27 Feb
Erfahrungsbericht von Isabell W.

Bond University


Hochschule: Bond University
Stadt: Robina
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Marketing
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2022 bis 12/2022
Heimathochschule: Bad Homburg accadis

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess und Vorbereitungen

Die Bewerbung verlief mithilfe von College Contact reibungslos, da die Agentur den Bewerbungsprozess und die erforderlichen Unterlagen umfassend erklärte. Kurz nachdem College Contact meine Bewerbung an die Bond University geschickt hatte, erhielt ich die Bestätigung für das Auslandssemester. Danach beantragte ich das Student Visa, wobei das Ausfüllen des Formulars ein wenig Zeit erforderte. Die Genehmigung erfolgte aber innerhalb weniger Minuten. Außerdem umfassten die Vorbereitungen für das Auslandssemester das Buchen der Flüge, das Finden einer Unterkunft, die Organisation eines Shuttle Services (ConXion) vom Flughafen Brisbane zu meiner Unterkunft in Robina und die Beantragung eines internationalen Führerscheins.

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Universität und Umgebung

Die Bond University befindet sich in Robina an der Gold Coast. Das Ort liegt nur wenige Kilometer vom Strand und dem bekannten „Surfers Paradise“ entfernt. Der große und gepflegte Campus der Bond University faszinierte mich sofort. Neben mehreren Bibliotheken gibt es zahlreiche Lern- und Arbeitsplätze auf dem Campus. Die Bond University ist die Nummer 1 der australischen Universitäten in der Rubrik „Student Experience“ und das habe ich ab meinem ersten Tag dort gemerkt. Es gab viele Veranstaltungen und Themenwochen, um die australische Kultur kennenzulernen und um die Bond Community zu stärken. Bereits in der Einführungswoche lernte ich dadurch einige andere Internationals kennen.

Ebenfalls begeistert war ich von dem Sportcenter auf dem Campus, wozu unter anderem ein Fitnessstudio, Tennisplätze und Schwimmbecken gehören. Das inkludierte Sportangebot umfasst Sportarten wie Tennis, Basketball, Schwimmen und viele mehr. Die Studentenorganisation organisierte außerdem regelmäßig Freizeitangebote, wie BBQs, Partys oder Ausflüge. Auf dem Campus gibt es des Weiteren ein „International Office“, was vor allem internationale Studierende bei diversen Fragen unterstützt. Das „Academic Skills Centre“ ist bei Prüfungsvorbereitungen und dem Korrekturlesen von Hausarbeiten behilflich. Eine Medical Clinic mit Ärzten befindet sich ebenfalls auf dem Campus.


Kurse

Die Bond University hat ein umfangreiches Kursangebot in verschiedenen Bereichen zu bieten. Als Auslandssemester Student:in kann man drei bis vier Kurse wählen, welche jeweils 10 australischen Credits und umgerechnet 7,5 ECTS entsprechen. Ich entschied mich für drei Kurse, was von der Auslastung reichte. Bereits von Deutschland aus konnte ich meine Kurse über das Studentenportal wählen, allerdings war ein Tausch in den ersten beiden Vorlesungswochen problemlos möglich. Wie ich aufgrund von früheren Erfahrungsberichten erwartete, war der Lernaufwand an der Bond deutlich höher als an meiner Hochschule in Deutschland, denn die Endnote setzt sich aus drei bis vier Prüfungsleistungen pro Modul während des Trimesters zusammen. Das Kursniveau war jedoch nicht höher als in Deutschland.

Ebenfalls zu erwähnen ist, dass es in vielen Modulen Vorlesungen für Bachelor- und Masterstudent:innen gemeinsam gibt, wobei sich lediglich die Prüfungsleistungen unterscheiden. Eine vollständige Anwesenheitspflicht gab es in meinen Kursen nicht. Von September bis Dezember 2022 wurden fast alle Module hybrid angeboten, wodurch wir selbst entscheiden konnten, ob wir vor Ort oder online an den Veranstaltungen teilnehmen wollten. Die meisten Studierenden bevorzugten die präsente Teilnahme. Alle Dozent:innen waren sehr nett und hilfsbereit und ich kann meine drei Kurse weiterempfehlen.

