Kosten für ein Studium in China

Ein Studium im „Reich der Mitte“ will gut geplant sein. Deshalb sollten Studierende auch wissen, welche Kosten auf sie zukommen. Dazu gehören natürlich der Flug nach China, die Kosten für das Visum und für die Auslandskrankenversicherung. Den größten Teil der Kosten für ein Studium in China machen in der Regel die Studiengebühren und die Lebenshaltungskosten aus. Im Folgenden bekommt ihr einen Überblick darüber, mit welchen Ausgaben ihr rechnen solltet.

Vorher noch ein Hinweis: Für die chinesische Währung RMB (Renminbi) wird international das Kürzel CNY verwendet.

Studiengebühren in China

Die Kosten für ein Studium in China setzen sich zu großen Teilen aus Studiengebühren und Lebenshaltungskosten zusammen.

Studierende müssen an Hochschulen in China Studiengebühren zahlen. Internationale Studenten zahlen mehr als ihre chinesischen Kommilitonen. Wie hoch die Studiengebühren in China tatsächlich ausfallen, hängt von mehreren Faktoren ab, nämlich von der Hochschule, dem Studienprogramm und dem Studienfach. Ein sprach-, kultur- oder gesellschaftswissenschaftliches Studium ist teilweise günstiger als Studiengänge in den Natur- oder Ingenieurwissenschaften oder ein Medizinstudium. Die Kosten für ein Studium in China steigen mit der Höhe des akademischen Grades: Bachelorstudenten zahlen in der Regel weniger Gebühren als Masterstudenten, die wiederum weniger zahlen als Promovenden. Für gewöhnlich sind die Studiengebühren für ein englischsprachiges Studium höher als für eines in chinesischer Sprache. Besonders kostenintensiv ist ein MBA in China. Wer in China studieren möchte, muss abhängig von Hochschule, Studienprogramm und Studienfach pro Studienjahr zwischen RMB 15.000 und RMB 100.000 einkalkulieren. Die Spanne ist also enorm. Normalerweise bezahlen die Studierenden in China die Studiengebühren für ein Semester am Semesteranfang in bar.

Ebenso wie die Studiengebühren für ein Bachelor-, Master- oder Promotionsstudium variieren auch die Gebühren für ein Auslandssemester in China je nach Hochschule. Teilweise zahlen Semesterstudenten einen Pauschalpreis, teilweise werden die Studiengebühren anhand der Anzahl der Kurse berechnet. Hier zwei Preisbeispiele für ein Auslandssemester in China:

Neben den Studiengebühren fallen noch weitere Studienkosten an. So müssen Studierende beispielsweise noch eine Bewerbungsgebühr zahlen, die bei etwa RMB 400 liegt. Außerdem können die Unis in China noch andere administrative Gebühren verlangen.


Lebenshaltungs­kosten in China

Der zweite große Kostenfaktor für ein Studium in China sind die Lebenshaltungskosten. Diese liegen zumindest in den chinesischen Großstädten in etwa auf deutschem Niveau. Das Leben in Shanghai ist aber in der Regel im Schnitt teurer als in Deutschland. Die tatsächliche Höhe der Lebenshaltungskosten in China ist abhängig vom Studienort sowie dem individuellen Lebensstil der Studierenden. Je „westlicher“ Studierende in China leben möchten, desto tiefer müssen sie normalerweise in die Tasche greifen.

Die Mieten für Studenten in China sind regional unterschiedlich und richten sich auch nach der Art der Unterkunft. Wer in einem Doppelzimmer im Studentenwohnheim leben möchte, muss in Peking ungefähr RMB 2000 monatlich, in Shanghai etwa RMB 1800 monatlich einkalkulieren. Die Miete für ein WG-Zimmer in Peking liegt bei etwa RMB 3500 pro Monat. In Shanghai zahlen Studierende für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft monatlich um die RMB 3200. Nebenkosten müssten Studierende oftmals zusätzlich separat entrichten.

Die Höhe der Kosten für die Verpflegung während eines Studiums in China richtet sich danach, wo Studenten einkaufen beziehungsweise wo sie essen gehen. Die durchschnittlichen Kosten für Lebensmittel kommen in etwa denen in Deutschland gleich. Importierte Lebensmittel sind in China aber ziemlich teuer. Essengehen kann in China sowohl sehr wenig als auch viel kosten. Westliche Lokale sind oftmals kostspieliger als chinesische Restaurants. Im Schnitt liegt der Preis für ein Essen im günstigen Restaurant in China bei RMB 20. Es ist empfehlenswert, für Lebensmittel monatlich mindestens RMB 6200 einzukalkulieren.

Abhängig vom Studienort gibt es in China die verschiedensten Freizeitangebote. Günstig auf ihre Kosten kommen Kulturfans, denn in vielen Museen ist der Eintritt umsonst. Kinobesuche schlagen mit RMB 80 bis 100 zu Buche. Wer gern ins Café geht, muss pro Tasse Kaffee mit RMB 25-35 rechnen, Drinks in einer Bar kosten in etwa zwischen RMB 50 und RMB 80.

Für den Öffentlichen Nahverkehr sind in China normalerweise zwischen RMB 2 und RMB 8 zu entrichten. Auch Taxifahrten sind nicht teuer. Die Kosten für Handyverträge mit mobilem Internet sind in China ebenfalls recht niedrig.


Finanzierungs­möglichkeiten für ein Studium in China

Um die Kosten für ein Studium in China zu decken, können Studierende auf verschiedene Finanzierungshilfen zurückgreifen.

  • Studierende, die ein oder zwei Auslandssemester in China machen möchten, können Auslands-BAföG beantragen. Wenn ihnen Auslands-BAföG gewährt wird, können sie einen Zuschuss zu den Studiengebühren in Höhe von bis zu EUR 4600 und finanzielle Unterstützung für die Reise- und Lebenshaltungskosten sowie die Krankenversicherung bekommen.
  • Internationale Studierende können für das Studium in China ein Stipendium erhalten. Vergeben werden Stipendien zum Beispiel vom DAAD, verschiedenen deutschen Stiftungen und Begabtenförderungswerken oder der Regierung Chinas. Häufig muss die Bewerbung ein Jahr im Voraus erfolgen.
  • Eine dritte Möglichkeit, die Kosten für ein Studium in China zu stemmen, stellen Studienkredite und Bildungsfonds dar.

Inhabern des Studentenvisums ist es nicht gestattet, neben dem Studium in China zu arbeiten.