1 Jul 2016
Kulturschock & Co

Neue Ratgebertexte zur kulturellen Vorbereitung

Auch die kulturelle Vorbereitung gehört zur guten Planung eines Auslandsstudiums dazu!

Jeder von euch, der gerade mitten in den praktischen Vorbereitungen seines Auslandsstudiums steckt, weiß, wie nervig diese Phase kurz vor Studienbeginn sein kann. Und jeder ist froh, wenn er diese etwas lästigen organisatorischen Dinge endlich hinter sich gebracht und sich alsbald ins Abenteuer stürzen kann. Was neben dem Abschließen einer Auslandskrankenversicherung und der Suche nach einer passenden Unterkunft jedoch keineswegs untergehen sollte, ist die kulturelle Vorbereitung auf das Auslandsstudium. Hierzu gehört die Beschäftigung mit den Fragen, was eine Kultur eigentlich ausmacht, was es mit kulturellen Unterschieden auf sich hat und wie man am besten mit einem Kulturschock umgeht.

In unserem Themenblock zur Vorbereitung des Auslandsstudiums findet ihr ab jetzt vier neue Ratgebertexte mit vielen Informationen rund um die kulturelle Vorbereitung:

Kulturelle Vorbereitung – das ist nur etwas für Theoretiker und Streber? Klar, interkulturelle Kompetenz erlernt man vor allem in der Praxis, nämlich durch direkten Kontakt mit den Einheimischen und den anderen internationalen Studenten im Gastland. Doch wer kann sich schon interkulturelle Kompetenz aneignen, wenn er nicht weiß, wodurch sich diese überhaupt auszeichnet? Und gegen einen Kulturschock ist schließlich niemand gefeit. Oft „erwischt“ er einen nämlich dann, wenn man ihn am wenigsten erwartet, weil die kulturellen Unterschiede letztlich größer sind, als gedacht. Dann ist es doch sehr hilfreich, wenn man sich zuvor ein bisschen mit dem Thema auseinandergesetzt hat und weiß, wie man den Kulturschock am besten überwinden kann.

Manuela F. und Allegra R. waren beide über College Contact im Ausland und haben von einer vorherigen intensiven Auseinandersetzung mit der jeweiligen Kultur ihrer Studienländer profitiert.

„Kulturüberraschungen“

Das Studium im Ausland hält viele Überraschungen bereit: Nicht überall läuft der Verkehr so geregelt wie in Deutschland.

Manuela F. hat ein Auslandssemester an der RMIT University Vietnam in Ho Chi Minh Stadt verbracht und sich in Land und Leute verliebt. Die vielen kulturellen Unterschiede hat sie vor allem als etwas Positives empfunden: „Kulturschock, das klingt irgendwie immer so negativ. Das empfinde ich so gar nicht. Das sind vielmehr Kulturüberraschungen, würde ich sagen.“ Tatsächlich hielt das Auslandssemester in Vietnam für Manuela lauter positive Überraschungen bereit: „Die Leute waren alle so nett und mit der Uni hat alles super geklappt. Eine Wohnung zu besorgen war ganz einfach und ging ganz schnell, weil die Leute da einfach alle so super hilfsbereit waren.“ Als Studentin der Kulturwirtschaft mit Schwerpunkt Südostasien verlief für Manuela die kulturelle Vorbereitung quasi nebenher und auch durch einen vorherigen Auslandsaufenthalt in Malaysia konnte sie bereits im Vorfeld gut abschätzen, was auf sie zukommt.

Anders sieht es natürlich aus, wenn man das erste Mal in einer ganz anderen Kultur lebt und studiert, wie dies bei Allegra R. der Fall war. Sie hat ein Auslandssemester in Malaysia, an der Swinburne University of Technology – Sarawak, verbracht und hatte, trotz intensiver Vorbereitungen auf die kulturellen Besonderheiten der malaysischen Kultur, das Gefühl, einen Kulturschock zu erleben. Denn neben vielen positiven Überraschungen, wie die unerwartete Offenheit und Hilfsbereitschaft der Malaysier, gab es auch Situationen, in denen sie die kulturellen Differenzen als unangenehm empfand. Besonders in Bezug auf soziale oder ökologische Probleme irritierte sie die Sichtweise oder auch das Desinteresse vieler Malaysier: „ Vor allem Themen wie Umweltschutz, Krisen und Tierschutz. Das waren tatsächlich Themen, die mich manchmal sehr verärgert oder traurig gemacht haben.“ Und auch an den anderen Umgang mit Zeit musste sich Allegra erst einmal gewöhnen: „Wir Deutschen wollen alles immer schnell und sofort und dort ist alles eher relaxt. Zeit gibt es satt und keiner stresst sich. Manchmal hat mich das schon genervt, grad wenn es um Verabredungen oder Deadlines ging.“


