Lebenshaltungs­kosten in den USA

Kalifornien oder New York, Minnesota oder Michigan - wer ein Auslandssemester in den USA oder ein ganzes Studium in den USA absolvieren möchte, hat eine Vielzahl an Studienorten zur Auswahl. Hilfreich bei der Entscheidungsfindung kann ein Vergleich der Lebenshaltungskosten in den USA sein. Tatsächlich unterscheiden sich die Kosten für Verpflegung, Unterkunft und andere Dinge des täglichen Bedarfs in den USA von Bundesstaat zu Bundesstaat.

Rein statistisch gesehen, leben laut einer Untersuchung der Weltbank US-Amerikaner günstiger als in Deutschland (-12 %, gemessen am Preisniveau). Die tatsächlichen Lebenshaltungskosten in den USA hängen jedoch von Studienort, Wohnform, Wohnviertel und individuellem Lebensstil ab. Es ist ratsam, mindestens US$ 1200 - US$ 1500 pro Monat für die Lebenshaltungskosten einzuplanen.

Leben in den USA - Kosten für Miete und Wohnen

Wie teuer ist das Leben in Amerika? Die tatsächlichen Lebenshaltungskosten in den USA hängen vom Wohnort, der Wohnform und vom individuellen Lebensstil ab.

Ein Zimmer im Studentenwohnheim, eine private WG oder ein Zimmer bei einer Gastfamilie? Studierende haben die Wahl zwischen verschiedenen Wohnformen, wenn sie in den USA studieren möchten.

Wohnen im Studenten­wohnheim am US Campus

An vielen US-Hochschulen besteht die Option, ein Zimmer im Studentenwohnheim (Dormitory) zu mieten. Hierbei gilt: Je näher das Wohnheim am Campus liegt, desto höher ist meist auch die Miete. Die Kosten für ein Zimmer im Dorm wirken auf den ersten Blick hoch. Allerdings sollten Studierende bei der Berechnung der Lebenshaltungskosten in den USA bedenken, dass auf Studenten im Wohnheim in der Regel keine weiteren Kosten für Strom und Gas sowie für den Internetzugang zukommen.

Zudem bieten viele Hochschulen sogenannte Meal Plans an. Damit können Studierende zum Teil beliebig oft auf dem Campus essen. Die Kosten sind häufig im Semesterbeitrag enthalten. Somit ist das Leben in einer WG nicht zwangsweise günstiger und kann unter dem Strich sogar höhere Lebenshaltungskosten in den USA zur Folge haben.

Einige Hochschulen verpflichten Erstsemester im Undergraduate-Bereich, On-Campus zu wohnen und die Verpflegungsangebote auf dem Campus zu nutzen. Studierende im Graduate-Bereich ist es dagegen oftmals freigestellt, wo sie wohnen und essen.

Leben in einer WG

Viele Studenten sehen eine WG als komfortable und günstige Alternative zu einem Zimmer im Studentenwohnheim. Tatsächlich kann das Leben in einer WG unterschiedlich teuer sein, da sich die Mieten nach den örtlichen Begebenheiten richten.

So zahlen Studierende für ein WG-Zimmer in San Francisco beispielsweise rund US$ 700 - US$ 900 im Monat. Dagegen sind US$ 900 - US$ 1500 als Monatsmiete für ein Zimmer in New York Downtown nicht ungewöhnlich. Allerdings gilt für New York wie für alle anderen Großstädte auch: Wer bereit ist, außerhalb zu wohnen, kann bei den Lebenshaltungskosten in den USA viel Geld sparen.

Bei einem WG-Zimmer sollten Studierende zusätzlich bedenken, dass neben der Miete noch Nebenkosten für Strom und Gas und gegebenenfalls Kosten für den Internetzugang anfallen. Hinzu kommen Kosten für die tägliche Verpflegung, die im Studentenwohnheim und bei einer Gastfamilie häufig im Gesamtpreis inbegriffen sind.

Mieter melden Strom und Gas üblicherweise selbst beim lokalen Strom- und Gasversorger an. Die Zählerstände werden meist einmal im Monat abgelesen, gezahlt wird im Abstand von zwei Monaten oder vierteljährlich.

Homestay: Leben bei einer Gastfamilie

Studierende, die ein Auslandssemester in den USA verbringen und Wert darauf legen, den Real American Way of Life kennenzulernen, sind in einer Gastfamilie gut aufgehoben. Homestay-Programme werden oftmals in Kombination mit Meal Plans angeboten, sodass auch bei dieser Wohnform Lebenshaltungskosten eingespart werden können:

  • Homestay inklusive zwei Mahlzeiten
  • Homestay mit Frühstück oder Dinner
  • Homestay ohne Verpflegung. Studierende können sich ihre Mahlzeiten in der Küche selbst zubereiten.

