Institutes of Technology and Polytechnics (ITPS) in Neuseeland

Die neuseeländischen Institutes of Technology and Polytechnics bieten zahlreiche praxisorientierte Studienprogramme an. Von Maori Language über Weinbau und Spezialisierungen im Gastronomiebereich bedienen die Hochschulen vor allem Nischenbereiche. Nahe Verbindungen zur Wirtschaft und Industrie sind dabei üblich.

Technische Ausbildung mit praktischem Schwerpunkt

Traditionell liegt der Schwerpunkt der Institutes of Technology and Polytechnics auf technisch-wissenschaftlichen Studiengängen. Die ITPs haben ihren Ursprung in Technical Schools. Diese kostenpflichtigen Abendschulen nutzten viele Neuseeländer Ende des 19. Jahrhunderts für eine Teilzeitausbildung nach der Primary School. Die Technical Schools waren vor allem aufgrund der technisch ausgerichteten Kurse beliebt. Im Gegensatz zu den akademisch ausgerichteten Secondary Schools (High Schools) war schneller ein konkreter Berufseinstieg möglich. Aufgrund der Stipendiaten von Technical Scholarships boten die Schulen ab 1905 auch tagsüber Kurse an, denn nun konnten sich mehr Neuseeländer die vier- bis fünfjährige Ausbildung leisten.

Mitte des 20. Jahrhunderts teilten sich einige Technical Schools in Secondary Schools und Tertiary-Level Polytechnics oder Technical Institutes auf. Auf diesem Wege bedienten die Schulen die erhöhte Nachfrage und passten ihre Programme untereinander an. Außerdem etablierte sich so die berufsbegleitende Ausbildung im tertiären Sektor.


ITPs heute im tertiären Bildungssektor

Die Bildungsreform 1990 veränderte die neuseeländische Hochschullandschaft erneut. Universitäten, Institutes of Technology and Polytechnics, Wānanga, Colleges of Education und Specialist Colleges waren nun im tertiären Bildungssektor gleichgestellt. ITPs boten ab diesem Zeitpunkt Degree Courses an, da die Universitäten ihr Monopol auf akademische Abschlüsse verloren. Die Institutes of Technology and Polytechnics bieten heute neben Aufbaustudiengängen, Weiterbildungen und Sprachkursen (allgemein und fachbezogen) auch Bachelor- und Masterabschlüsse an. Teilweise ist ein Einstieg ohne Abitur möglich.

Die Hochschulen erhielten durch die Reform die Möglichkeit, Universitätsstatus zu erlangen, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. Bisher schaffte den Aufstieg vom ITP zur Uni jedoch nur die Auckland University of Technology. Die veränderte staatliche Finanzierung der neuseeländischen Bildungsinstitutionen führte eher zu einem Rückgang der ITPs. Im Konkurrenzkampf um Vollzeitstudenten fusionierten einige ITPs mit Unis oder untereinander.