Lebenshaltungs­kosten in Spanien

Die Miete für das Zimmer im Wohnheim oder ein WG-Zimmer. Die Verpflegungskosten und die Kosten für das Glas Rioja oder die Cervezas, die man sich an lauen spanischen Sommerabenden mit Freunden im Straßencafé gönnt. Eine Eintrittskarte für den neuesten Kino-Blockbuster oder ein Konzert. Vielleicht auch Kurztrips innerhalb des Landes, um Spanien in all seiner Schönheit zu entdecken. All das sind typische Ausgaben, wie sie bei einem Studium in Spanien anfallen.

Die Lebenshaltungskosten sind neben den Studiengebühren der zweite nicht unerhebliche Kostenfaktor, sowohl für einheimische als auch für internationale Studierende. Der Frage „Was kostet das Leben in Spanien?“, wollen wir uns deshalb im Folgenden widmen.

Die Höhe der Lebenshaltungskosten in Spanien wird bestimmt durch die Region, in der die Studierenden leben, und auch durch individuelle Vorlieben und Gewohnheiten. Wer im eigenen Einzelapartment wohnt und regelmäßig außerhalb isst, hat in der Regel höhere Ausgaben als Studierende, die in einer Wohngemeinschaft leben und dort meist selbst den Kochlöffel schwingen. Ebenso kommen höhere Kosten für den Lebensunterhalt auf Studierende zu, die in den spanischen Metropolen Barcelona und Madrid leben. In kleineren Städten und auf dem Land ist das Leben günstiger als in den Großstädten. Die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten sind in Spanien geringer als in Deutschland.

Kosten für Miete und Wohnen in Spanien

Die Mietpreise in der Studienstadt sind mitentscheidend für die Höhe der Lebenshaltungskosten in Spanien.

Eine große Rolle bei den Lebenshaltungskosten in Spanien spielt die Miete. Ihre Höhe richtet sich nach der Art der Unterkunft und dem Wohnort.

Ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft in Spanien kostet ungefähr EUR 450 bis EUR 550 im Monat. Mit Ausreißern nach oben sollten Studierende gerade in großen Städten rechnen. Zusätzlich zur Miete müssen auch noch die Nebenkosten anteilig beglichen werden, wie Heizung, Strom, Wasser und Müllabfuhr. Weitere Kosten fallen für den Internetanschluss an. Für unmöblierte Zimmer müssen Studierende gegebenenfalls noch Möbel anschaffen. Wer keine Lust auf Mitbewohner hat, kann auch allein ein Apartment mieten. Die Kosten dafür sind natürlich höher. Für ein WG-Zimmer oder eine Singlewohnung wird vielfach eine Kaution fällig.

Das klassische Studentenwohnheim gibt es auch in Spanien. Hier können Studierende oftmals am vergleichsweise preiswertesten wohnen. Der monatliche Mietpreis für ein Quartier im Wohnheim liegt ohne Verpflegung bei etwa EUR 250. Wer ein Zimmer mit Verpflegung mietet, zahlt ungefähr EUR 500. Man kann sich ein Einzelzimmer mieten oder ein Zimmer mit anderen Studierenden teilen. Zum Teil werden – gegen eine Servicegebühr – auch Handtücher und Bettlaken zur Verfügung gestellt und gewechselt. Ob die Nebenkosten in die Miete eingerechnet sind, ist unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren, etwa dem Wohnheim oder der Dauer des Aufenthalts, ab. Da die Wohnheime häufig in Uni-Nähe liegen, fallen auch die Transportkosten zum Campus gering aus.

Studierende, die den authentischen Alltag der Spanier kennenlernen möchten, können in einer Gastfamilie leben. Die Verpflegung in Voll- oder Halbpension ist in der Regel in der Miete enthalten.


Monatliche Mietkosten Monatliche Kosten für Strom, Gas, Wasser und Müllabfuhr Monatliche Kosten für den Internetanschluss
WG-Zimmer EUR 450-550 Anteil am Gesamtbetrag von EUR 80-180 Anteil am Gesamtbetrag von EUR 25-42
Studentenwohnheim EUR 250-500 Teilweise im Mietpreis enthalten Teilweise im Mietpreis enthalten
Gastfamilie EUR 500-940 In der Regel im Mietpreis enthalten In der Regel im Mietpreis enthalten

Kosten für Lebensmittel in Spanien

Die Höhe der Kosten für Lebensmittel in Spanien ist beeinflusst durch das individuelle Einkaufsverhalten der Studierenden. Wo und was man einkauft und isst, bestimmt ebenso wie in Deutschland auch in Spanien den monatlichen finanziellen Aufwand für die Verpflegung. In Barcelona beispielsweise sollten Studierende zwischen EUR 250 und EUR 350 pro Monat einplanen. Die folgende Übersicht gibt Beispiele für die Lebensmittelpreise in Spanien:

