Serviceangebote von Hochschulen in den USA

An amerikanischen Hochschulen werden Studierende umworben wie in keinem anderen Land. Die Universitäten und Colleges begreifen sich als Dienstleister und Studierende als ihre Kunden. Die Zufriedenheit der Studenten hat oberste Priorität und ist in den USA ein Qualitätsmerkmal der Hochschulen.

Wer an einer amerikanischen Hochschule studiert, soll sich von Anfang an auf dem Campus wohlfühlen können und schnell Anschluss an die Community finden. Dazu leisten die umfassenden Beratungs- und Serviceangebote von Hochschulen in den USA einen bedeutenden Beitrag.

Der ausgeprägte Servicegedanke und das besondere Flair an US-Universitäten machen für viele internationale Studenten den Reiz eines USA-Studiums aus. Sie sind beeindruckt von der intensiven Betreuung, den erstklassig ausgestatteten Campuseinrichtungen und nicht zuletzt vom unvergleichlichen Campusleben in den USA. Für diesen umfassenden Service sind sie bereit, auch höhere Studiengebühren zu bezahlen.

International Office

Internationale Studenten sind an Hochschulen in den USA ausdrücklich erwünscht. Die amerikanischen Universitäten und Colleges legen allgemein Wert darauf, dass ihre Studenten aus vielen unterschiedlichen Ländern kommen und werben mit einer multikulturellen Studienatmosphäre.

An so gut wie jeder amerikanischen Hochschule gibt es spezielle Einrichtungen und Serviceangebote für internationale Studenten. Das International Office, auch International (Student) Center oder Center for International Affairs genannt, bildet die wichtigste Anlaufstelle für Studierende aus anderen Ländern.

Die International Student Advisers sind Ansprechpartner für alle Belange, die internationale Studenten betreffen. Sie beraten zu den folgenden Themen:

Zusätzlich tragen die International Student Advisers dafür Sorge, dass internationale Studenten schnell Anschluss an das akademische, kulturelle und soziale Leben an der Hochschule finden. Sie richten die Welcome Week aus und organisieren oft im Laufe des Semesters Events auf dem Campus sowie Ausflüge und Freizeitaktivitäten.

Teilweise gehören auch sogenannte Mentorship / Mentoring Programs beziehungsweise Buddy Programs zum Serviceangebot des International Office. In der Regel können sich sowohl einheimische als auch internationale Studenten als Mentoren bewerben. Sie stehen Neuankömmlingen aus dem Ausland im Studienalltag unterstützend zur Seite. Oftmals übernehmen sie den Abholservice vom Flughafen, führen Studenten auf dem Campus herum, helfen bei der Wohnungssuche oder organisieren Filme- und Spieleabende.


Student Union / Students’ Association

Einer der beliebtesten Treffpunkte für Studenten auf dem Campus stellt die Student Union dar. Der Begriff wird in den USA üblicherweise verwendet, um auf das Gebäude Bezug zu nehmen, das als Zentrum der Studierenden dient. An einigen Hochschulen ist auch von Student Commons oder Student Center die Rede.

Je nach Hochschule ist die Student Union anders aufgebaut. Typisch sind Cafés, Lounges und Versammlungsräume. An vielen Hochschulen ist die Ausstattung jedoch viel umfassender. Es gibt diverse Shops, Food Courts, Sportanlagen und Game Rooms. In den Game Rooms erwarten die Studenten zahlreiche Unterhaltungsangebote wie Spielkonsolen, Billard und Tischtennis, teilweise sogar Bowlingbahnen und Kinos.

Häufig befindet sich in der Student Union ebenfalls der universitätseigene Bookstore. Dieser ist jedoch nicht mit einer gewöhnlichen Buchhandlung zu vergleichen. Studenten können hier zwar Vorlesungsskripte erwerben und Fachliteratur, kaufen, leihen und verkaufen, doch es gibt weit mehr als Bücher. Das Angebot umfasst Merchandising-Artikel der Hochschule, gelegentlich auch PC-Zubehör und Einrichtungsgegenstände für das Zimmer im Wohnheim.

