Lebenshaltungs­kosten in den Nieder­landen

Zur Vorbereitung eines Auslandssemesters in den Niederlanden gehört die Einschätzung der Ausgaben für den täglichen Bedarf und für die monatlichen Fixkosten. Im europäischen Vergleich liegen die Lebenshaltungskosten in den Niederlanden eher im oberen Bereich. Je nach Wohnort und individuellem Lebensstil variieren die monatlichen Kosten. Das hippe Amsterdam gilt als die mit Abstand teuerste Stadt in den Niederlanden.

Im Schnitt kalkulieren viele Studierende mit EUR 700 bis EUR 1.100 monatlichen Lebenshaltungskosten in den Niederlanden. Darin sind Miete, Verpflegung, Transport- und Kommunikationskosten enthalten sowie Ausgaben für Freizeitangebote und die Krankenversicherung. Bei den hohen Beträgen bieten zum Glück viele Restaurants oder Kinos spezielle Studententarife an.

Kosten für Miete und Wohnen in den Nieder­landen

Die Ausgaben für eine Unterkunft vor Ort sollten Studierende in die Lebenshaltungskosten in den Niederlanden einberechnen.

Ein Großteil des monatlichen Budgets während eines Auslandsstudiums in den Niederlanden fließt in die Mietkosten. Seit längerer Zeit steigen die Preise für Wohnraum kontinuierlich an. Auch hier liegt unser Nachbarland mit einer Spanne von EUR 300 bis EUR 700 für ein Zimmer über dem europäischen Durchschnitt. Die hohen Preise treten vor allem in größeren Studentenstädten auf, wo der Wohnraum begrenzt ist.

In den Niederlanden helfen oft Makler dabei, eine geeignete Wohnung zu finden. Bei Erfolg erhalten diese eine Vermittlungsgebühr vom Auftraggeber.

Je nach angestrebtem Wohnort kann die Suche nach einer geeigneten Unterkunft langwierig sein. Daher ist es ratsam, sich rechtzeitig über die verschiedenen Optionen zu informieren.

Das WG-Zimmer

Eine der beliebtesten Wohnformen für Studenten ist die gemeinsame Wohngemeinschaft. Die Kosten für ein WG-Zimmer liegen durchschnittlich bei EUR 200 bis EUR 400 monatlich. In Amsterdam sind die Preise nahezu doppelt so hoch.

Die Nebenkosten wie Wasser, Strom und Gas teilen sich die Mitbewohner. Das gleiche gilt für die Internetkosten. In vielen Fällen ist es möglich Möbel der Vormieter nach Absprache zu übernehmen, um Kosten zu sparen. Eine weitere Anlaufstelle dafür sind Kringloopwinkel, Secondhandläden.

Das Wohnheimzimmer

Die Studentenwohnheime sind bei internationalen Studenten und Niederländern gleichermaßen begehrt. Im Vergleich zu WGs oder einer eigenen Wohnung ist diese Wohnform günstig und zugleich unkompliziert. Je nach Wohnort und Ausstattung zahlen Studierende im Schnitt EUR 200 bis EUR 500 monatlich. Vor allem für beliebte Städte wie Amsterdam ist diese Wohnform empfehlenswert.

Hier ist es vor allem während einer Summer Session gut möglich, ein Zimmer zu beziehen, da in diesem Zeitraum Semesterferien in den Niederlanden sind. Teilweise ist die Unterbringung dann kostenlos oder im Preis inbegriffen. Meist fallen keine zusätzlichen Kosten für Internet und Telefon an.

Für die Vermittlung erheben manche Hochschulen Gebühren.


Durchschnittliche monatliche Mietkosten Durchschnittliche Basiskosten für Strom, Gas, Wasser und Müll pro Monat Durchschnittliche Internetkosten im Monat (Flatrate)
WG-Zimmer EUR 200-400 Anteil am Gesamtbetrag Anteil am Gesamtbetrag
Studentenwohnheim EUR 200-500 Meist inklusive Meist inklusive

Transport­kosten in den Nieder­landen

In den flachen Niederlanden ist es für sparsame Studierende absolut empfehlenswert, in ein Fahrrad und ein gutes Schloss zu investieren. Fahrradwege sind ein selbstverständlicher Teil des Stadtbildes. Vor allem in den großen Städten erscheint aufgrund der hohen Parkplatznot ein eigenes Auto überflüssig.

