Finanzierungs­möglichkeiten für ein Studium in Schweden

Es klingt zunächst wie ein Traum: EU-Bürger müssen in Schweden an den meisten Universitäten keine Studiengebühren zahlen! Das ist zwar toll, aber die Ernüchterung folgt auf dem Fuß, denn es bleiben relativ hohe Lebenshaltungskosten übrig. Auch Reisen und unvorhergesehene Ausgaben wollen gestemmt werden. Studierenden stehen als Unterstützung zum Glück einige Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in Schweden zur Verfügung, sodass sie ihren Plan von einem Auslandsaufenthalt wahrmachen können.

Förderung für ein Auslandssemester in Schweden

Ein Auslandsaufenthalt in Schweden kostet Geld, deswegen gibt es verschiedene Arten der finanziellen Förderung.

Es gibt verschiedene Optionen, wie sich Studierende während ihres Auslandssemesters finanzielle Unterstützung sichern können.

Auslands-BAföG

Das Auslands-BAföG ist die beliebteste und bekannteste Form der finanziellen Unterstützung im Studium. Die Beantragung lohnt sich unter Umständen auch für diejenigen, die in Deutschland kein BAföG bekommen, da die Bemessungsgrenzen für Auslandsaufenthalte höher liegen.

Der Auslandsaufenthalt muss mindestens sechs Monate beziehungsweise ein volles Semester dauern, um dafür Förderung zu bekommen. Außerdem sollten Studierende die Landes- oder Unterrichtssprache beherrschen.

Folgende Leistungen werden durch das BAföG erbracht:

  • Zuschlag zu den Studiengebühren (fällt in Schweden normalerweise weg, da es an den meisten Hochschulen keine Studiengebühren für EU-Bürger gibt)
  • Reisekosten
  • Eventuelle Zusatzkosten der Krankenversicherung

Für das Auslands-BAföG ist bei Studienaufenthalten in Schweden das Studentenwerk Rostock zuständig:

Studentenwerk Rostock
Auslandsamt Schweden
St.-Georg-Straße 104-107
18055 Rostock

Sprechzeiten und Ansprechpartner sind auf der Website des Studentenwerks Rostock nachzulesen.

Studienkredite

Zu den Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in Schweden zählt auch der Studienkredit. Zwar ist er eigentlich hauptsächlich für Inlandsstudierende vorgesehen, aber wer ein Auslandssemester absolviert und gleichzeitig an seiner deutschen Hochschule eingeschrieben bleibt, kann einen solchen Kredit ebenfalls in Anspruch nehmen.

Dem Studierenden wird ein monatlicher Geldbetrag ausgezahlt, der nach dem Ende der Förderung nach einer Karenzzeit wieder zurückgezahlt werden muss. Die Bedingungen für die Tilgung sind in der Regel moderat. Dennoch lohnt es sich, im Vorfeld die verschiedenen Anbieter und ihre Konditionen zu vergleichen.


Finanzierungsmöglichkeiten für ein Vollstudium in Schweden

Wer mit wenig Geld auskommen und ständig nachrechnen muss, kann sich nur schwer aufs Studium konzentrieren.

Auch für Vollstudiengänge, die zum Beispiel zu Abschlüssen wie dem Bachelor oder Master führen, gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten.

Auslands-BAföG

Genau wie für ein Auslandssemester können Studierende auch für ein Vollstudium im EU-Ausland BAföG beantragen – auch wenn sie in Deutschland vielleicht nicht für diese Art der finanziellen Förderung berechtigt sind. Durch die höheren Bemessungsgrenzen liegen die Maßstäbe für die Bewertung etwas anders.

Nach einer Laufzeit von jeweils einem Jahr muss man immer wieder erneut Auslands-BAföG beantragen, um weiterhin Geld für die gesamte Dauer des Studienaufenthaltes in Schweden zu erhalten.

Bis auf wenige Ausnahmen gilt, dass man für eine Bewilligung des BAföG-Antrags für ein Bachelorstudium nicht älter als 30 Jahre alt sein darf, für ein Masterstudium nicht älter als 35. Zu den möglichen Ausnahmen zählen unter Umständen zum Beispiel der zweite Bildungsweg, Elternschaft, besondere persönliche Umstände und so weiter.

Studienkredite, Stipendien und Bildungsfonds

Nicht nur für ein Auslandssemester, sondern auch für ein komplettes Studium kann man einen Studienkredit aufnehmen. Viele Anbieter fördern zwar nur Auslandssemester, aber es gibt auch einige, die ein Vollstudium finanzieren.

Normalerweise bekommt der Kreditnehmer bei einem solchen Kredit jeden Monat eine bestimmte Summe ausgezahlt, die er individuell festlegen kann. Wichtig ist es, die Laufzeit genau im Blick zu behalten, denn schnell summieren sich die Auszahlungen auf einen stattlichen Betrag, den man ja nach einer Karenzzeit auch noch zurückzahlen muss – wenn auch in der Regel zu fairen Konditionen.

Als Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in Schweden kommen auch Stipendien infrage. Besonders begehrt sind diejenigen vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst), aber auch Einrichtungen wie zum Beispiel das Svenska Institutet bieten finanzielle Förderung an.

Eine weitere Option sind Bildungsfonds. Sie sind meistens für Studierende erfolgversprechender Fächer vorgesehen. Bildungsfonds werden in der Regel von Unternehmen, Privatleuten und Berufsverbänden finanziert, die zielgerichtet Studierende fördern wollen, deren Berufsaussichten nach dem Studium rosig sind. Das liegt daran, dass die Rückzahlungsraten abhängig vom späteren Gehalt berechnet werden.

Jobben

Ausländischen Studierenden ist es in Schweden erlaubt, soviel zu arbeiten, wie sie wollen. Einzige Voraussetzung ist natürlich, dass der eigentliche Zweck des Aufenthaltes, nämlich das Studium, darunter nicht leidet.