Aufbaustudium im Ausland

Du möchtest nach dem Bachelorabschluss noch nicht direkt ins Berufsleben einsteigen, sondern im Ausland weiterstudieren? Dafür kommt neben einem kompletten Masterstudium auch ein Aufbaustudium im Ausland in Frage.

Was ist ein Aufbaustudium?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für ein Aufbaustudium im Ausland.

Aufbaustudiengänge dienen in erster Linie der Vertiefung der im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse. Auch für Bachelorabsolventen, die schon eine Zeit lang im Beruf stehen, bieten sie eine Möglichkeit, sich weiterzubilden oder zu spezialisieren. Absolventen eines Studiums im Bereich Ingenieurwissenschaften können sich zum Beispiel im Rahmen eines Aufbaustudiums in einem bestimmten Bereich wie Mikroelektronik oder Produktionsplanung weiterbilden.

Darüber hinaus gibt es auch Aufbaustudiengänge, in denen Bachelorabsolventen bereits vorhandene Kenntnisse um andere Fachgebiete erweitern können. So können Geistes- oder Naturwissenschaftler sich beispielsweise in einem Aufbaustudium im Bereich BWL fortbilden und so neue Berufsfelder erschließen. Ein Jurist könnte sich auf Recht im Gesundheitswesen spezialisieren und sich so für entsprechende Berufsfelder attraktiver machen.

Ein Aufbaustudium wird im Ausland in fast allen Fachrichtungen angeboten: von Marketing oder International Business über Engineering und Information Technology bis hin zu Education, Health, Journalism oder Psychology.


Dauer eines Aufbaustudiums im Ausland

Ein Vorteil von Aufbaustudiengängen im Vergleich zu kompletten Masterstudiengängen ist, dass sie mit einer Studienzeit von einem oder zwei Semestern oft kürzer sind. Hochschulen im Ausland bieten sie häufig als Certificate- oder Diploma-Programme im (Post-)Graduate-Bereich an. Certificate Programs dauern häufig nur wenige Monate. Diploma Programs nehmen meist ein Jahr in Anspruch.


Anerkennung der Zertifikate des Aufbaustudiums

Die am Ende eines Aufbaustudiums vergebenen Zertifikate werden in der Regel nicht als akademische Studienabschlüsse gewertet. Sie ähneln vielmehr den in Deutschland für Aufbaustudiengänge vergebenen benoteten Hochschulzertifikaten. Dennoch können solche Zertifikate den Lebenslauf aufwerten und als Zusatzqualifikation Wissen und Fähigkeiten in einem speziellen Bereich nachweisen.

Besonderheiten in Australien und Neuseeland

Eine Ausnahme stellen die Aufbaustudiengänge in Australien oder Neuseeland dar. Die dort erworbenen (Post-)Graduate Certificates oder (Post-)Graduate Diplomas sind in den jeweiligen Ländern selbst als offizielle Abschlüsse anerkannt. Entscheidet man sich nach dem Aufbaustudium dafür, noch einen Master anzuschließen, können die erbrachten Studienleistungen oftmals auf inhaltlich verwandte Masterstudiengänge angerechnet werden.

Häufig sind diese Abschlüsse von den beinhalteten Kursen her deckungsgleich mit dem ersten oder den beiden Semestern eines Masterstudiengangs an der jeweiligen Hochschule. Das macht den Wechsel in den passenden Master recht einfach, sofern die Studienleistungen stimmen.


Vorteile eines Aufbaustudiums im Ausland

Egal ob in Australien und Neuseeland oder anderswo – ein Aufbaustudium im Ausland ist bei deutschen Studenten äußerst beliebt. Es bietet schließlich einige Vorteile:

  • relativ kurze Studienzeiten, die es ermöglichen, mit minimalem Zeitaufwand eine Zusatzqualifikation zu erwerben
  • einen hohen Spezialisierungsgrad der Studiengänge
  • häufig sehr praxisnahe Lehre: Universitäten in den USA bieten Certificate- und Diploma-Programme in vielen Fällen an den Abteilungen für Weiterbildung an, den sogenannten Extensions. Die meisten Dozenten, die dort lehren, sind nicht ausschließlich an der Hochschule tätig, sondern arbeiten parallel in ihrem angestammten Fachgebiet. So können sie ihre Erfahrungen aus dem Berufsalltag an die Studierenden weitergeben. Teilweise können die Studienprogramme auch mit Praktika vor Ort kombiniert werden.

Zu diesen fachlichen Vorzügen kommt die Auslandserfahrung, die man im Rahmen eines Aufbaustudiums im Ausland sammeln kann. Fremdsprachenkenntnisse und internationale Kompetenzen sind heute schließlich in so gut wie jedem Arbeitsbereich gefragt. Wer eine internationale Karriere anstrebt, hat die Gelegenheit, entsprechende Kontakte zu knüpfen.


Studienvoraussetzungen für ein Aufbaustudium im Ausland

Voraussetzung für ein Aufbaustudium im Ausland ist in der Regel ein Bachelor oder ein anderer erster Studienabschluss, etwa ein Magister oder ein Diplom. Es hängt vom jeweiligen Studienprogramm ab, ob der erste Abschluss in einem verwandten Fach erfolgt sein muss, oder ob sich auch Fachfremde bewerben können. Je nach Studienprogramm kann auch mehrjährige Berufserfahrung ausreichend für die Aufnahme eines Aufbaustudiums sein.

Darüber hinaus verlangen die Universitäten einen Nachweis über ausreichende Sprachkenntnisse. Bei englischsprachigen Programmen soll dieser zumeist in Form eines standardisierten Tests wie dem TOEFL oder IELTS erfolgen.