Seltener wird der Begriff Student Union in den USA für eine studentisch geführte Non-Profit-Organisation auf dem Campus verwendet. Diese setzt sich für die Belange aller Studierenden ein und vertritt die politischen Interessen der Studentenschaft. Die gewählte Studentenvertretung, auch Student (Government) Association genannt, verfügt oftmals über Büroräume im gleichnamigen Gebäude. An einigen Hochschulen ist die Student Union zusätzlich für die Organisation studentischer Aktivitäten und die Gründung und Steuerung der studentischen Clubs zuständig.

Insbesondere an großen Universitäten kommt es vor, dass es eine separate Studentenvertretung für Undergraduate- und Graduate-Studenten gibt. Dies gilt ebenfalls für einzelne Fachbereiche wie Medizin oder Jura, die an einigen Hochschulen traditionell stark aufgestellt sind.


Beratungs­angebote für Studenten in den USA

Bookstores gehören zu den beliebtesten Serviceangeboten von Hochschulen in den USA und bieten alles, was das Herz begehrt.

Dank der umfassenden Serviceangebote an Hochschulen in den USA sind Studierende mit ihren Fragen und Problemen nicht auf sich alleine gestellt. Ob es um akademische Belange oder persönliche Probleme geht - es gibt für alles einen Ansprechpartner, wenn nicht gar eine eigene Einrichtung.

Academic Advising

Das Konzept der akademischen Betreuung ist fest im US-amerikanischen Studiensystem verankert. In den USA ist es üblich, dass jeder Studienanfänger einen Academic Advisor erhält.

Üblicherweise handelt es sich um ein Fakultätsmitglied, teilweise übernehmen auch Studenten im höheren Semester studienberatende Aktivitäten. Ein Academic Advisor hat in der Regel die folgenden Aufgaben:

  • Hilfe bei der Kurswahl
  • Klärung der Studienvoraussetzungen
  • Gegebenenfalls Beratung bei der Wahl des Schwerpunktes (Major) und der Nebenfächer (Minors) im Bachelor
  • Erstellen eines Zeitplans für das Studium und Überprüfung des akademischen Fortschritts
  • Definition der persönlichen Karriereziele in Zusammenarbeit mit dem Student
  • Erstellen eines Plans zum Erreichen dieser Karriereziele

Der Academic Advisor hat mehr als eine bloße Beraterfunktion. In seiner Rolle als Mentor hilft er Studienanfängern, an der Hochschule Fuß zu fassen und ermuntert sie zur Teilnahme an Clubs oder anderen Campusaktivitäten. Teilweise machen akademische Betreuer die Studierenden auch mit Fakultätsmitgliedern bekannt oder vermitteln sie an das Career Center oder den Counseling Service.

Learning Support

Wie baut man in den USA üblicherweise ein Paper auf? Wer kann die Hausaufgaben auf sprachliche Fehler überprüfen und wie lässt sich das eigene Zeitmanagement verbessern? Auf alle diese Fragen finden Studierende im Student Learning Center beziehungsweise Center for Learning Resources eine Antwort.

Das Serviceangebot des Student Learning Center ist von Universität zu Universität verschieden. Trotzdem gibt es üblicherweise sowohl fachspezifische Programme als auch Angebote zum Erwerb allgemeiner Study Skills. So können Studenten im Writing Center ihre Hausarbeiten sprachlich und stilistisch überprüfen lassen und sich allgemeine Tipps zum wissenschaftlichen Schreiben holen. Demgegenüber erwerben sie im Rahmen eines Math Tutoring Labs grundlegende Mathekenntnisse und erhalten Hilfe bei den Hausaufgaben.

Je nach Programm und Einrichtung besteht die Wahl zwischen Einzelgesprächen, Gruppenterminen (Group Peer Tutoring) und Workshops. Letztere gibt es zu allen erdenklichen Themen: von kreativem Schreiben über eine GRE-Vorbereitung bis hin zu Präsentationstechniken.

Teilweise sind an den Colleges und Universitäten Drop-In Hours üblich. In dieser Zeit ist es möglich, einen Tutor aufzusuchen, ohne sich vorab anzumelden. Der Drop-In Service dient beispielsweise dazu, sich Feedback zu einzelnen Aspekten eines Essays einzuholen oder Strategien zur Verbesserung eines Aufsatzes zu besprechen.

