Verpflegung während eines Studiums in den USA

Wer in den USA studiert, lebt von Burgern, Pommes und Pizza - so das gängige Klischee. Tatsächlich sind die Möglichkeiten der Verpflegung während eines Studiums in den USA alles andere als eintönig. Immer mehr Colleges und Universitäten setzen auf regionale Produkte, frische Zutaten und locken mit einem reichhaltigen, kulinarischen Angebot.

Hinzu kommen spezielle Dining Services, die an einer Vielzahl von Hochschulen in den USA angeboten werden. Manche Universitäten veranstalten Wochenmärkte auf dem Campusgelände, andere bieten Studenten die Option, Lunchpakete zu bestellen.

Rankings wie Best College Food (Niche) oder Best Colleges for Food in America (The Daily Meal) verdeutlichen, dass viele Studenten bei der Hochschulwahl auch auf das gastronomische Angebot einer Einrichtung achten.


Verpflegung auf dem Campus in den USA

In den amerikanischen Food Courts wird die Verpflegung während eines Studiums in den USA zum Kinderspiel.

Von Italienisch und Mexikanisch über Griechisch und Asiatisch bis hin zu klassischem Fast Food - an Colleges und Universitäten in den USA findet sich für jeden Geschmack etwas. Auf dem Campus finden Studierende zahlreiche Anlaufstellen für Essensangebote:

  • Dining Halls / Dining Commons
  • Food Courts
  • Food Trucks
  • Cafés
  • Supermärkte

Viele amerikanische Hochschulen verfügen über sogenannte Dining Halls oder Dining Commons. Diese Speisesäle sind am ehesten mit einer Mensa in Deutschland zu vergleichen, allerdings sind sie meist kleiner gehalten als hierzulande. Das liegt daran, dass auf dem Campus weitere gastronomische Angebote zur Verfügung stehen und die Studierenden auf verschiedene Möglichkeiten der Verpflegung zurückgreifen können.

In den Dining Halls gibt es ein täglich wechselndes Angebot an Gerichten. In vielen Fällen gilt das „All you can eat“-Prinzip. Dann können sich Studierende den Bauch wahlweise mit Pasta, asiatischen Gerichten, Salat, frischem Obst, Fleisch und Gemüse oder Cookies und Pancakes vollschlagen. Eine wachsende Zahl von Hochschulen bietet außerdem spezielle Menüs an, beispielsweise vegane Kost, koschere Speisen oder einen Service für Studenten mit Allergien oder Unverträglichkeiten.

Natürlich gibt es auch klassische Fast-Food-Gerichte wie Burger, Pizza und kleinere Snacks wie Sandwiches an amerikanischen Hochschulen. Typisch amerikanisch sind die sogenannten Food Courts. Dabei handelt es sich um große Essbereiche mit vielen Imbissbuden, Restaurants und Cafés. Hier wird überwiegend Fast Food serviert, aber auch Salat- und Smoothiebars sind keine Seltenheit.

Weitere gastronomische Angebote finden Studenten teilweise im Gebäude der Student Union. Häufig befinden sich dort Cafés, die mit einer gemütlichen Atmosphäre locken und Snacks und Getränke zu günstigeren Preisen anbieten. An einigen Hochschulen sind die Student Unions zudem mit eigenen Restaurants oder Imbissbuden ausgestattet.

Meal Plans an Hochschulen in den USA

Von wegen nur Pizza und Burger: Amerikanische Universitäten wie die CSU Fullerton bieten ein reichhaltiges Salatbuffet.

Zu den Dining Services amerikanischer Hochschulen gehören die sogenannten Meal Plans oder Dining Plans. Zu Beginn des Semesters können Studierende ein Guthaben für Mahlzeiten auf dem Campus festlegen und die Verpflegung während des Studiums in den USA sicherstellen. Die gewählte Summe wird üblicherweise auf eine Chipkarte (Meal Card) geladen. Mit dieser können Studenten Gerichte in den Dining Halls und meist auch in anderen gastronomischen Einrichtungen auf dem Campus bargeldlos bezahlen.

Amerikanischen Hochschulen bieten normalerweise Meal Plans in mehreren Varianten an:

  • Eine feste Anzahl an Mahlzeiten, beispielsweise zehn Gerichte pro Woche oder ein monatliches Kontingent.
  • Eine unbegrenzte Anzahl an Gerichten für Studenten, die den Großteil ihrer Mahlzeiten in den Dining Halls einnehmen möchten.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich vorab Gedanken zu machen, welcher Meal Plan am besten zu den eigenen Essgewohnheiten passt. An vielen Hochschulen verfallen nicht genutzte Mahlzeiten am Ende des Semesters. Auch das Restguthaben wird teilweise nicht erstattet. Bei Studenten, die häufiger auf Essensangebote Off-Campus zurückzugreifen oder viel herumreisen möchten, empfiehlt sich ein weniger umfangreiches „Essenspaket“. Sollte das Kontingent des erworbenen Meal Plans nicht ausreichen, ist es problemlos möglich, einzelne Mahlzeiten in den Dining Halls dazuzukaufen.

Wichtiger Hinweis: Während der Semesterferien sind die Dining Halls und andere gastronomische Einrichtungen auf dem Campus meistens geschlossen. Wer länger als ein Semester in den USA studiert oder während der Semesterferien an der Hochschule bleibt, sollte dies bei der Planung berücksichtigen.