International Sport Business: Im Großen und Ganzen war der Kurs interessant gestaltet. Jede Woche gab es zwei Veranstaltungen, zum einen ein Seminar und zum anderen einen Workshop. Während des Workshops gab es meistens Vorträge von Gastsprechern zu einem bestimmten Thema aus der Branche. Obwohl kein explizites Vorwissen verlangt war, ist es meiner Meinung nach sinnvoll, besonderes Interesse an der AFL (Australian Football League), an Cricket und an Fußball zu haben, da man dann den Vorlesungsthemen besser folgen kann. Die Prüfungsleistungen für Masterstudierende bestanden aus einem Reflection Paper, einer Gruppen-Video-Präsentation und zwei Reports. Die Gruppen für die Präsentation wurden vom Dozenten eingeteilt, wobei man entweder Glück oder Pech mit seinen Teammitgliedern haben konnte. Der Kurs ist vor allem für Sport Management Interessierte geeignet, aber auch Marketingstudierende können durch die Themen Sponsoring und Branding profitieren.

Adventure Tourism: Die Highlights dieses Kurses waren definitiv die sogenannten Field Trips, also Ausflüge. Innerhalb der 12 Vorlesungswochen gab es vier Trips, welche aus Teambuilding-Aktivitäten, einem Besuch einer Indoor Kletterhalle, einer Fahrt zu einem Hochseilgarten und aus einem Surfausflug bestanden. In den anderen acht Wochen fanden Vorlesungen zu den Themen Leadership, Motivationstheorien und Abenteuertourismus statt. Die Prüfungsleistungen umfassten drei Reports, welche gelernte Theorien mit den Erfahrungen der Ausflüge verknüpften. Besonders für Studierende eines Auslandssemesters ist dieser Kurs zu empfehlen, weil der Spaßfaktor bei den Ausflügen sehr hoch ist.

Strategic Organisational Communication and Leadership: Dieser Kurs war der einzige meiner Kurse, welcher nur für Masterstudent:innen angeboten wurde. Er fand einmal pro Woche statt und war aufgrund der kleinen Kursgröße (ca. 15 Leute) sehr interaktiv aufgebaut. Die drei Prüfungsleistungen bestanden aus einer Präsentation, einer Team Training Session (bei der wir uns die Gruppe selbst aussuchen durften) und einem Paper. Meiner Ansicht nach eignet sich der Kurs für Studierende, welche Interesse an den Bereich Human Resources und Management haben.


Unterkunft und Lebenshaltung

Leider war es ziemlich schwierig eine Unterkunft zu finden, denn 2022 kamen zum ersten Mal nach der Covid-19-Pandemie internationale Student:innen an die Bond. Einige Unterkünfte für Studierende Off-Campus, wie z.B. Varsity Shores und The Reserve, wurden während der Pandemie anderweitig vermietet, sodass es nun einen Mangel an Wohnraum gab. On-Campus kam für mich persönlich nicht in Frage, da die Zimmer dort keine Küchen haben und deshalb ein Essensplan in der Kantine gebucht werden muss. Die Wohnungskosten sind an der Gold Coast im Allgemeinen sehr hoch. Nach längerem Suchen habe ich über flatmates.com.au eine tolle, große Wohnung in Robina gefunden, welche ich mir mit einem anderen Studenten der Bond teilte. Diese war 15 Minuten zu Fuß von der Uni entfernt und sehr sauber und ordentlich.

Die Lebenshaltungskosten in Australien sind etwas höher als in Deutschland. Das Essengehen in Restaurants ist vergleichsweise teurer, Einkaufen in Supermärkten ist jedoch gut bezahlbar. Einkaufsmöglichkeiten, z.B. Robina Town Centre oder Pacific Fair Shopping Centre, sind mit dem Bus gut erreichbar.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Dadurch, dass ich nur an drei Tagen pro Woche Vorlesungen hatte, konnte ich trotz des hohen Lernaufwands genug Zeit finden, die nähere Umgebung der Gold Coast zu erkunden. Für Trips in Regenwälder und auf Inseln war es sehr vorteilhaft einen Mietwagen zu haben. Ansonsten war ein Auto nicht unbedingt notwendig, wenn man, so wie ich, fußläufig zur Uni wohnte oder eine gute Busverbindung hatte.

Meine Highlights an der Gold Coast waren die Ausflüge zu North Stradbroke Island, zum Springbrook Nationalpark und in eine Wildlife Sanctuary, wo man die australische Tierwelt kennenlernen kann. Um Destinationen zu bereisen, die weiter von der Gold Coast entfernt sind, empfiehlt es sich vor oder nach dem Trimester noch Zeit einzuplanen. Das Student Visa erlaubt es, noch einen Monat nach Ende des Semesters in Australien zu bleiben.


Fazit

Das Auslandssemester an der Bond University in Australien zu machen, war für mich eine sehr gute Entscheidung. Durch die Offenheit der Australier und die Unterstützung des „International Student Support“ der Bond University, habe ich mich dort ab dem ersten Tag wohlgefühlt. Auch die „Bond University Student Association“ hat alle freundlich empfangen. Ich hatte eine einzigartige Zeit und kann die Uni und das Land definitiv weiterempfehlen.