20 Jan
Erfahrungsbericht von Dominic W.

Bond University


Hochschule: Bond University
Stadt: Robina
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2019 bis 12/2019
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung Austausch

Der Bewerbungsprozess lief dank der Hilfe von College Contact sehr reibungslos ab. Jedoch sollte damit schon frühzeitig begonnen werden, da viele Dokumente benötigt werden. Die Bond University verlangt entweder ein TOEFL-Score von 79 oder einen anderen Sprachnachweis. Das Visum habe ich gleich nach meiner Zusage von der Bond ausstellen lassen (rund zwei Tage nach Visumsantrag wurde bereits die Zusage erteilt). Gold Coast hat einen eigenen Flughafen circa 30 Minuten von der Bond University entfernt und kann mit einem Zwischenstopp zum Beispiel in Singapur von der Schweiz oder aus Deutschland erreicht werden. Alternativ kann auch der ein wenig größere Flughafen in Brisbane genutzt werden, welcher circa eine Stunde entfernt liegt.

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Bond University

Die Bond University liegt in Robina, einem Stadtteil der Gold Coast. Diese ist gut mit dem Bus zu erreichen, da es direkt vor der Uni eine Haltestelle gibt. Die Bond ist sehr gut ausgestattet mit einem eigenen Gym, zwei grossen Pools, einer Bibliothek mit langen Öffnungszeiten und einem 24h geöffneten Multi Media Learning Centre. Zum riesigen Angebot gehört auch der Student Learning Support, wobei kostenlos einzelne Termine gebucht werden können, um bei der Prüfungsvorbereitung Hilfe zu erhalten oder Assignments verbessern zu können. Die Bond verfügt über ein enorm breites, kostenlos nutzbares Sportangebot wie beispielsweise Fussball, Beachvolleyball, Tennis, Basketball, Rudern, Schwimmen, Rugby und vieles mehr. Auch gibt es einen kostenlosen Arzt auf dem Campus.

Die Dozenten werden an der Bond University beim Vornamen genannt und sind ausgesprochen hilfsbereit. Bei Fragen kann man jederzeit deren Office auf dem Campus besuchen und um Hilfe bitten. Jeden Mittwoch findet ein kostenloses BBQ statt, das von der Studentenorganisation durchgeführt wird. Donnerstags ist im Don’s Tavern auf dem Campus immer eine Party, bei der anschließend alle Studenten um Mitternacht mit gratis Bussen nach Surfers Paradise gebracht werden, welches in ganz Australien für das gute Nachtleben bekannt ist.


Kurse

Ich habe insgesamt drei Kurse gewählt, was vom Stresslevel und der Auslastung noch angenehm war. Alternativ können auch vier Fächer gewählt werden, jedoch kann das je nach Kurswahl aufwendig sein. Der Aufwand ist etwa mit dem der Hochschule St. Gallen zu vergleichen und sollte nicht unterschätzt werden. Da es Trimester sind, ist die Vorlesungszeit ziemlich kurz und der gleiche Arbeitsaufwand fällt während einer kürzeren Zeit an. Pro Fach gibt es 10 Credits nach dem australischen System, was 7.5 ECTS entspricht. Die Anzahl Studenten pro Kurs ist mit 10-15 in den meisten Masterkursen sehr gering, was es erleichtert, in den Unterrichtseinheiten mehr mit den Dozenten zu interagieren.


Personal Investment:

Der Kurs hatte jeweils wöchentlich zwei Stunden Vorlesung und es gab ein Midterm- und Final-Exam sowie eine Gruppenarbeit. Die Credits können beim Master «Accounting and Finance» im Pflichtwahlbereich und sonst im unabhängigen Wahlbereich angerechnet werden. Der Inhalt hatte leider relativ wenig mit Investment zu tun, sondern es wurde eher die finanzielle Planung bezüglich Altersvorsorge und Steuerminimierung behandelt. Ebenfalls war der Kurs auf das australische Rechtssystem ausgelegt und die Dozentin nicht sehr gut organisiert sowie die Vorlesungen oft etwas chaotisch. Aus diesen Gründen kann ich diesen Kurs nicht empfehlen.


Diplomacy:

Hierbei handelt es sich um einen Intensivkurs, was an der Hochschule St. Gallen mit einem Blockkurs vergleichbar ist. Vorlesungen waren nur an drei ganzen Tagen. Die Credits können beim Kontextstudium im Fokusbereich oder beim unabhängigen Wahlbereich angerechnet werden. Prüfungsleistungen waren eine Präsentation und eine Einzelarbeit sowie wöchentlich ganz kurze Berichte über gelesene Texte als Vorbereitung auf den Kurs. Der Dozent war sehr erfahren in diesem Bereich und konnte wertvolle Inputs geben. Er legte viel Wert darauf, dass sich die Studenten am Unterricht beteiligen und etwas lernen. Da der Kurs normalerweise nur von Studenten aus dem Bereich Internationale Beziehungen belegt wird, brauchte es als Wirtschaftsstudent viel Aufwand um eine gute Note zu erreichen. Der Kurs ist sehr empfehlenswert.


