5 Jul 2017
Auslandssemester in Vermont

Interview mit Lisa Lagerquist vom Saint Michael’s College

Zu Besuch in Münster: Lisa Lagerquist vom Saint Michael's College.

Das Saint Michael's College im wunderschönen Burlington (US-Bundesstaat Vermont)  ist seit kurzem Partnerhochschule von College Contact. Anlässlich der neuen Kooperation, stattete uns Lisa Lagerquist, Associate Director of International Enrollment am Saint Mike's, einen Besuch ab. Im Gepäck hatte sie jede Menge Infos über das Saint Michael's College im Allgemeinen und über das Semesterprogramm (das sich übrigens auch hervorragend für ein Academic Gap Year eignet) im Besonderen. Eines ist klar: Ein Auslandsstudium an dieser Hochschule und in dieser Stadt bietet die pure American College Experience!

College Contact:
Da wir das Saint Michael’s College ganz neu im Angebot haben, kennen viele unserer Leser es noch nicht. Könntest du uns daher vielleicht zunächst ganz allgemein etwas über die Hochschule erzählen?

Lisa Lagerquist: Das Saint Michael’s College ist ein kleines privates Liberal Arts and Sciences College in Vermont mit ungefähr ungefähr 2000 Studenten. Das College wurde von den Edmunditen gegründet, einem katholischen Orden. Den Edmunditen sind soziale Gerechtigkeit, die katholische Denktradition und Gastfreundschaft sehr wichtig. Ich denke, das heutige Saint Michael’s lässt sich unter folgenden Aspekten zusammenfassen: Wir legen unseren Fokus auf soziale Gerechtigkeit, wir sind ein Liberal Arts and Sciences College und wir sind „fully residential“, das heißt, dass alle unsere Studenten vier Jahre lang auf dem Campus wohnen.


College Contact:
Oh, das ist ziemlich ungewöhnlich, oder?

Lisa Lagerquist:
Ja, ich glaube das findet man heutzutage fast nur noch an kleinen Liberal Arts Colleges in den USA. Unsere Studenten können die ganz klassische „US College Experience“ machen, weil jeder auf dem Campus lebt.


Ein reges Campusleben mit familiärer Atmosphäre: Am Saint Mike's wohnen alle Studenten auf dem Campus.

College Contact:
Was unterscheidet das Saint Michael’s College denn sonst noch von anderen Colleges?

Lisa Lagerquist:
Ich frage gern unsere internationalen Studenten danach, was sie über das Saint Michael’s College denken und das, was ihnen am meisten gefällt, ist die Gemeinschaft hier. Sie fühlen sich als Teil einer Familie und finden, dass sie sehr willkommen und integriert sind. Ich denke, dass ist die eine Sache. Wie ich eben bereits erwähnt habe, ist soziale Gerechtigkeit ein wichtiges gemeinsames Thema am Saint Michael’s - ich denke, das ist die andere Sache, die uns auszeichnet. Über 70 Prozent unserer Studenten sind auf die eine oder andere Art ehrenamtlich engagiert. Die Studenten nehmen an entsprechenden Exkursionen, sogenannten „Service Trips“ teil und ebenso leisten sie während des Studienjahres Freiwilligenarbeit. Ich denke, das ist eine große Sache am Saint Michael’s. Außerdem ist Vermont ein wunderschöner Staat und vor allem, wenn man ein Outdoor-Fan ist, wenn man gerne Ski, Fahrrad oder Kajak fährt, oder gerne wandert oder klettert, dann ist Vermont ein ganz toller Ort zum Leben.


College Contact:
Es gibt also zahlreiche Aktivitäten, an denen die Studenten teilhaben können.

Lisa Lagerquist:
Ja, jede Menge! Und selbst wenn man kein großer Outdoor-Fan ist, ist Burlington, Vermont trotzdem eine „College Town“ mit hohem Freizeitwert. Burlington zählt allgemein zu den besten Studentenstädten, weil wir hier neben dem Saint Michael’s noch zwei andere Hochschulen haben. Man kann super einkaufen und essen gehen. Übrigens kommt die Eiscrememarke Ben & Jerry’s aus Burlington - wer gerne Eis isst, ist hier also genau richtig. Es gibt tolle Musikevents, einige schöne Museen und auch ein Theater.


