Kranken­versicherung für ein Studium in den USA

Eine gute Vorbereitung eines Auslandsstudiums ist die halbe Miete. Ein wichtiger Bestandteil der organisatorischen Vorbereitung des USA-Aufenthalts ist die Krankenversicherung für ein Studium in den USA.

Wer in den USA studiert, ist im Krankheitsfall oder bei Unfällen in aller Regel nicht versichert. Haben Studierende für diesen Fall nicht privat vorgesorgt, können hohe Kosten auf sie zukommen. Gerade in den USA sind die Behandlungskosten zum Teil deutlich höher als in Deutschland. Dadurch wird ein einfacher Arztbesuch unter Umständen zu einer kostspieligen Angelegenheit.

Gesundheitssystem in den USA

Seit 2014 gilt in den USA für den Großteil der US-Bürger eine Krankenversicherungspflicht. Diese ist auf den Affordable Care Act zurückzuführen, besser bekannt unter dem Namen ObamaCare. Ziel der Gesundheitsreform ist es, jedem US-Bürger Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung zu verschaffen. Wer keine Versicherung in den USA abschließt, muss eine Strafgebühr bezahlen.

Versicherungspflicht für die USA

Internationale Studierende mit M-, J-Visum oder F-Visum sind für fünf Jahre von der Krankenversicherungspflicht in den USA befreit. Dies bedeutet nicht, dass nicht trotzdem eine andere Versicherungspflicht bestehen kann. Inhaber eines J-1 Visums verpflichten sich für den Zeitraum des Austauschprogramms dazu, eine Krankenversicherung für ein Studium in den USA abzuschließen. Andernfalls wird ihnen die Teilnahme am Programm vom Programmsponsor nicht genehmigt beziehungsweise das J-1 Visum nicht ausgestellt.

Zudem setzen viele US-amerikanische Universitäten voraus, dass sich internationale Studenten über die Hochschule versichern. Somit sind auch Studenten mit F-1 Visum oftmals dazu verpflichtet, eine Krankenversicherung für ein Studium in den USA abzuschließen.


Formen der Krankenversicherung für ein Studium in den USA

Jede Hochschule und Austauschorganisation in den USA entscheidet darüber, ob und wenn ja, wie sich Studierende während ihres USA-Aufenthalts versichern müssen. Eine allgemeine Regel gibt es nicht. Trotzdem lassen sich verschiedene Versicherungsvarianten unterscheiden:

  • Verpflichtende Gruppenversicherung: Viele Hochschulen in den USA verpflichten internationale Studenten bei der Einschreibung dazu, sich bei einer spezifischen Krankenkasse zu bestimmten Konditionen zu versichern.
  • Verpflichtende Gruppenversicherung mit Option auf Befreiung (Waive): Einige US-Hochschulen bieten internationalen Studenten die Option, eine eigene Krankenversicherung für das Studium in den USA mitzubringen, beispielsweise eine in Deutschland abgeschlossene Versicherungspolice.
  • Private Auslandskrankenversicherung: In seltenen Fällen bieten Hochschulen in den USA keine Versicherung an, sodass Studierende frei entscheiden können, wo sie sich versichern.

Wichtig: Selbst wenn ihr eine Krankenversicherung für das Studium in den USA über die US-Hochschule abschließt, solltet ihr prüfen, wie umfassend der Versicherungsschutz ausfällt. Oftmals werden nur grundlegende medizinische Behandlungen abgedeckt, nicht aber zahnärztliche Behandlungen oder der Rücktransport nach Deutschland. In solchen Fällen ist eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung sinnvoll.


Sonderfälle: Fulbright und DAAD

Die Fulbright-Kommission schließt für ihre Stipendiaten eine Basis-Krankenversicherung für die USA ab, die im Stipendienumfang enthalten ist. Trotzdem ist es sinnvoll zu überprüfen, ob diese die Anforderungen der US-amerikanischen Hochschule erfüllt oder gegebenenfalls eine zusätzliche Krankenversicherung für das Studium in den USA nötig ist.

