Hochschul­landschaft in Spanien

Die Hochschullandschaft in Spanien besteht fast ausschließlich aus Universitäten. Internationale Studierende können dort sowohl ein komplettes Bachelor-, Master- oder Promotionsstudium als auch ein Auslandssemester absolvieren. Wer außerhalb des ERASMUS-Programms an einer Hochschule in Spanien studieren möchte, muss Studiengebühren zahlen.

Universitäten in Spanien

Universitäten wie die Nebrija Universidad bestimmen die Hochschullandschaft in Spanien.

In der spanischen Hochschullandschaft gibt es derzeit 85 Unis. 50 davon befinden sich in staatlicher Trägerschaft, bei den übrigen handelt es sich um private Universitäten. Einige davon werden von der katholischen Kirche getragen. Unter den 85 Universitäten sind sechs Fernunis sowie diverse Universidades Politécnicas. Letztere entsprechen in etwa den Technischen Universitäten in Deutschland und legen den Fokus dementsprechend auf Fächer in den Bereichen Technik und Naturwissenschaften. Zwei der spanischen Universitäten haben einen Sonderstatus, da sie nur Abschlüsse im Postgraduate-Bereich vergeben.

Eine Universität in Spanien besteht aus verschiedenen Einrichtungen, etwa den Facultades, also den Fakultäten, und den Escuelas Técnicas Superiores oder Escuelas Politécnicas Superiores, bei denen es sich um Fakultäten speziell für Ingenieurwissenschaften handelt. Zu den spanischen Universitäten können auch die so genannten Escuelas Universitarias oder Escuelas Universitarias Politécnicas gehören. Diese sind den Fachhochschulen in Deutschland ähnlich, wenngleich sie anders als die deutschen FHs keine eigenständigen Bildungsinstitutionen darstellen. Auch Colegios Universitarios, an denen sich berufsqualifizierende Abschlüsse erlangen lassen, können in Spanien Teil einer Universität sein. Die Universitäten in Spanien vermitteln also nicht nur akademische, sondern auch berufliche Bildung.

Unter den sehr wenigen Hochschulen, die nicht zu Universitäten gehören, sind beispielsweise private Designschulen.


Qualität der spanischen Hochschulen

Für die Qualitätssicherung und die Akkreditierung von Studienprogrammen in Spanien ist die Agencia Nacional de Evaluación de la Calidad y Acreditación (ANECA) zuständig. Außerdem hat jede Universität noch interne Mechanismen zur Qualitätssicherung, die wiederum der Überwachung durch die ANECA und die regional zuständigen Behörden unterliegen.

Spanische Universitäten können sich in verschiedenen internationalen Hochschulrankings platzieren, etwa dem ARWU, dem QS-Ranking oder den THE-Rankings.


Internationalisierung der spanischen Hochschul­landschaft

Spanische Unis wie die Universitat Autònoma de Barcelona bieten auch englischsprachige Studienmöglichkeiten.

Im Zuge der Bologna-Reform veränderte sich das Studiensystem in Spanien durch die Einführung der international anerkannten Abschlüsse Bachelor, Master und Doktor. Die staatliche Einrichtung Universidad.es hat die Aufgabe, die spanischen Universitäten weltweit zu fördern. Auch wenn die spanischen Hochschulen vorwiegend in spanischer Sprache lehren, gibt es mittlerweile auch englischsprachige Studiengänge und Kurse.


Besonderheiten der spanischen Hochschul­landschaft

Eine Besonderheit der Hochschullandschaft in Spanien ergibt sich aus der Mehrsprachigkeit des Landes. In den Regionen mit zweiter Amtssprache neben Spanisch, etwa in Katalonien oder dem Baskenland, finden Lehrveranstaltungen häufig zusätzlich auch in dieser Sprache statt. Für internationale Studierende bieten diese Universitäten in der Regel Sprachkurse an, in denen sie die entsprechenden Regionalsprachen erlernen können. Die Tatsache, dass die Hochschullandschaft in Spanien fast nur aus Universitäten besteht, da so viele Bildungseinrichtungen an die Universitäten angeschlossen und somit nicht eigenständig sind, unterscheidet sie von der Hochschullandschaft in Deutschland.