Kosten für ein Studium in Schweden

Bei den Kosten für ein Studium in Schweden oder überhaupt in den skandinavischen Ländern denken viele Menschen sofort an hohe Ausgaben – womit sie zumindest in Bezug auf die Lebenshaltungskosten nicht ganz falsch liegen. Aber die Studiengebühren halten eine Überraschung bereit.

Studiengebühren

Wenn man ein paar Tipps beherzigt, fallen die Kosten für ein Studium in Schweden niedriger aus als erwartet.

EU-Bürger brauchen in Schweden nämlich keine Studiengebühren zu zahlen, wie auch in den übrigen skandinavischen Ländern. Allerdings hat Schweden als eines der ersten Länder im Jahr 2011 Studiengebühren für Nicht-EU-Bürger eingeführt – und die sind meistens extrem hoch. Aber für solche Fälle wurden spezielle Stipendienprogramme eingerichtet, so dass die Studierenden bei guten Leistungen finanziell unterstützt werden.

Staatliche Hochschulen dürfen bei Bürgern aus der EU generell keine Kosten für ein Studium in Schweden erheben, weil sie vom Staat subventioniert werden. Lediglich ein paar private Hochschulen ohne Subventionierung nehmen Studiengebühren von den Studierenden.


Lebenshaltungskosten

Die Kosten für ein Studium in Schweden bestehen also für deutsche Studierende hauptsächlich aus den Lebenshaltungskosten. Wie in allen skandinavischen Ländern sind die Ausgaben für das tägliche Leben relativ groß, da die Mehrwertsteuersätze recht hoch angesetzt sind. Für den monatlichen Lebensunterhalt sollten Studierende am besten mindestens 800 bis 900 Euro einplanen.

Tipps für geringere Kosten

Den größten Teil ihres monatlichen Budgets müssen Studierende für die Miete bezahlen. Aber sie können viel Geld sparen, wenn sie nicht unmittelbar ins Stadtzentrum ziehen, sondern in ein Randgebiet. Dort können sie sich eine Wohnung eventuell sogar mit anderen Studierenden teilen, um die Mietausgaben zu minimieren.

Allerdings liegen auch die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr, den sie dann häufiger nutzen müssen, meistens weit über denen in Deutschland. Daher lohnt es sich, zumindest für die Tage mit schönem Wetter ein Fahrrad anzuschaffen. Damit schlagen die Studierenden mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sie sehen etwas von ihrem neuen Studienort, tun etwas für ihre Gesundheit und sparen Geld.

Ein weiterer Kostenfaktor ist die Ernährung, denn leider gibt es an den schwedischen Universitäten im Allgemeinen keine Mensa. Auch hier lässt sich viel Geld sparen, wenn man nicht allzu häufig ins Restaurant geht, sondern selber kocht. Fehlende Kenntnisse sind dabei kein Nachteil, schließlich gibt es inzwischen eine ganze Reihe an Kochbüchern, die sich mit einer preiswerten Studentenküche befassen.

Abends wird aus dem Zubereiten des Essens schnell eine kleine Party, wenn man Freunde einlädt und gemeinsam in der Küche werkelt - und niemand bedauert den entgangenen Kneipen- oder Clubbesuch.


Finanzierungsmöglichkeiten

Für die Finanzierung eines Studiums oder Auslandssemesters in Schweden stehen den Studierenden verschiedene Optionen zur Verfügung.

Auslands-BAföG

Die Beantragung von Auslands-BAföG ist erfolgversprechend: Auch wer in Deutschland kein BAföG bekommt, weil zum Beispiel die Eltern zu viel verdienen, hat aufgrund anderer Bemessungsgrenzen vielleicht dieses Mal Aussicht auf Erfolg.

Die Höhe der Förderung ist individuell unterschiedlich. Bei der Bemessung kommt es auf verschiedene Faktoren an wie Wohnsituation, Krankenversicherung und vieles mehr. Studiengebühren und Reisekosten können ebenso wie Miete und Lebenshaltungskosten abgedeckt werden.

Arbeiten

Als EU-Bürger dürfen Studierende in Schweden ohne Weiteres eine Arbeitstätigkeit aufnehmen – ganz gleich, wie umfangreich der Job ist oder wie viel sie dabei verdienen. Dabei wird natürlich vorausgesetzt, dass das Studium immer im Vordergrund steht und nicht unter der Arbeit leidet.

Stipendien oder Studienkredite

Verschiedene Organisationen vergeben Stipendien für ein Studium in Schweden. Dazu zählen zum Beispiel der DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst), dessen Förderung immer sehr begehrt ist, oder das Svenska Institutet, das in begrenztem Umfang Stipendien vergibt.

Eine Alternative sind Studienkredite, die die Studierenden anschließend zurückzahlen müssen. Die Auszahlung des gewährten Betrages findet in der Regel in monatlichen Raten statt.