Das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel ist ebenfalls gut ausgebaut und eine gute Alternative bei Regenwetter. Eine Busfahrkarte kostet etwa EUR 2,50 (Kurzstrecke). Im Schnitt geben Studierende in den Niederlanden für ihre täglichen Wege monatlich um die EUR 35 aus. Studenten, die zur Uni pendeln, haben im Monat entsprechend höhere Kosten.


Ausgaben für Lebens­mittel

Für die Lebenshaltungskosten in den Niederlanden spielen vor allem die Ausgaben für die tägliche Verpflegung eine große Rolle. Die monatlichen Kosten hängen vor allem vom Wohnort und den jeweiligen Gewohnheiten oder Vorlieben ab. Wochenmärkte sind in den meisten Städten vorhanden und ermöglichen preisgünstiges Einkaufen.

Etwa EUR 180 geben Studierende jeden Monat für Lebensmittel aus. Die folgende Tabelle ermöglicht eine beispielhafte Übersicht von täglichen Produkten und ihren Preisen:

Produkt Durchschnittspreis
1,5L Wasser EUR 0.90
1L Milch EUR 1.00
12 Eier EUR 2.00
500g Cornflakes EUR 3.20
500g Weißbrot EUR 1.50
1kg Bananen EUR 1.50
1kg Käse aus der Region EUR 6.70
12 Stroopwafeln EUR 2.89
450g Lakritze EUR 3.05
200g Vla EUR 0.69

Kosten für Unterneh­mungen in den Nieder­landen

Die Freizeitmöglichkeiten in den Niederlanden sind zahlreich. Ein Ausflug am Wochenende an den Strand zum Surfen oder in das Nachtleben der nächstgelegenen Stadt ist eine gute Abwechslung zum Studienalltag.

Studierende in den Niederlanden sind gern unterwegs und verabreden sich zu einem guten Kaffee oder kühlen Bier. In ein Restaurant gehen viele allerdings nur zu besonderen Anlässen aufgrund der hohen Kosten. Die individuellen monatlichen Ausgaben für Unternehmungen in den Niederlanden variieren stark. Ein Vergleich zu deutschen Preisen bietet folgende Übersicht:

Unternehmung Kosten
Kinoticket EUR 12.50
Essen im günstigen Restaurant EUR 15.00
Pommes frites und Kroket EUR 4.00
2 Stunden Surfkurs EUR 35.00

Kommunikations­kosten in den Nieder­landen

Ein Breitband-Internetzugang ist auch in den Niederlanden üblich, sodass eine schnelle virtuelle Verbindung nach Hause kein Problem darstellt.

Ein Teil der Lebenshaltungskosten in den Niederlanden fällt auf die Ausgaben für Internet und Telefon am neuen Wohnort an. Wie in Deutschland sind nicht in allen Wohnungen alle Anbieter verfügbar. Der größte Telekommunikationskonzern ist KPN.

Viele Studierende erhalten Fernsehen, Internet und Telefon zu einem Paketpreis. Je nach Verfügbarkeit des Anbieters und Geschwindigkeit der Internetverbindung liegen die Preise etwa bei EUR 25 bis EUR 30 monatlich. Verträge für das Mobiel, also das Handy, kosten um die EUR 20 im Monat. Alternativ gibt es Prepaid-Karten mit einem bestimmten Guthaben von vielen Anbietern. Ab dem 15. Juni 2017 gibt es keine Roaming-Gebühren mehr in der EU, sodass diese Kostenfalle entfällt.


Krank im Auslandsstudium? Kosten für eine Behandlung und Medikamente

Die Kosten für den Krankheitsfall sind für deutsche Studierende gering in den Niederlanden. In der Regel gilt dort die Krankenversicherung von EU-Bürgern, sodass diese die Rechnungen für Behandlungen und Medikamente begleicht. Der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung ist allerdings eine gute Vorsorge für den Fall eines Rücktransportes.

Es ist außerdem möglich, dass bei einem Arztbesuch vor Ort zusätzliche Kosten anfallen. Fachkundige Beratung zu den Arzneimitteln gibt es in den Apotheken. Teilweise entstehen Rezeptgebühren, welche die Krankenkasse nicht übernimmt. Viele Medikamente sind allerdings günstiger als in Deutschland. Arzneimittel, die nicht verschreibungspflichtig sind, verkaufen neben den Apotheken auch Supermärkte.