Politically Motivated Violance:

Das war ebenfalls ein Intensivkurs. Vorlesungen waren jedoch zweimal an drei ganzen Tagen. Die Credits können auch beim Kontextstudium im Fokusbereich oder beim unabhängigen Wahlbereich angerechnet werden. Prüfungsleistungen waren eine Präsentation mit einem kurzen Paper und eine Einzelarbeit. Der Dozent war sehr jung und daher sehr motiviert, den Studenten spannende Inhalte zu bieten. Durch die interessanten Beiträge entstanden danach oft angeregte Diskussionen in der ganzen Klasse. Da auch dieser Kurs normalerweise nur von Studenten aus dem Bereich Internationale Beziehungen belegt wird, war er relativ anspruchsvoll und für eine gute Note musste man einen grossen Aufwand betreiben. Der Kurs kann stark empfohlen werden.


Unterkunft

Gewohnt habe ich im Wohnkomplex «University Place», der trotz des Namens nicht der Universität gehört. Dieser liegt circa 5 Minuten zu Fuss von der Uni entfernt und ist gegenüber den «Varsity Shores», in dem wohl die meisten internationale Studenten wohnen. Dieses hat jedoch eher einen schlechten Ruf wegen veralteten Zimmern und einem unfreundlichen Management. Es ist generell zu empfehlen, sehr nah an der Uni zu wohnen, da dort viele Freizeitaktivitäten stattfinden. Die Zimmer bei «University Place» sind teilweise relativ klein, aber ausreichend ausgestattet. In den meisten Wohnkomplexen sind die Zimmer in sehr unterschiedlichem Zustand, weshalb bei der Anmeldung erwähnt werden sollte, ein kürzlich renoviertes Apartment zu wollen. Ebenfalls sollte unbedingt ein Zimmer mit Aircondition gewählt werden, da es in den Sommermonaten November bis Februar sonst kaum auszuhalten ist. Für mein Zimmer habe ich wöchentlich 175$ bezahlt, was im Vergleich mit anderen Studenten so ziemlich das Günstigste war. Dazu kamen Kosten für Elektrizität und WLAN von ca. 250$ pro Semester. Das Management war sehr freundlich, was bei diesen Wohnkomplexen nicht selbstverständlich ist. Man muss eine Kaution in Höhe einer Monatsmiete im Voraus überweisen und am Ende fällt noch eine Cleaning-Fee von 150$ an, was jedoch bei allen Wohnkomplexen der Fall war.

Eine andere Möglichkeit wäre es nach privaten Wohnungen zu schauen, die oft schöner und teilweise billiger als die Wohnkomplexe sind. Jedoch sind diese meist weit entfernt von der Uni, was nicht vorteilhaft ist, da der Lebensmittelpunkt mit allen Studenten in der Nähe der Uni ist. Ebenfalls würde ich davon abraten, on-campus zu wohnen, da man einen teuren Essensplan dazukaufen muss. Küchen gibt es dementsprechend nicht in den Räumen. Das Essen in der Kantine ist teilweise speziell und nicht abwechslungsreich.
Anfangs des Semesters habe ich mir ein gebrauchtes Fahrrad günstig auf Gumtree gekauft. Das war sehr praktisch für den kurzen Weg an die Uni und ins Gym. Ebenfalls war ich damit auch einige Male am Strand, was jedoch schon einige Minuten gedauert hat. Für das Einkaufen in den umliegenden Shoppingzentren «Pacific Fair» und «Robina Town Center» kann der Bus genutzt werden. In der Mitte des Semesters habe ich mir mit einigen Freunden günstig ein Auto bei «Cheap Student Wheels» gemietet. Das war sehr praktisch, um Aktivitäten an der Gold Coast zu machen oder auch für Trips nach Noosa, Fraser Island oder die zahlreichen Nationalparks zu machen.


Fazit

In meinen vier Monaten an der Bond habe ich mich rundum wohl gefühlt. Der Aufwand hat sich eindeutig gelohnt, da man während dem Semester an der Bond sehr viel mitnimmt und lernt. Da die Universität sehr international und speziell interessant für Austauschstudenten ist, trifft man junge Leute von überall auf der Welt. Während der Orientierungswoche und auch bei Sportangeboten findet man leicht sozialen Anschluss.

Die Australier sind ein sehr offenes und freundliches Volk. Australien selbst bietet neben der Natur und wunderschönen Reisemöglichkeiten auch eine interessante Tierwelt. Am besten plant man darum nach dem Semester noch genügend Zeit für das Reisen ein, um die Schönheit des ganzen Landes erleben zu können.