Mögliche Folgen des "Brexits" für ein Auslandsstudium in Großbritannien
Genau eine Woche ist es her, seit im EU-Referendum in Großbritannien eine knappe Mehrheit für einen Austritt gestimmt hat. Sicher ist inzwischen später nur eines: Der Austrittsprozess wird lange dauern und auch für deutsche Studenten, die in Großbritannien studieren (wollen), wird sich so schnell erst einmal nichts verändern.
Bevor der Austritt aus der Europäischen Union offiziell vollzogen werden kann, muss das Vereinigte Königreich erst die innere Spaltung überwinden, denn in den Mitgliedstaaten Schottland und Nordirland sowie in der Großregion London stimmten über 60 Prozent für den Verbleib in der EU. Dazu kommt der aktuell herrschende Machtkampf in Westminister über die Frage, wie das durch den Brexit entstandene politische Vakuum wieder gefüllt werden kann.
Für deutsche Studenten und Promovenden, die derzeit an britischen Universitäten arbeiten und studieren, bedeutet das: Sie können dies ohne Einschränkungen auch weiterhin tun.
Kurzfristig sind keine Auswirkungen zu erwarten
Wer sich im kommenden Wintersemester 2016 oder im Sommersemester 2017 für ein Auslandsstudium in Großbritannien bewirbt, für den bleibt erst einmal alles wie gehabt. Free Mover können sich über College Contact ohne Einschränkungen für einen Semesteraufenthalt in Großbritannien bewerben – das wurde seitens aller unserer Partnerhochschulen bestätigt.
Bis zum Herbstsemester 2017 wird es als Resultat des Referendums auch keine Änderung in Bezug auf den Status der EU-Studenten bei den Studiengebühren geben. Zurzeit zahlen EU-Studenten die Home UK Fee, genau wie die britischen Studenten.
Ebenso haben EU-Studenten Zugang zu den Student Loans der britischen Regierung für ein Studium in Großbritannien. Auf ihrer Homepage hat die Student Loans Company angekündigt, dass EU-Bürger, die derzeit hier studieren oder es im nächsten akademischen Jahr beabsichtigen, auch weiterhin Darlehen oder Zuschüsse in Form von Student Loans erhalten.
Weiterhin gibt es keine sofortigen Änderungen in Bezug auf die Ein- und Ausreise und die medizinische Versorgung durch den National Health Service.
Für die Zukunft sind keine Prognosen möglich
Erst wenn es zu den Austrittsverhandlungen Großbritanniens aus der EU kommt, wird sich abzeichnen, welche langfristigen Folgen der Brexit für die Forschungs- und Hochschullandschaft im Vereinigten Königreich hat.
Denn an die Mitgliedschaft Großbritanniens in der Europäischen Union sind nicht nur wirtschaftliche Abkommen geknüpft, sondern auch viele Vereinbarungen, die für den akademischen Austausch innerhalb der EU wichtig sind. Sie sind ein wichtiger Baustein für die Attraktivität eines Auslandsstudiums in Großbritannien. Deutsche Studenten schätzen neben der hohen Qualität des Bildungssystems und der Nähe zum Heimatland vor allem zwei Aspekte: Erstens die, im Verhältnis zu anderen englischsprachigen Ländern, günstigen Studiengebühren und zweitens die Möglichkeit, deutsche Fördergelder – wie das Auslands-BAföG – für ein Bachelor- oder Masterstudium in Großbritannien zu erhalten.
Inwiefern sich diese Voraussetzungen nach dem Brexit ändern könnten, wird, ebenso wie die Zukunft der europäischen Forschungsförderung in Großbritannien, ein Thema in zukünftigen Diskussionen sein. Für Teilnehmer des Erasmus + Programms hat das Referendum mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Auswirkungen.
Ihr Bestreben, sich für den Erhalt des internationalen akademischen Austausches einzusetzen, haben Sprecher der Russell Group und von Universities UK, stellvertretend für alle britischen Hochschulenbereits gegenüber der britischen Regierung verdeutlicht.
College Contact informiert über alle aktuelle Entwicklungen
Das Ergebnis des EU-Referendums hat somit keine unmittelbaren Auswirkungen für alle Free Mover, die ein Auslandssemester in Großbritannien planen. College Contact steht im ständigen Kontakt mit allen britischen Partnerhochschulen und hält alle Bewerber sowie vermittelte Studenten über neueste Entwicklungen auf dem Laufenden. Zögert bei allen Fragen nicht mit uns in Kontakt zu treten - unser Expertenteam berät euch gerne per Email, Telefon und im persönlichen Gespräch.