Wer Förderung aus einem DAAD-Programm erhält, hat unter bestimmten Bedingungen die Möglichkeit, eine DAAD-Versicherung abzuschließen. Stipendiaten vom DAAD sind davon in der Regel nicht betroffen, da eine Versicherung bereits Bestandteil der Stipendien ist.


Befreiung von der ausländischen Pflichtversicherung

Für den Fall, dass ihr eine eigene Versicherung für ein Studium in den USA mitbringen könnt, gilt es mehrere Dinge zu beachten. Es ist notwendig, die Ersatzversicherung genau mit den Versicherungsleistungen der universitätseigenen Versicherung zu vergleichen. Zum Teil umfasst der Leistungskatalog der universitätseigenen Versicherung Punkte wie Drogenmissbrauch oder Schwangerschaftsabbruch. Daher ist es zu empfehlen, eine Liste mit allen Versicherungsleistungen von der US-Hochschule anzufordern.

Im Anschluss solltet ihr euch von eurer Versicherung eine englische Leistungsbescheinigung ausstellen und euch bestätigen lassen, dass die Versicherungsleistungen mit den US-Standards übereinstimmen. Erst dann erhaltet ihr von der Hochschule in den USA einen Waiver, der euch von der Versicherungspflicht befreit.

Gut zu wissen: Eine in Deutschland abgeschlossene Auslandskrankenversicherung ist häufig deutlich günstiger als die Versicherungspakete der US-Hochschulen.


Wissenswertes zum Abschluss einer Krankenversicherung für ein Studium in den USA

Studierende, die sich auf die Suche nach einer privaten Krankenversicherung für ein Studium in den USA begeben, sollten auf mehrere Punkte achten:

  • Versicherungsdauer: Versicherung über den kompletten Zeitraum des Auslandsaufenthalts abschließen. Versicherungspakete der Hochschulen in den USA berücksichtigen normalerweise nur die eigentliche Studienzeit. Reisen im Anschluss an das Studium und die Heimreise sind folglich nicht versichert.
  • Versicherungsschutz überprüfen: Sind zahnmedizinische Behandlungen, Behandlungen beim Arzt und im Krankenhaus enthalten? Werden Kosten für Medikamente übernommen? Sind der Transport ins Krankenhaus und Rücktransport ins Heimatland abgedeckt? Ist eine Unfallversicherung enthalten?
  • Möglichkeit einer Versicherungsbestätigung auf Englisch

Verhalten im Krankheitsfall in den USA

Leider kommt es vor, dass Studierende während ihres Studienaufenthaltes in den USA krank werden. Internationale Studenten haben im Krankheitsfall verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.

Hochschuleigene Health Center

Zu den Serviceangeboten vieler US-Hochschulen zählt ein eigenes Health Center auf dem Campus - eure erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Beschwerden. An einigen Universitäten sind grundlegende medizinische Behandlungen kostenlos, zumindest aber günstiger als beim Arzt Off-Campus.

Nach Beginn des Studiums in den USA ist es ratsam, Informationen zum Impfstatus beim Health Center einzureichen. Einige Hochschulen in den USA fordern, dass ein Arzt in Deutschland die Impfungen auf einem Formblatt bescheinigt. Genauere Informationen bietet die jeweilige Hochschule.

Arztbesuch off-campus

Versicherungen arbeiten teilweise mit bestimmten Ärzten und Krankenhäusern in den USA zusammen. Für den Fall, dass ihr einen Arzt off-campus besuchen möchtet, gibt es beim Health Center häufig eine Ärzteliste. Wer eine Krankenversicherung für ein Studium in den USA aus Deutschland mitbringt, hat oftmals die Möglichkeit, sich telefonisch den nächstgelegenen Arzt durchsagen zu lassen.

Für einen Arztbesuch in den USA ist eine Versicherungsbestätigung nötig. Einige Ärzte verlangen zudem eine ärztliche Überweisung durch das Health Center, bevor sie euch behandeln.