Studieren in Asien

Asien - Kontinent der Gegensätze

Boomende Megacitys, uralte Kulturen, einzigartige Landschaften: Während eines Studiums in Asien erlebt ihr eine faszinierende Welt voller Widersprüche.

Wenn es um Asien geht, lassen sich Superlative nicht vermeiden: Der größte Kontinent der Erde ist mit mehr als vier Milliarden Einwohnern zugleich der bevölkerungsreichste. Auch das höchste Gebirge, der tiefste See und das größte Waldgebiet der Welt befinden sich in Asien. Hier gibt es weltweit den höchsten Anteil an Rohstoffen.

Der riesige Kontinent lässt sich nur schwer in wenigen Sätzen beschreiben. Zu groß sind die landschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern.

Gemeinhin werden sechs asiatische Subregionen unterschieden. In Nordasien liegt der asiatische Teil Russlands, oft auch als Sibirien bezeichnet. Dieser umfasst mit 13 Millionen Quadratkilometer Landesfläche immerhin drei Viertel des russischen Staatsgebietes.

Die Landschaft in dem dünn besiedelten Gebiet ist geprägt von riesigen Nadelwäldern und endlosen Steppen. Die südwestlich von Sibirien gelegenen Staaten Zentral- und Vorderasiens werden oft auch als Naher und Mittlerer Osten bezeichnet. Diese Region ist voller Gegensätze. Länder wie Afghanistan oder der Iran haben in den letzten Jahren vor allem als Schauplatz politischer und religiöser Konflikte Schlagzeilen gemacht. Der asiatische Teil der Türkei und die extrem wohlhabenden Vereinigten Arabischen Emirate ziehen dagegen jedes Jahr Millionen von Urlaubern an. Hier locken sonnenverwöhnte Strände und kulturelle Sehenswürdigkeiten.

In Asien finden sich überall prächtige Anlagen und Gebäude, die von der Macht einstiger Dynastien zeugen.

Östlich dieser Region schließt sich Südasien an. Das größte Land dieser Region ist Indien, das mit 1,2 Milliarden Einwohnern nach China das bevölkerungsreichste Land der Welt ist. Im Nordosten bildet das Himalaya-Gebirge die geographische Grenze zu China. Das riesige Land kann auf eine jahrtausendealte Kulturgeschichte zurückblicken, deren steingewordenen Zeugnisse die chinesische Mauer oder die Terrakotta-Armee von Xi‘an sind.

Gleichzeitig ist das Land in den letzten Jahrzehnten zu einer der wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt aufgestiegen. Spürbar ist das vor allem in den Mega-Cities wie Peking oder Shanghai. Auch die ebenfalls zu Ostasien gehörenden Länder Japan und Südkorea zeichnen sich durch eine florierende Wirtschaft und hypermoderne Städte wie Tokio und Seoul aus.

Die südlich von China gelegene Region Südostasien ist ebenfalls beliebt bei Touristen. In Ländern wie Thailand, Malaysia, Indonesien und Vietnam herrscht tropisches Klima. Dichte Regenwälder, traumhafte Strände und farbenfrohe Unterwasserwelten machen die Region reizvoll. Eine Sonderstellung hat Singapur. Es ist mit gerade einmal 716 Quadratkilometern das kleinste Land Asiens. Aufgrund seiner langen Kolonialgeschichte, seinem Wohlstand und der multikulturellen Bevölkerung eignet sich der Stadtstaat als guter „Einstieg“ in die Welt Südostasiens.


Studieren in Asien: Die Studienmöglichkeiten

Wer zum Studieren nach Asien geht, hat die einmalige Gelegenheit, seltene und bedrohte Tierarten in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben.

Die Studienmöglichkeiten in Asien entsprechen in ihrer Vielfalt der Größe des riesigen Kontinents. Es gibt viele gute Gründe, ein oder mehrere Semester in einem der Länder Asiens zu studieren.

Bei deutschen Studenten sind beispielsweise Semester- und Sprachaufenthalte in China sehr beliebt. Diese bieten den Studenten eine einmalige Möglichkeit, sich mit den kulturellen Gepflogenheiten und der Sprache des Landes vertraut zu machen. Das ist nicht nur für Sinologen und Asienwissenschaftler interessant.

Die Beherrschung von Mandarin stellt auch für künftige Manager, Wirtschafts- und Finanzexperten eine wichtige Zusatzqualifikation dar. Die Hochschulen sind in der Regel modern ausgestattet. Sie bieten im Zuge des zunehmenden internationalen Interesses neuerdings auch englischsprachige Kurse und Studiengänge auf internationalem Niveau an.

Auch die Hochschulen Japans und Südkoreas öffnen sich mehr und mehr für internationale Studenten. Einige bieten bereits englischsprachige Studiengänge an. Zudem bemühen sich die Regierungen um Kooperationen mit internationalen Hochschulen. Gleiches gilt für südostasiatische Länder wie Thailand, Vietnam, Malaysia oder Singapur. In den letzten Jahren haben sich dort vermehrt ausländische Hochschulen niedergelassen. So ist es möglich, in traumhafter tropischer Umgebung international anerkannte Bachelor-, Master- und PhD-Abschlüsse zu erwerben. Die überwiegend geringen Lebenshaltungskosten machen die Region bei vielen internationalen Studenten zusätzlich attraktiv.

In den letzten Jahrzehnten wirtschaftlich auf der Überholspur: Asien boomt und viele Länder des Kontinents investieren in ihr Bildungssystem.

Für alle, die lediglich nur zum Teil in Asien studieren wollen, bieten asiatische Hochschulen die Möglichkeit, an einem Auslandssemester oder an speziellen Studienprogrammen teilzunehmen. Dazu zählen Summer Sessions, die während der deutschen Semesterferien an einigen Hochschulen stattfinden.

Außerdem gibt es beispielsweise in Indien und Vietnam ein englisches Semesterprogramm von der norwegischen Organisation „Kulturstudier“ und dem Oslo University College. Inhaltlich stehen Themen wie Peace and Conflict Studies oder Development Studies zur Auswahl.

Zu vielen Semesterprogrammen gehört neben dem Unterricht auch ein Angebot an Freizeitaktivitäten. Sie bieten die Gelegenheit, in das Flair Asiens einzutauchen und dabei internationale Studienerfahrung zu sammeln. Je nach Art des Programms sind die in Asien erbrachten Studienleistungen zudem auf das Studium in Deutschland anrechenbar.

Ein Studium in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit seinen sieben Scheichtümern ist eine Asienerfahrung völlig anderer Art. Das Leben hier findet irgendwo zwischen hypermodernen Luxusstädten und Oasen wie aus 1001 Nacht statt. Das Bildungssystem erfährt immens hohe Investitionen und es gibt zahlreiche gute Hochschulen. Sie sind international ausgerichtet und bieten ebenfalls englischsprachige Studienprogrammean. So ist hier auch ein Studium ohne Arabischkenntnisse möglich.