Auch bei Homestay-Programmen variieren die Kosten je nach Wohnort und Lage. In Seattle zahlen Studenten für Homestay with Meals beispielsweise rund US$ 800 monatlich, in San Diego etwa US$ 900 pro Monat und in New York ab US$ 1500 im Monat. Wer bei einer Gastfamilie wohnt, ist normalerweise nicht verpflichtet, zusätzliche Gebühren für Strom und Gas oder die Nutzung des Internets zu bezahlen. Es kann sich also lohnen, die verschiedenen Wohnformen gegenüberzustellen und die Lebenshaltungskosten zu vergleichen.


Durchschnittliche monatliche Mietkosten Durchschnittliche Kosten für Strom und Gas pro Monat Durchschnittliche Internetkosten im Monat (Flatrate)
Studentenwohnheim (1 Zimmer On-Campus) US$ 900 - 1100 In der Regel inklusive In der Regel inklusive
WG-Zimmer (3-Zimmer-Wohnung) US$ 450 - 600 Anteil am Gesamtbetrag von US$ 100-175 Anteil am Gesamtbetrag von US$ 30-50
Gastfamilie US$ 550 - 1000 In der Regel inklusive In der Regel inklusive

Transport­kosten in den USA

Auch eventuell anfallende Transportkosten gilt es bei der Kalkulation der Lebenshaltungskosten in den USA zu berücksichtigen. In den großen Metropolen gelangen Studierende mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Regel problemlos von A nach B. Eine Monatskarte kostet durchschnittlich $US 50 - 70. Zum Teil gibt es zusätzlich Rabatt für Studenten.

Aufgrund der Tatsache, dass in vielen Vororten und kleineren Städten in den USA das Verkehrsnetz nicht gut ausgebaut ist, ist das Auto das beliebteste Verkehrsmittel. Viele internationale Studenten kaufen anderen Studenten daher einen Gebrauchtwagen ab, um ihn vor Studienende erneut zu verkaufen. Die Spritkosten sind in den USA mit durchschnittlich US$ 0,70 - 0,90 pro Liter niedriger als in Deutschland.

Auch Taxis sind ein gängiges Beförderungsmittel in den USA, vor allen in den Großstädten. Weltweit bekannt sind die Yellow Cabs aus New York. In der Regel gibt es einen festen Grundbetrag von rund US$ 2,50 für eine Taxifahrt. Hinzu kommen US$ 1,50 - 2 pro Meile. Für Gepäck gibt es einen Aufschlag. Außerdem ist ein Trinkgeld von 10 % bis 15 % üblich.

Für Studierende, die größere Strecken in den USA zurücklegen möchten, bieten sich aus Zeitgründen Inlandsflüge an. Doch auch finanziell kann sich der Kauf eines Flugtickets lohnen. Gute Angebote gibt es regelmäßig bei Fluggesellschaften wie Delta Air Lines oder JetBlue Airways.


Kosten für Lebens­mittel in den USA

Auch was die Kosten für Lebensmittel in den USA anbelangt, bestehen große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesstaaten. So kosten 12 Eier in Miami um die US$ 2, wohingegen man in San Diego mit gut einem Dollar mehr rechnen muss.

Generell sind Obst und Gemüse in den USA teurer als in Deutschland. Allerdings lässt sich hier ebenfalls Geld sparen, indem man beispielsweise beim asiatischen Obst- und Gemüsehändler einkauft. Von den gesamten Lebenshaltungskosten in den USA sollten etwa US$ 50 aufwärts pro Woche für den Kauf von Lebensmitteln veranschlagt werden.

Der folgende Warenkorb enthält gängige Lebensmittel und deren Durchschnittspreis in den USA.

Produkt Durchschnittspreis
1L Wasser US$ 1,20
1L Milch US$ 1
6 Eier US$ 1,30
1 Weißbrot (500 g) US$ 2,50
1kg Bananen US$ 1,70
1 Packung Müsli / Cornflakes US$ 3,60
1 amerikanisches Bier (0,5L) US$ 4
1 Big Mac US$ 3,50
1L Cola US$ 1,30

Kosten für Unternehmungen in den USA

Wer für ein Semester oder einen längeren Zeitraum in den USA studiert, möchte möglichst viel erleben und das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ erkunden. Es ist daher ratsam, von den eingeplanten Lebenshaltungskosten ebenfalls Geld für Restaurantbesuche, Konzerte oder Kinokarten zur Seite zu legen.

