich aus als in Deutschland, da die Studierenden bereits während des Semesters verschiedene Studienleistungen erbringen müssen.

In einigen Kursen wird jedoch auch auf eine Prüfung am Ende des Jahres verzichtet. Stattdessen vergeben die Lehrenden täglich Hausaufgaben und schreiben regelmäßig Tests (Quiz).


Notendurchschnitt in den USA: der GPA

Das Notensystem in den USA basiert auf den Buchstaben A bis F, wobei A der besten Note entspricht.

Fester Bestandteil des Notensystems in den USA ist der GPA (Grade Point Average). Es handelt sich um den Notendurchschnitt, den die amerikanischen Hochschulen oftmals nach jedem Semester, spätestens aber am Ende des Studiums ermitteln.

Der GPA wird zumeist anhand einer Vier-Punkte-Skala berechnet. Er gibt nach Studienabschluss Auskunft über die Gesamtnote.

Das Notensystem in den USA ist zwar nicht einheitlich und es existiert kein allgemeingültiges Verfahren zur Berechnung des Notendurchschnitts.

Allerdings bildet die folgende Übersicht der US-UK Fulbright Commission den geläufigsten Notenschlüssel in den USA ab:

Letter Grade Percentage Grade Point Average
A 90 - 100 % 4.0
B 80 - 89 % 3.0
C 70 - 79 % 2.0
D 65 - 69 % 1.0
F Below 65 % 0

Um den GPA zu bestimmen, werden die Zahlenwerte der Noten jedes Kurses addiert, beispielsweise vier Punkte für ein A, zwei Punkte für ein C. Die so zustande kommende Summe wird durch die Gesamtzahl der belegten Kurse dividiert und ergibt schließlich den GPA.

Studierende erreichen normalerweise Noten im Bereich von 80 - 100 %. Dies gilt im Notensystem der USA als gute Leistung.


Hinweise für internationale Studenten zum US-Notensystem

Damit internationale Studierende das F1-Visum für ein Studium in den USA ausgestellt bekommen, müssen sie in den USA als Vollzeitstudent studieren. Der Status Vollzeitstudent ist in den USA an die folgenden Voraussetzungen geknüpft:

  • Im Undergraduate-Bereich: Belegung von Kursen im Umfang von mindestens 12 Credit Hours pro Term. Dies entspricht normalerweise vier Kursen.
  • Im Graduate-Bereich: Hier variiert die vorgeschriebene Anzahl an Credits von Hochschule zu Hochschule und ist abhängig vom jeweiligen Studienprogramm. Meist müssen Masterstudenten eine Mindestanzahl von 8 oder 9 Credits pro Term belegen, an einigen Hochschulen jedoch auch bis zu 12 Credits.

Normalerweise erwerben Studierende in Deutschland in einem Semester 30 ECTS-Punkte. Dieser Richtwert gilt in der Regel auch für ein Auslandssemester in den USA. Die Mindestanzahl von 12 Credits, die Vollzeitstudenten im Bachelorbereich in den USA erbringen müssen, entspricht laut der gängigen Umrechnungsformel jedoch nur 24 ECTS-Punkten. Somit wird die erforderliche Anzahl an ECTS-Punkten pro Semester nicht erreicht. Aus diesem Grund belegen viele Studierende vor Ort einen zusätzlichen Kurs. Dadurch kommen sie auf 16 Credit Hours, was wiederum umgerechnet 32 ECTS-Punkten entspricht.

Wichtig: Studierende sollten vor Antritt ihres Auslandaufenthalts Rücksprache mit der Heimathochschule über die Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen sowie die genaue Umrechnung der erworbenen Credits in ECTS-Punkte halten. Nur so sind die Voraussetzungen für einen reibungslosen Anerkennungsprozess gegeben.