Notensystem in Frankreich

Was die Note 1,0 an einer Universität in Deutschland ist, entspricht in Frankreich gewöhnlich 20 Punkten. Das französische Notensystem funktioniert folglich nach einem anderen Prinzip als das System der Notengebung an deutschen Hochschulen.

Seit Einführung des LMD-Systems in Frankreich werden jedoch auch an französischen Hochschulen Studienleistungen in ECTS-Punkten berechnet und in Bezug zum studentischen Arbeitsaufwand gesetzt. Dies erleichtert europäischen Studierenden den Umgang mit dem Notensystem in Frankreich.

Zudem gilt für Studierende aus Europa, dass sie sich dank des Bologna-Prozesses ihre in Frankreich erlangten Studienleistungen oder -abschlüsse international leichter anerkennen lassen können - trotz unterschiedlicher Notengebung.

Französische Noten

Das Notensystem in Frankreich basiert auf einer 20-Punkte-Skala. Das System zur Umrechnung von französischen in deutsche Noten, kann jedoch je nach Hochschule variieren.

Die Notenvergabe in Frankreich erfolgt auf der Basis eines 20-Punkte-Systems. Laut Umrechnungstabelle des französischen Bildungsministeriums entsprechen 20 Punkte der Note 1,0 beziehungsweise „sehr gut“. 0 Punkte sind mit der Note 6 beziehungsweise „ungenügend“ gleichzusetzen.

Allerdings ist es Sache der einzelnen Universitäten, darüber zu entscheiden, welches Umrechnungssystem sie verwenden. Somit kann es je nach Hochschule zu Unterschieden bei der Notenumrechnung kommen.

Zwar liegt die Höchstpunktzahl allgemein bei 20 Punkten, aber die wenigsten Studenten erreichen eine Punktzahl im Bereich von 16-20 Punkten. Dies gilt als außergewöhnlich gute Leistung und erklärt, weshalb es im französischen Notensystem eine so große Spanne für die Note 1 gibt (16-20 Punkte).

Noten werden in Frankreich immer zusammen mit der maximal erreichbaren Punktzahl angegeben, also beispielsweise 12/20 oder 14/20. Die Durchschnittsnote in Frankreich liegt bei 11 bis 14 Punkten. Um einen Kurs zu bestehen, sind normalerweise mindestens 10 Punkte erforderlich, was der Note 4 entspricht. Bei einzelnen Fächern, die als besonders anspruchsvoll gelten, kann es sein, dass nur 5 Punkte zum Bestehen erforderlich sind. Dies ist teilweise an den sogenannten Grandes Écoles der Fall.

In Frankreich erhalten Studierende für jeden Kurs Punkte. Ähnlich wie in Deutschland sind Kurse gewöhnlich in Modulen organisiert. In der Regel ist der Moduldurchschnitt für den erfolgreichen Abschluss eines Moduls entscheidend. Liegt dieser bei 10 Punkten oder mehr, ist das Modul bestanden - auch dann, wenn ein Student in einzelnen Kursen weniger als 10 Punkte erreicht hat.

Das Studiensystem in Frankreich sieht vor, dass Studierende pro akademischem Jahr 60 ECTS-Punkte beziehungsweise pro Semester 30 ECTS-Punkte erwerben. Ein Credit Point (Point de Crédit) entspricht meist 24 bis 30 Arbeitsstunden.


Das Notensystem in Frank­reich im Vergleich zu Deutsch­land

Die Umrechnung von französischen Noten in das deutsche Notensystem erfolgt im Allgemeinen anhand der folgenden Tabelle.

Französischer Punktwert / Note Bedeutung Deutsche Entsprechung (Note)
20 - 16 Punkte Très bien Sehr gut (1,0 - 1,4)
15,9 - 14 Punkte Bien Gut (1,6 - 2,5)
13,9 - 12 Punkte Assez bien Befriedigend (2,6 - 3,5)
11,9 - 10 Punkte Passable Ausreichend (3,6 - 4,5)
9,9 - 0 Punkte Insuffisant Nicht bestanden:
Mangelhaft (4,6 - 5,5), Ungenügend (5,6 - 6)

Noten mit Dezimalstellen werden in Frankreich in der Regel nicht vergeben, können aber durch das Zusammenrechnen von Durchschnittsnoten zustande kommen.