Produkt Kosten
1 Weißbrot EUR 0,93
1 Liter Milch EUR 0,77
1,5 Liter-Flasche Wasser EUR 0,55
1 Kilo Bananen EUR 1,45
1 Packung Müsli/Frühstückscerealien EUR 1,75
12 Eier EUR 1,59
Serrano-Schinken (220g) EUR 2,99
1 günstige Flasche Rioja EUR 1,89
Tiefkühlpizza EUR 1,89
Spanisches Bier im Restaurant (0,5l) EUR 2,00

Kosten für Unternehmungen in Spanien

Auch wenn sie vorwiegend zum Studieren nach Spanien kommen, wollen Studenten im Auslandsstudium doch auch etwas erleben. Deshalb sind auch Ausgaben für Unternehmungen bei den Lebenshaltungskosten mit einzurechnen. In Spanien sind zahlreiche Freizeitmöglichkeiten geboten. Ein echter Fußball-Fan beispielsweise wird sich den Besuch eines Spiels eines der weltberühmten spanischen Fußballvereine nicht entgehen lassen wollen. Aber auch für Freunde guten Essens, guter Filme oder von Kulturveranstaltungen gibt es zahlreiche Angebote. Echtes Urlaubsfeeling unter spanischer Sonne bekommt man sogar gratis dazu.

Unternehmungen Kosten
Essengehen im günstigen Restaurant EUR 10,00
1 Kinokarte EUR 8,00
1 Ticket für ein Fußballspiel von Real Madrid Ab EUR 35,00

Transportkosten in Spanien

Ein weiterer Bestandteil der Lebenshaltungskosten in Spanien sind die Kosten für die Nutzung der Verkehrsmittel. Je nach Studienort sind verschiedene öffentliche Verkehrsmittel verfügbar, meist Busse und in größeren Städten auch U-Bahnen oder Straßenbahnen. Ein Bus- oder U-Bahn-Ticket kostet in Spanien durchschnittlich EUR 1,50. Die Zehner- und die Monatskarte liegen im Schnitt preislich bei EUR 9 beziehungsweise EUR 45. Das Taxi ist in Spanien ein viel genutztes Beförderungsmittel. Die Anfahrt kostet im Durchschnitt EUR 3, jeder Kilometer rund EUR 1. Wer in Spanien ein Auto nutzen möchte, kann mit Spritkosten zwischen EUR 1 und EUR 1,30 pro Liter rechnen.


Kommunikationskosten innerhalb Spaniens

Ein Gespräch mit den Lieben zuhause ist eine willkommene Abwechslung vom Lernen am Schreibtisch - und dem Internet sei Dank sogar kostenlos möglich.

Auch wenn die Abschaffung der Roaming-Gebühren innerhalb der Europäischen Union voraussichtlich im Juni 2017 ansteht, empfiehlt es sich in der Regel, für Inlands-Telefonate mit dem Handy und die Nutzung des mobilen Internets in Spanien einen spanischen Anbieter zu wählen. Um etwa zu verhindern, dass Kunden ihren für das Inland gedachten Vertrag auf Dauer im Ausland nutzen, dürfen die Anbieter in Ausnahmefällen nämlich auch dann noch Roaming-Gebühren berechnen. Die Roaming-Gebühren erhöhen die Kosten für Telefonate mit dem Handy und mobiles Surfen im Netz im Ausland.

Studierende können sich bei spanischen Anbietern eine SIM-Karte kaufen oder im Falle eines längeren Auslandsstudiums einen Handyvertrag in Spanien abschließen. Teilweise gibt es besondere Angebote für Studenten.

Anrufe nach Deutschland können Studierende via Internet, etwa über Skype oder Whatsapp Call, kostenlos tätigen. So lassen sich bei den Lebenshaltungskosten in Spanien noch ein paar Euro sparen.


Gesundheitskosten in Spanien

Zumindest im Auslandssemester läuft die Krankenversicherung für Studierende aus EU-Staaten über die Europäische Krankenversicherungskarte. Studenten müssen also keine Beiträge für eine spanische Versicherung zahlen. Allerdings ist der Abschluss einer zusätzlichen privaten Auslandskrankenversicherung auch für ein Auslandssemester durchaus ratsam, auch wenn dadurch zusätzliche Kosten anfallen. Ein Krankenrücktransport beispielsweise wird nämlich nicht über die Europäische Krankenversicherungskarte abgedeckt.

Im Falle eines Vollstudiums müssen Studierende sich unter Umständen bei einer spanischen Versicherung anmelden oder die bereits angesprochene private Auslandskrankenversicherung abschließen.

Medikamente sind in Spanien in der Regel günstiger als im Deutschland. Gerade im Sommer sollte man sich in Spanien zudem vor Sonnenbrand schützen. Sonnencreme kann man für EUR 5 kaufen.