Studieren in Südamerika

Heiße Rhythmen, temperamentvolle Menschen, geheimnisvolle Tempelruinen und dichte Regenwälder. Soweit die Assoziationen zu Südamerika. Darüber hinaus hat der Kontinent aber auch blau schimmernde Gletscherlandschaften, trockene Wüsten, quirlige Metropolen und eine Vielzahl von Kulturschätzen zu bieten. Kein Wunder: Südamerika umfasst eine Fläche von fast 18 Millionen Quadratkilometer und vierzehn Länder mit ihrer ganz eigenen Kultur und Geschichte. Jedes einzelne Land bietet dabei einen ganz eigenen Flair und lädt zum Studieren in Südamerika ein.

Geographie-Check: Südamerika

Auf den Spuren der Inkas: Ein Studium in Südamerika ist ein idealer Ausgangspunkt, um sich in längst vergangene Zeiten entführen zu lassen.

Im Westen von Südamerika ziehen sich die Anden von Norden nach Süden über die gesamte Länge des Kontinents. Die gewaltige Gebirgskette liegt auf einem riesigen Vulkangürtel, dem sogenannten „pazifischen Feuerring“. Dementsprechend befinden sich hier zahlreiche brodelnde Geysire und einige der höchsten Vulkane der Welt.

In den dichten Nebelwäldern der peruanischen Anden liegen die ehemalige Inkahauptstadt Cusco und die weltberühmten Ruinen von Machu Picchu. In den Anden entspringt auch der Amazonas. Das riesige Flusssystem des Amazonasbeckens nimmt fast die gesamte Nordhälfte Südamerikas ein. Amazonien ist die größte Regenwaldregion der Erde. Sie verteilt sich auf zwei Drittel des Kontinents und erstreckt sich über neun Staaten:

  • Venezuela
  • Bolivien
  • Französisch-Guayana, Suriname
  • Guyana

Der tropische Regenwald weist eine einmalige Artenvielfalt auf und ist zu weiten Teilen noch unerforscht. Hunderte indigene Völker leben hier nach althergebrachten Traditionen.

Im Süden Argentiniens liegt das dünn besiedelte Patagonien. In der Region herrscht ein kühleres Klima. Trockene Steppen, Seen und Gletscherlandschaften prägen das Bild. Die imposante Andenkette trennt Argentinien von Chile - jenem Land, das aufgrund seiner Lage am äußersten westlichen Rand des Kontinents gerne als das „Ende der Welt“ bezeichnet wird. Hier befinden sich die wilden Landschaften Patagoniens, die trockenste Wüste der Erde, aber auch ausgedehnte grüne Weinregionen und Pazifikstrände.

Zu Gast in den Millionenmetropolen Südamerikas

Kulturinteressierte Studenten kommen in südamerikanischen Ländern wie Chile, Argentinien oder Peru voll auf ihre Kosten.

Im krassen Gegensatz zu den ländlichen Gebieten und dünn besiedelten Regionen stehen die großen Städte Südamerikas: Die lebhafte chilenische Hauptstadt, Santiago de Chile, gilt derzeit als eine der reizvollsten Städte Südamerikas.

Im größten Staat des Kontinents, Brasilien, liegen die Millionenmetropolen São Paulo und Rio de Janeiro. Hier gibt es zahlreiche Attraktionen, wie den Zuckerhut, den weltberühmten Karneval und das sagenumwobene, bunte Nachtleben.

Buenos Aires, die Hauptstadt Argentiniens, ist hingegen europäisch geprägt. Mit zahlreichen Kolonialbauten, schattigen Plätzen, Straßencafés, Museen und Theatern ist die Hauptstadt des Tangos eines der wichtigsten Kulturzentren Südamerikas.


Studienmöglichkeiten in Südamerika

Ihr möchtet euch selbst von der Schönheit des kontrastreichen Kontinents überzeugen? Dann könnte es eine interessante Option für euch sein, an einer der zahlreichen Unis in Südamerika zu studieren. Die Hochschullandschaft Südamerikas ist ähnlich vielfältig wie die Landschaften Südamerikas.

Hochschulsysteme Südamerikas im Vergleich

Tango, Samba, Marinera - Südamerikas pulsierende Städte versprühen wahre Lebensfreude.

Das wohl renommierteste Hochschulsystem ist in Argentinien, dem Land der Gauchos, zu finden. Die dortigen Universitäten genießen in Südamerika und international einen guten Ruf. Auch Länder wie Chile und Ecuador haben in den letzten Jahren umfassende Reformen im Bildungsbereich durchgeführt und ihr Studiensystem internationalen Maßstäben angeglichen.

In Brasilien herrscht dagegen ein starkes Gefälle. Auf der einen Seite befinden sich die zahlreichen, eher mittelmäßigen privaten Hochschulen. Auf der anderen Seite stehen die staatlichen Spitzenhochschulen, deren Qualität mit denen deutscher Universitäten zu vergleichen ist.

Auslandssemester als beliebteste Studienform

Semesterprogramme an den Hochschulen ermöglichen es den Studenten, für ein oder zwei Semester in Südamerika zu studieren. Ein Auslandssemester in Südamerika ist die am weitesten verbreitete Form des Auslandsaufenthaltes unter internationalen Studenten. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Freie Kurswahl: Die Studierenden genießen bei der Zusammenstellung ihres Kursplans größtmögliche Freiheit. Sie können Kurse aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen belegen.
  • Gute Chancen auf Anerkennung: Die in Südamerika erbrachten Studienleistungen werden zumeist - und nach Absprache mit der heimatlichen Hochschule - in Deutschland anerkannt.
  • Verbesserung der Sprachkenntnisse: Ein Auslandssemester in Südamerika ist eine tolle Möglichkeit, die eigenen Fremdsprachkenntnisse aufzupolieren. Interessenten der portugiesischen Sprache sind in Brasilien gut aufgehoben. In fast allen anderen Ländern ist Spanisch die Amtssprache. Wer zu Studienbeginn nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügt, hat an vielen Hochschulen die Gelegenheit, vor Studienbeginn an einem universitären Sprachkurs teilzunehmen.
  • Chance auf finanzielle Förderung: Studierende, die ein oder zwei Auslandssemester in Südamerika verbringen, können durch Auslands-BAföG gefördert werden. Zudem bietet der DAAD zahlreiche regionalspezifische Förderprogramme für Lateinamerika an - eine interessante Option für Studenten, die es beispielsweise nach Nicaragua zieht. Und auch, wer sein Studium in Deutschland über einen Studienkredit finanziert, kann meist problemlos ein oder zwei Semester im Ausland bezuschussen lassen.