Sich von anderen Kulturen „anstecken“ lassen

In einem Punkt sind sich Allegra und Manuela jedenfalls einig: Eine fundierte kulturelle Vorbereitung auf das Auslandsstudium ist wichtig, um sich in der fremden Kultur besser zurechtzufinden. „Wenn man sich darauf einlassen kann und man vorher auch ein Stück weit weiß, worauf man sich einlässt, dann ist es keine Schwierigkeit“, weiß Manuela. Und bis jetzt ist es wohl jedem, der eine Zeitlang im Ausland studiert hat, so ergangen, dass er die eine oder andere kulturelle Besonderheit wahrhaft lieben gelernt und sogar verinnerlicht hat. Für Manuela sind dies genau zwei Dinge: „Weniger Misstrauen den anderen Menschen gegenüber und erst mal vom Positiven auszugehen. Das ist in Deutschland anders, hier ist man erst mal misstrauisch. Und dann noch die Liebe zum motorisierten Zweirad.“ Denn ohne Roller oder Motorrad geht gar nichts in Vietnam, sie sind das Fortbewegungs- und Transportmittel Nummer eins und machen auch das besondere vietnamesische Lebensgefühl aus. „Nichts ist unmöglich! Es passt wirklich alles auf den Roller drauf, es wird alles noch irgendwie gestapelt und gepackt.“ Kein Wunder, dass Manuela jetzt in Deutschland ihren Motorradführerschein macht.

Und Allegra? Hat auch sie, trotz verschiedener interkultureller Missverständnisse bestimmte Sichtweisen oder Eigenschaften der Malaysier mit nach Deutschland „importiert“? „Definitiv“, bestätigt sie. „Vor allem das ‚glücklich und zufrieden sein‘ mit sich selbst und den Dingen, die man hat. Seitdem ich wieder in Deutschland bin, brauche ich weniger und freue mich über die kleinen Dinge.“ Und auch die Großzügigkeit der Malaysier hat Allegra tief beeindruckt: „Ich habe Menschen gesehen, die wirklich nicht viel hatten und trotzdem sehr gönnerhaft und spendabel waren. Das war ansteckend.“


„Mit viel Interesse, Offenheit und Freude ins Land reisen“

Ein Land hat viele Facetten: Kulturelle Unterschiede ermöglichen eine ganz neue Perspektive auf die eigene Kultur.

Zum Schluss hat Allegra noch einen super Rat an alle, die planen, für einige Zeit im Ausland zu studieren: „Auf jeden Fall sich im Vorhinein über die Kultur, Religion und Gewohnheiten informieren und mit viel Interesse, Offenheit und Freude in das Land reisen. Abstand nehmen von den deutschen Regeln, Denkweisen und sich auf ein Abenteuer einlassen. Mit viel Toleranz und Flexibilität an die Sache herangehen und vor allem viel mit Locals unternehmen.“

In den Erfahrungsberichten von Allegra und Manuela könnt ihr übrigens noch mehr über ihre Erlebnisse in Malaysia und Vietnam nachlesen. Denn auch das Lesen von Erfahrungsberichten und der Austausch mit Studenten, die schon einmal dort waren, sind extrem hilfreich, wenn es um die kulturelle Vorbereitung auf euer Auslandsstudium geht!

Wer von euch mit dem Gedanken spielt, im Ausland zu studieren und jetzt so richtig Lust bekommen hat, selbst in fremde Kulturen einzutauchen, findet bei College Contact jede Menge Partnerhochschulen in 31 Ländern. Und natürlich auch die nötige Beratung und Unterstützung bei eurer Bewerbung durch unser Expertenteam!