Personal Support

Immer wieder kommt es vor, dass Studenten der Prüfungsstress über den Kopf wächst. Sie wissen nicht, wie sie ihre Leistungsnachweise rechtzeitig erbringen sollen oder haben Angst vor anstehenden Tests. Andere Studenten haben einfach nur Heimweh oder ein persönliches Problem. Aus diesem Grund gibt es an den amerikanischen Hochschulen ein Counseling Center beziehungsweise Counseling and Psychological Services.

Die Serviceangebote von Hochschulen in den USA im Bereich der psychologischen Beratung sind sehr umfangreich und richten sich an Studenten ebenso wie Hochschulmitarbeiter. Das Angebotsspektrum umfasst klassische Einzel- und Gruppengespräche, Paartherapien, Workshops und Support Groups für bestimmte Zielgruppen wie LGBTQ. Einige Universitäten verfügen darüber hinaus über ein eigenes Entspannungszentrum oder haben einen Therapiehund.

Für gesundheitliche Probleme und im Krankheitsfall gibt es zudem ein Health Center an so gut wie jeder Hochschule in den USA. Die grundlegende medizinische Versorgung ist für Studenten teilweise kostenlos.

Career Center

Von Berufsberatung bis hin zum persönlichen Coaching: Viele Colleges und Universitäten in den USA verfügen über ein eigenes Career Center.

Amerikanische Universitäten und Colleges legen großen Wert auf gut ausgebildete Absolventen. In Hochschulrankings wie den U.S. News Best Colleges Rankings stellt die Beschäftigungsquote der Absolventen einen eigenen Indikator dar. Da viele Studenten Hilfe bei der Karriereplanung benötigen, gibt es an zahlreichen Colleges und Universitäten ein separates Career Center.

Der Aufgabenbereich eines Career Center umfasst häufig

  • Berufsberatung
  • Beratung zum Graduate-Studium
  • Unterstützung beim Anfertigen und Sichten von Bewerbungsunterlagen
  • Fiktive Bewerbungsgespräche und Assessment Center
  • Coachings
  • Stellenangebote / Hilfe bei der Jobsuche
  • Vermittlung von Praktika
  • Unternehmensbesuche und Vorträge von Vertretern einzelner Unternehmen an der Hochschule
  • Jobmessen.

Weitere Service­angebote von Hochschulen in den USA

Bestimmte Zielgruppen wie Studenten mit Kind oder Studierende mit Behinderungen bedürfen besonderer Unterstützung im Studienalltag. Daher richten immer mehr Hochschulen in den USA Servicestellen für diese Personengruppen ein.

Das Children’s Center oder Child Care Center vermittelt oftmals familienfreundliche Unterkünfte oder hilft zumindest bei der Wohnungssuche. An vielen Hochschulen gibt es zudem eine eigene Kindertagesstätte. Ein Betreuungsplatz an einer hochschuleigenen Kita ist für amerikanische Verhältnisse meist vergleichsweise günstig.

Die Mitarbeiter des Center for Students with Disabilities stehen Studenten mit Behinderungen vor und während des Studiums unterstützend zur Seite. Je nach Bedarf organisieren sie alternative Prüfungsformen, stellen technische Hilfsmittel bereit oder bemühen sich um eine Schreibassistenz oder einen Gebärdensprachdolmetscher für Studierende.

Zusätzlich zu diesen beiden Anlaufstellen lässt sich exemplarisch auf weitere Serviceangebote von Hochschulen in den USA verweisen:

  • Residential Services für alle Fragen rund um das Thema Wohnen auf und um den Campus
  • IT Support / IT Solution Center als Anlaufstelle für sämtliche IT-Fragen
  • Financial Aid Office für Informationen zu Finanzierungshilfen für das USA-Studium
  • Recreation Center als Anlaufstelle für Sport und Freizeitaktivitäten On- und Off-Campus
  • Campus Police / Campus Security zur Verbesserung der Sicherheit auf dem Hochschulgelände. Oftmals bietet die Campuspolizei einen Begleitservice (Escort Service) für Studenten und Hochschulmitarbeiter an.
  • Commuter Services für Uni-Pendler, die nicht auf dem Campus wohnen, beispielsweise Studentenlounges und Parkplätze für Pendler.