Art der Unternehmung Durchschnittspreis
1 Pizza im Restaurant US$ 13
1 Kinoticket US$ 10,50
1 Konzertticket US$ 47
1 Ticket für ein NBA-Spiel US$ 54

Kommunikations­kosten in den USA

Die Kosten für Telekommunikation sind in den USA allgemein niedriger als in Deutschland. Es gibt eine ganze Reihe von Mobilfunkanbietern mit unterschiedlichsten Preismodellen.

Bei der Wahl des Handytarifs spielt der Wohnort in den USA eine wichtige Rolle. Die Netzabdeckung unterscheidet sich stark von Region zu Region und variiert je nach Anbieter. Daher ist es ratsam, vorab die Netzabdeckung zu überprüfen, um den bestmöglichen Tarif für den eigenen Standort zu ermitteln und so Funklöcher bestmöglich zu umgehen. Zudem ist es sinnvoll, abzuklären, bei welchem Anbieter Freunde und Bekannte sind. Anrufe in andere Netze sind meistens teurer als innerhalb des eigenen Netzes.

Wichtig zu wissen: Studierende aus Deutschland können das eigene Handy in den USA nur unter Umständen benutzen: Zum einen ist es erforderlich, dass ein Roaming-Abkommen zwischen dem Netzbetreiber in Deutschland und den USA besteht. Zum anderen muss es sich um ein Triband- oder Quadband-Handy oder um ein GSM-1900-Gerät handeln.

USA-SIM-Karte als günstige Alternative

Wer mit seinem eigenen Handy in den USA telefoniert, muss teilweise mit hohen Kosten rechnen. Aus diesem Grund greifen viele Studierende auf Prepaid-SIM-Karten speziell für die USA zurück, beispielsweise von AT&T oder Cingular. Sie erhalten eine lokale Telefonnummer und können sich Gesprächsguthaben auf das Handy laden.

Eine SIM-Karte in den USA kostet oftmals um die US$ 20. Je nach Bedarf lassen sich verschiedene Pakete hinzubuchen, die beispielsweise ein bestimmtes Datenvolumen oder den kostenlosen Versand von SMS ins In- und Ausland beinhalten. Auch bei Prepaid-Karten gilt es zu beachten, dass diese nur regional begrenzt einsetzbar sind. Für internationale Gespräche werden spezielle international calling cards angeboten.

Für den Fall, dass das heimische Handy nicht in den USA funktioniert, gibt es günstige Prepaid-Mobiltelefone. Bei Anbietern wie T-Mobile, Virgin Mobile und AT&T sind Handys ab US$ 15 erhältlich. Für rund US$ 40 erhalten Kunden ein Paket mit 400 Freiminuten.

Noch billiger geht es mit Voice over IP (VoIP). Viele Studenten greifen auf Programme wie Skype zurück, um kostenlos nach Hause zu telefonieren.


Kosten in den USA im Krankheits­fall

Zwar ist nicht davon auszugehen, doch ist nicht auszuschließen, dass Studenten während ihres Auslandsstudiums in den USA krank werden. Zum Serviceangebot von US-Hochschulen gehört üblicherweise ein Health Center. Dort fallen für grundlegende medizinischen Behandlungen an einigen Hochschulen keine Kosten für Studierende an. Trotzdem ist es wichtig, bei der Schätzung der Lebenshaltungskosten in den USA mit einem ausreichenden Geldpuffer für Medizinkosten zu kalkulieren.

Rezeptfreie Medikamente gibt es in der Apotheke (pharmacy) - häufig Teil eines Drugstores - oder im Supermarkt. Generell sind nicht rezeptpflichtige Medikamente wie Schmerztabletten in den USA preiswerter als in Deutschland. Trotzdem unterscheiden sich die Kosten für Medikamente in den USA erheblich. Viele Apotheken und Supermärkte bieten günstigere Nachahmerpräparate an. So gibt es beispielsweise bei Wal-Mart oder Target Generika für US$ 4 (30-Tage-Packung) oder US$ 10 (90-Tage-Packung). Für rezeptpflichtige Medikamente ist ein Rezept (prescription) vom Arzt erforderlich.

Viele Hochschulen in den USA verpflichten internationale Studenten dazu, eine Krankenversicherung in den USA über die Hochschule abzuschließen. Teilweise ist es möglich, sich von der Versicherungspflicht befreien zu lassen. Voraussetzung ist, dass die eigene Versicherung alle von der US-Hochschule geforderten Versicherungsleistungen abdeckt.

Der Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung ist in jedem Fall empfehlenswert, da der Kauf verschreibungspflichtiger Medikamente und Arztbesuche in den USA teuer werden können.