9 Jan
Erfahrungsbericht von Björn R.

Bond University


Hochschule: Bond University
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Braunschweig TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen im Master an der TU Braunschweig und habe bereits in meinem Bachelorstudium ein Auslandssemester mit College Contact organisiert. Da ich bereits damals (an der UC Santa Barbara) eine tolle Zeit hatte, entschied ich mich, auch im Masterstudium ein Auslandssemester einzulegen. Da in meinem Studienverlauf grundsätzlich kein Auslandssemester vorgesehen ist, habe ich mich als Freemover auf die Suche nach Hochschulen gemacht und mich letztlich für die Bond University an der Gold Coast in Australien entschieden. Die Uni liegt etwa eine Stunde südlich von Brisbane, in ca. 10 min ist man in der nächstgrößeren Stadt, Surfers Paradise.

Anders als an den meisten Unis in Australien ist das Jahr an der Bond University in 3 Semester unterteilt. Diese starten jeweils im Januar, Mai und September und dauern 14 Wochen. Es ist somit möglich, in nur 2 Jahren seinen Bachelor zu machen. Da ich selbst noch bis August an meiner Heimathochschule in Deutschland Klausuren geschrieben habe, kam mir der Studienstart im September sehr gelegen.

Mit den Vorbereitungen für das Auslandssemester habe ich etwa 9 Monate vor Semesterbeginn gestartet (ich hatte mich da schon für die Uni entschieden und auch schon den TOEFL Test abgelegt). Man sollte etwas Zeit einkalkulieren, um alle nötigen Dokumente zusammenzusuchen und um das Visum zu beantragen. Vor allem Letzteres erwies sich für Australien als sehr einfach, man füllt einen Onlineantrag aus und bekommt die Visumsbestätigung wenige Stunden später per Mail zugeschickt.

Etwa 6 Monate vor Semesterbeginn sollte man die Bewerbungsunterlagen dann zur Uni schicken, die Zusage kam relativ zügig. Ende August ging es dann endlich los nach Australien, das Semester startete wenige Tage später mit der Orientation Week.

Die Uni an sich

Die Bond ist eine eher kleine, private Uni und hat im Gegensatz zu vielen anderen Hochschulen einen sehr hohen Anteil an internationalen Studierenden. Ich selbst habe dort zwei Kurse aus dem Bereich Marketing belegt und einen Kurs aus dem Bereich Human Resources. Alle drei Kurse waren interessant und werden mir für mein Studium zuhause angerechnet. Umgerechnet zählen die Kurse 7,5 ECTS, es gibt sowohl Kurse auf Bachelor- als auch Masterniveau. In meinen Kursen waren nie mehr als 20 Studenten, die Dozenten kannten einen immer beim Namen. Man hatte sowohl zu anderen Studierenden als auch zu den Dozenten ein sehr gutes Verhältnis.

Anders als in Deutschland wird an der Bond Uni eine Note nicht nur am Final Exam festgemacht, sondern an Studienleistungen während des gesamten Semesters. Das Final zählt dann meist nur noch etwa zu 30%. Auf der einen Seite ist das ganz gut, da nicht alles von einer Klausur abhängt. Auf der anderen Seite hatte man wirklich viel zu tun, meiner Meinung nach teilweise etwas zu viel für ein Auslandssemester.

Der Campus der Bond University hat viel geboten, die Ausstattung der Uni war wirklich gut. Es gab jede Menge Arbeitsplätze, sowohl Gruppen- als auch Einzelarbeitsplätze, die mit PCs, Macs und Monitoren (und teilweise sogar mit PlayStations und Xboxes) ausgerüstet waren. Zudem gibt es ein Reisebüro auf dem Campus und eine Bar, die für die meisten Unipartys diente. Mit in den Studiengebühren inbegriffen war der Zugang zum Sportkomplex der Uni, der erst vor kurzem komplett neu gebaut wurde. Neben einem Fitnessstudio und diversen Sporthallen gibt es Tennisplätze, Squashplätze, Volleyballfelder, Rugbyfelder, einen 50m-Pool und noch weitere Sportmöglichkeiten. Studenten werden ausdrücklich dazu ermutigt, sich einem Sportclub anzuschließen. Dazu sind keine großartigen Vorkenntnisse nötig, man kann viele Sportarten ausprobieren.

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Wohnen

An der Bond Uni gibt es entweder die Möglichkeit, auf dem Campus zu wohnen oder außerhalb des Campus. Von Ersterem würde ich eher abraten; die On-Campus-Unterkünfte sind eher etwas für jüngere Studierende. Meistens teilt man sich dort ein Zimmer, man hat keine eigene Küche und zahlt zu Semesterbeginn den sogenannten „Meal Plan“, der eine Verpflegung auf dem Campus abdeckt.

