Kranken­versicherung für ein Studium in Schweden

Unverhofft kommt oft – das gilt leider auch für Krankheits- oder Unfälle. Sollte es tatsächlich während des Auslandsaufenthaltes dazu kommen, dass ärztliche Hilfe oder gar ein Besuch im Krankenhaus notwendig ist, wirkt es sehr beruhigend, wenn man sich darauf vorbereitet hat. Für den Fall der Fälle sollten Studierende über eine Krankenversicherung für ein Studium in Schweden Bescheid wissen.

Gesundheitssystem in Schweden

Mit einer Krankenversicherung für ein Studium in Schweden sind die Studierenden medizinisch abgesichert.

Das schwedische Gesundheitssystem ist zum großen Teil vom Staat getragen und dezentralisiert. Das bedeutet, dass vor allem Gebühren und Steuern, die viele einzelne regionale Stellen wie zum Beispiel Städte und Gemeinden erheben, die Kosten abdecken. Dadurch liegt die Verantwortung sowohl beim Staat als auch bei vielen weiteren Stellen. Diese haben deswegen mehr Autonomie, bewegen sich aber im Rahmen der staatlichen Vorgaben.

Zwischen Schweden und den Mitgliedsstaaten der EU besteht ein Sozialversicherungsabkommen. Das besagt, dass allen EU-Bürgern die gleichen Behandlungsbedingungen zuteil werden wie schwedischen Bürgern.


Europäische Krankenversicherungskarte

Bevor ein Studierender sich auf den Weg nach Schweden macht, sollte er die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC, European Health Insurance Card) bei seiner gesetzlichen Krankenkasse beantragen. Diese befindet sich auf der Rückseite der persönlichen Gesundheitskarte und gilt bei der zentralen schwedischen Krankenkasse, der försäkringskassan.

Damit ist allerdings nur die medizinische Grundversorgung abgedeckt. Für viele Behandlungen muss eine Zuzahlung geleistet werden; Zahnbehandlungen sind bis zu einem bestimmten Höchstbetrag gar nicht enthalten. Daher kann es sich lohnen, seine Zähne vor dem Auslandsaufenthalt noch einmal beim Zahnarzt kontrollieren zu lassen.

Auch die meisten Medikamente müssen die Studierenden selber zahlen; diese sind aber normalerweise günstiger als in Deutschland. Welche Leistungen genau unter die medizinische Grundversorgung fallen, ist je nach Land unterschiedlich. Kosten und Umfang lassen sich daher nicht exakt beziffern.


In Schweden zuverlässig krankenversichert

Studierende müssen bei der Immatrikulation an einer schwedischen Hochschule einen Nachweis über eine bestehende Krankenversicherung erbringen. Dafür reicht es aus, ihre Europäische Krankenversicherungskarte vorzulegen.

Wer auf Nummer sicher gehen und Zuzahlungen vermeiden möchte, sollte zusätzlich zur gesetzlichen Krankenversicherung für ein Studium in Schweden eine private Auslandskrankenversicherung abschließen. Damit reduziert man eventuell entstehende Kosten und verfügt über ein breiteres Leistungsspektrum.

Wird ein Studierender krank, kann er sich zunächst an den medizinischen Dienst der Hochschule wenden, sofern es einen gibt. Die Alternative ist die medizinische Servicehotline unter der Telefonnummer 1177, bei der er anrufen und seine Probleme schildern kann – das handhaben die Schweden genauso. Je nach Krankheitsbild wird man entweder zur lokalen Pflegezentrale (vårdcentralen) oder zum Arzt geschickt. Manchmal reicht auch ein Besuch in der Apotheke aus.

Neben den Kosten für die Medikamente fällt auch eine sogenannte Patienten- oder Praxisgebühr an. Diese liegt in der Regel bei zehn bis zwanzig Euro und muss auch von Studierenden gezahlt werden.