College Contact:
Das klingt ein bisschen wie Münster. Auch unsere Stadt ist nicht besonders groß aber wir haben viele Studenten und die Atmosphäre ist sehr familiär.

Lisa Lagerquist:
Ja. Nichtsdestotrotz ist Burlington die größte Stadt in Vermont und große Veranstaltungen in Vermont finden normalerweise immer in Burlington statt. Wenn zum Beispiel ein Musiker oder eine Band auf Tour gehen, dann kommen sie in der Regel auch nach Burlington.


College Contact:
Das hört sich toll an! Die meisten unserer Studenten interessieren sich für Semesterprogramme. Könntest du uns einen kurzen Überblick über euer Study-Abroad-Programm geben? Was für Möglichkeiten bietet es internationalen Studenten?

Lisa Lagerquist:
Ich denke, ein schöner Aspekt unseres Semesterprogramms ist, dass Studenten mit ganz unterschiedlichen Englischlevels daran teilnehmen können. Wir haben ein sehr etabliertes Englischprogramm an unserer Hochschule, das komplett in das Campusleben eingebunden ist. Studenten, die bereits über ein hohes Sprachlevel im Englischen verfügen, können sich im Rahmen unseres Semesterprogramms direkt in Bachelorkurse einschreiben. Für Studenten, die noch ein bisschen an ihrem Englisch arbeiten müssen, haben wir ein Academic English Program. Hier besuchen sie einige Englischkurse und einige Bachelorkurse, sie können also Englisch- und Fachkurse mischen. Bei geringeren Englischkenntnissen können nur Englischkurse belegt werden. Das Schöne daran ist, dass wir so jedem Studenten unabhängig vom jeweiligen Sprachlevel gerecht werden können. Wir bieten ihnen beim Englischlernen viel Unterstützung, auch dann, wenn sie in die Bachelorkurse kommen.

Eine weitere schöne Sache an unserem Programm und unserem Campus ist, dass alle unsere internationalen Studenten, egal ob sie Englisch- oder Fachkurse belegen, direkt auf dem Campus in einem unserer Wohnheime wohnen. Die meisten wohnen im Global Housing, das je zur Hälfte aus internationalen und amerikanischen Studenten zusammengesetzt ist. Die amerikanischen Studenten, die dort leben, sich speziell für dieses Wohnheim beworben haben, weil sie an globalen Erfahrungen interessiert sind.


Der US-Bundesstaat Vermont bietet wunderschöne Naturlandschaften - ein Paradies für Outdoor-Fans.

College Contact:
Wie schön! Das ist etwas sehr Wichtiges!

Lisa Lagerquist:
Ja, denn so werden unsere internationalen Studenten ganz leicht in die Campusaktivitäten einbezogen. Und auch hier gilt: ganz egal, auf welchem Level sie studieren, alle Studenten können sich gerne an jeglichen Aktivitäten auf dem Campus beteiligen. Sie können den Clubs für Abenteuersport für Wander- und Skitouren beitreten. Sie können an Theater- und Musikveranstaltungen teilnehmen und Gastvorträge oder Fachveranstaltungen besuchen. Weil wir ein „Residential College“ sind, wohnt, wie erwähnt, jeder auf dem Campus. Die Studenten zahlen also die Studiengebühren sowie für die Unterkunft und die Verpflegung, in der sämtliche Mahlzeiten enthalten sind. Sie brauchen also weder zu kochen noch abzuwaschen.


College Contact:
Das ist natürlich besonders für sehr junge Studenten perfekt! Das Campusleben am Saint Michael’s ist sicherlich sehr lebendig.

Lisa Lagerquist:
Absolut! Die meisten unserer Studenten bleiben auch am Wochenende auf dem Campus und fahren nicht nach Hause; es sind also immer Leute da. Mit 2000 Studenten sind wir so groß, dass immer etwas los ist und doch klein genug, dass unsere internationalen Studenten gut in die Campusgemeinschaft integriert werden können. Und wir haben einige Studenten aus Europa, aber nicht allzu viele. Man muss also Englisch sprechen und dadurch lernt man es auch sehr gut.


College Contact:
Welche Fachbereiche sind bei internationalen Studenten besonders beliebt?