Wohnen im Studentenwohnheim mit Meal Plan

Im Gegensatz zu Deutschland sind die Zimmer in den US-Studentenwohnheimen in vielen Fällen nicht mit einer Küche versehen. Studierende haben folglich nicht die Möglichkeit, sich selbst zu verpflegen. Zudem ist das gastronomische Angebot abseits des Campus gerade bei Hochschulen in kleineren Städten oder ländlicher Umgebung teilweise begrenzt. Die Studierenden sind dann auf das gastronomische Angebot auf dem Hochschulgelände angewiesen.

Eine Unterkunft im Studentenwohnheim in den USA ist aus diesem Grund oftmals an einen Meal Plan gekoppelt. Viele Dormitories verfügen über eigene Dining Halls. An manchen Hochschulen sind alle Studenten im Undergraduate-Bereich verpflichtet, auf dem Campus zu wohnen und ein „Essenspaket" auszuwählen.

Auch Studenten, die in einer Unterkunft Off-Campus wohnen, können meist einen Meal Plan erstehen oder das gastronomische Angebot der Dining Halls nutzen. Allerdings sind die Kosten für eine Mahlzeit dann teilweise höher.


Verpflegung außerhalb des Campus in den USA

Insbesondere Studenten in fortgeschrittenen Semestern und Masterstudenten entscheiden sich oft für eine Unterkunft Off-Campus. Sie suchen sich eine WG oder beziehen ein 1-Zimmer-Wohnung, um unabhängiger zu sein.

Auf dem Campusgelände sind häufiger Apartments ohne integrierte Küche üblich. Größere Apartments Off-Campus sowie Studios und Bachelor Apartments für eine Person sind in vielen Fällen aber mit einer Küche oder Küchenzeile ausgestattet. Somit können sich Studierende selbst versorgen und im Supermarkt oder auf dem Farmers Market einkaufen. Oftmals gibt es sogar einen oder mehrere Einkaufsmärkte auf dem Hochschulgelände. Zudem befindet sich rund um den Campus gewöhnlich eine größere Zahl an Restaurants und Imbissen, die die Verpflegung während eines Studiums in den USA erleichtern.

Wer sich dafür entscheidet, während des USA-Studiums bei einer Gastfamilie zu wohnen, kann einen Meal Plan hinzubuchen. Das Angebot reicht von einer bis drei Mahlzeiten am Tag. Auch eine komplette Selbstverpflegung ist möglich. Manche Studenten legen Wert darauf, typische amerikanische Gerichte kennenzulernen und kulturelle Bräuche wie Thanksgiving mit einer amerikanischen Familie zu erleben. Anderen Studenten ist es wichtig, größtmögliche Flexibilität zu haben und nicht an feste Essenszeiten gebunden zu sein.


Kosten für die Verpflegung in den USA

Mit dem im Meal Plan enthaltenen Flex Cash können sich Studenten an amerikanischen Hochschulen mit Snacks oder Getränken versorgen.

Die Kosten für die Verpflegung während eines Studiums in den USA hängen vom individuellen Lebensstil, der Lage der Hochschule sowie der Art der Unterkunft und Verpflegung ab.

Studentenwohnheim

Ein Zimmer im Studentenwohnheim in den USA in Kombination mit einem Meal Plan gilt als die teuerste Form der Verpflegung während eines Studiums in den USA. An einigen Hochschulen ist der Preis für den Menüplan in den Kosten für eine Unterkunft enthalten, an anderen Colleges und Universitäten muss er separat hinzugebucht werden.

Der genaue Preis richtet sich nach der Art des Meal Plans. Wer zehn Mahlzeiten die Woche in den gastronomischen Einrichtungen der Hochschule verzehren möchte, zahlt an einigen Hochschulen zwischen US$ 200 und 300 pro Monat, an anderen über US$ 400. Für ein „Essenspaket“ mit einer unlimitierten Anzahl an Mahlzeiten können durchaus US$ 500 - 600 pro Monat anfallen. Meist sind in den Kosten zusätzlich sogenannte Flex Dollars - auch Flex Cash oder Flex Money genannt - enthalten. Das Geld können Studierende beispielsweise in Cafés, Supermärkten und teilweise auch im Bookstore oder in der Bibliothek verwenden.

Von Apartment und WG bis Homestay

Studenten, die in einem Apartment oder einer WG mit Küche wohnen, haben den Vorteil, dass sie sich ihre Mahlzeiten selbst zubereiten können und meist deutlich weniger bezahlen. Die tatsächlichen Kosten hängen jedoch von der Art der Lebensmittel ab und wo diese gekauft werden. Frisches Obst und Gemüse sind teurer als Produkte aus der Tiefkühltruhe. Allgemein ist es ratsam, mindestens US$ 50 und mehr für Lebensmittel einzuplanen. Wer ein Homestay-Programm mit integriertem Meal Plan wählt, bezahlt je nach Anzahl der gebuchten Mahlzeiten häufig zwischen US$ 50 und 200 im Monat.

Anstatt selbst zu kochen, ziehen es viele Studenten vor, auswärts zu essen. Dabei greifen sie gerne auf Sonderangebote und regionale oder lokale Specials zurück. Besonders beliebt sind beispielsweise der sogenannte Taco Tuesday oder Wing Wednesday in San Diego. Viele weitere Tipps zu angesagten Restaurants und Imbissbuden mit preiswerten Gerichten finden sich in den zahlreichen Erfahrungsberichten zum Studium oder Auslandssemester in den USA.