Alternativ dazu sucht man sich eine Unterkunft in einer der vielen Apartmentanlagen abseits des Campus. Beliebt sind die Varsity Shores, das Reserve, das Retreat und das Cape. Alle befinden sich in direkter Laufnähe zur Uni, man sollte sich so früh wie möglich darum bemühen, dort einen Platz zu bekommen. Ich selbst habe in den Varsity Shores gewohnt und mir dort ein Haus mit einer Chinesin und einem Malaysier geteilt. Online werden die Häuser als Villas bezeichnet – davon darf man sich nicht irreführen lassen, mit einer Villa hat das nichts zu tun.

Die Größe und Ausstattung der Häuser war ausreichend, auf dem Gelände gab es zwei Pools, ein kleines Fitnessstudio sowie eine Sauna. Leider haben so gut wie alle ausländischen Studierenden schlechte Erfahrungen mit dem Management der Anlage gemacht. Vor allem am Ende des Semesters wurden Mängel wie bspw. defekte Klimaanlagen, nicht mehr beseitigt, das Management hatte ganz offensichtlich die Einstellung, dass die Mieter „ja sowieso bald weg sind“. Für ein Semester würde ich die Varsity Shores empfehlen, das Preis-Leistungsverhältnis hat gestimmt. Wer länger an der Bond studiert, sollte sich jedoch nach einer anderen Unterkunft umsehen. Leider gab es bei den Varsity Shores für so gut wie niemanden die volle Kaution zurück, es wurde Geld einbehalten für dubiose Zwecke; beispielsweise wurde bei mir eine Teppichreinigung abgerechnet, obwohl es in der Wohnung keinen Teppich gibt. Das Management antwortet auf keine E-Mails mehr, das Geld wird wohl weg sein. Gemessen an den Gesamtkosten des Auslandssemesters spielt das keine Rolle  - allerdings zeigt es, was für eine sprichwörtliche Abzocke dort betrieben wird. Also vorsichtig sein!


Reisen

Ich selbst war zum ersten Mal in Australien, das Land bietet sehr viele Möglichkeiten für Reisen und Ausflüge. Da ich ziemlich schnell nach Semesterende nach Hause geflogen bin, habe ich die meisten Reisen während des Semesters an den Wochenenden gemacht (meistens verlängerte Wochenenden). Die Gold Coast hat einen eigenen Flughafen, von dem aus man die meisten Ziele in Australien erreicht. Alternativ ist der Flughafen in Brisbane nur eine Autostunde entfernt.

Ich empfehle definitiv Reisen ins Outback, zu den Whitsunday Islands, zum Great Barrier Reef (Cairns), nach Fraser Island und nach Sydney. Zudem bieten sich viele Ausflugsziele in direkter Umgebung der Gold Coast an wie beispielsweise Byron Bay, der Springbrook National Park oder diverse Wildlife Sanctuaries.


Kosten

Gerade die Studiengebühren an der Bond University sind verglichen mit anderen Unis eher hoch. Auch das Leben in Australien ist teurer als in Deutschland. Ich will keine Summe nennen, mit der es sich angenehm leben lässt – das hängt von jedem selbst ab. Auch wenn es teuer ist, ist es das Geld definitiv wert. Die Bond ist eine super Uni mit gutem Ruf und Australien bietet wahnsinnig viele Möglichkeiten.


Zusammengefasst

Ich hatte eine super Zeit an der Bond University und kann jedem, der nach einer geeigneten Uni im Ausland sucht, die Bond empfehlen. Auch wenn der Arbeitsaufwand nicht zu unterschätzen ist, lohnt sich ein Studium dort. Australien bietet unzählige Möglichkeiten für Reisen, ein Studium dort ist eine gute Chance, sowohl eine Uni als auch das Land kennenzulernen. Ich empfehle das letzte Semester im Jahr (Semester 3) für ein Auslandssemester. Zum einen sind zu dieser Zeit am meisten internationale Stundeten dort, zum anderen ist in Australien zu dieser Zeit Frühling bzw. Sommer, das Wetter ist besser als in den anderen Semestern. Hier noch zwei Links, die ich bei der Auswahl der Uni gefunden hatte:

  • Nr. 1 Beachside University: https://www.studyinternational.com/news/6-of-the-worlds-best-beachside-universities/
  • Nr. 1 Best Places to Study Abroad: https://www.buzzfeed.com/laraparker/the-best-places-to-study-abroad?utm_term=.wy03PMRbr#.noZqW3BK8