Lisa Lagerquist:
Wir sind wie gesagt ein Liberal Arts and Sciences College, was bedeutet, dass wir unseren Studenten zusätzlich zu dem Fach, das sie studieren, eine solide und breit angelegte Allgemeinbildung vermitteln. Es geht nicht nur um die Vorbereitung auf einen Beruf, sondern wirklich um akademische Bildung. Wir bieten also zum einen Naturwissenschaften (Physik, Biologie, Chemie, Umweltwissenschaften) als auch Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Pädagogik und Wirtschaft an. Besonders beliebt sind die Kurse in Wirtschaft, Biologie, Psychologie und Pädagogik. Umweltwissenschaften gehören auch zu den beliebten Fachbereichen, denn Burlington ist dafür ein guter Studienort.


College Contact:
Und kann man als Semester-Abroad-Student aus all diesen Fachrichtungen wählen? Es gibt keine Begrenzung?

Lisa Lagerquist:
Nein, wenn Studenten für das Semesterprogramm zugelassen wurden, können sie aus sämtlichen Kursen auswählen, sofern sie die fachlichen und die sprachlichen Voraussetzungen dafür erfüllen.


College Contact:
Das ist wirklich super! Können die Semesterstudenten ihre Kurse bereits im Vorfeld wählen, also noch von Deutschland aus?

Lisa Lagerquist:
Alle internationale Studenten müssen nach ihrer Ankunft auf dem Campus zunächst noch einen letzten kleinen Englischtext absolvieren, der dann genau bestimmt, wie viele Bachelorkurse sie belegen können und ob sie zusätzlich Englischkurse benötigen. Wir verlangen also keinen vorher absolvierten Sprachtest. Wenn die Studenten trotzdem einen absolviert haben, dann gibt das uns und auch dem Studenten eine Vorstellung davon, auf welchem Sprachniveau sie sich in etwa befinden. Und wenn die Punktzahl des Sprachtests zeigt, dass ein Student ausreichend Englisch kann, um Fachkurse aus den Bachelorstudiengängen belegen zu können, dann können sie sich vor ihrer Ankunft für die Kurse vormerken lassen. Darüber hinaus haben wir einen Studienberater speziell für internationale Studenten, der sie vor Ort bei der Kurswahl und der Kursanmeldung unterstützt.


College Contact:
Unsere letzte Frage hast du eigentlich schon beantwortet: Kalifornien ist bei unseren Semesterstudenten die beliebteste Zielregion und viele schauen nach großen Städten wie Los Angeles oder New York. Die meisten werden noch nie von Burlington gehört haben. Kannst du uns etwas mehr über die Gegend erzählen? Warum sollten internationale Studenten gerade nach Vermont und nach Burlington kommen?

Lisa Lagerquist:
Vermont ist einfach eine tolle Region, die man mal gesehen haben sollte. Gerade für Studenten, die sich gerne draußen aufhalten, bietet Vermont unglaublich viele Möglichkeiten. Und Burlington, darüber haben wir ja schon gesprochen, ist eine Stadt, in der man viel Spaß haben kann. Auch die Größe ist super, denke ich: Man bekommt die klassische amerikanische College Experience, gleichzeitig ist die Stadt sehr sicher. Außerdem haben wir auch einen Flughafen direkt in Burlington mit leichter Anbindung nach New York/Newark/JFK, nach Washington D.C. und nach Chicago. Es ist also nicht schwer, zu unserem Campus zu gelangen. Und schlussendlich sind wir nur etwa vier Autostunden von Boston und nur zwei Autostunden von Montreal entfernt.


Wintersportfans kommen vor allem im Spring Term voll auf ihre Kosten!

College Contact:
Zu welcher Jahreszeit ist es denn besonders schön in Vermont? Die Winter sind vermutlich ziemlich kalt, oder?

Lisa Lagerquist:
Die Winter sind kalt, das kann ich nicht bestreiten. Wer gerne Ski fährt, sollte am besten im Spring Term kommen, der im Januar beginnt. Wir bieten nämlich einen Ski Pass für US$ 65 im Jahr an. Wer kein Fan von Wintersport ist, sollte eher im Fall Term ab August kommen, denn dann ist es noch für längere Zeit warm und wenn man gerne wandert und sich gerne draußen aufhält, dann eignet sich der Fall Term besser. Der Sommer selbst ist auch wunderschön in Vermont, allerdings bieten wir da nur Sprachkurse an und keine regulären Kurse. Letztlich hängt es immer davon ab, was man gerne tun möchte.

College Contact:
Tja, da hat man dann wohl die Qual der Wahl! Danke für das tolle Interview, Lisa!

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