Universidad Adolfo Ibanez
Seit drei Wochen ist mein Auslandssemester in Santiago de Chile nun vorbei, eine Zeit in der ich nicht nur neue Freunde kennengelernt habe, sondern auch ein Land am anderen Ende der Welt.
Vorab möchte ich euch Chile sehr ans Herz legen, ein Land voller Möglichkeiten! Stellt euch vor ihr geht morgens aus dem Haus, vor euch die Wolkenkratzer von Santiago, ihr steigt in einen Bus und zwei Stunden später seid ihr auf 2500m inmitten der schneebedeckten Anden, Skifahren, Wandern was auch immer das Herz begehrt. Am nächsten Tag streift ihr durch die bunten Straßen von Valparaiso mit einem wundervollen Blick über den Pazifik. Das ist Chile, ein Land voller Extreme und wundervoller Natur.
Aber natürlich war ich nicht nur zum Spaß hier, sondern habe auch studiert, ja unglaublich, ich weiß... Im Dezember 2017 habe ich begonnen, mit Regina von College Contact mein Semester hier zu besprechen, alle meine Fragen wurden bis ins Detail beantwortet und die Bewerbung war eine Sache von einigen Stunden bis alles ausgefüllt bei Regina auf dem Schreibtisch lag. Danach hieß es warten bis Anfang April als endlich die Zusage und Bestätigung kam, mit allen Papieren, die nötig sind, um mein Visum zu beantragen (Achtung: Ihr MÜSST seit 2018 ein Studentenvisum vorlegen, ein Touristenvisum reicht nicht mehr aus um hier zu studieren!).
Aber nun zum besten Teil, der Zeit in Chile:
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Wohnen in Santiago:
Nach dem langen Flug ging es direkt in die neue Wohnung, die ich über „Homeurbano“ schon im Voraus gebucht hatte, eine tolle 1,5-Zimmer-Wohnung in Providencia (direkt an der Metro Linie 4, dazu später mehr).
Santiago bietet eine unglaubliche Vielfalt, speziell bei der Wohnungssuche müsst ihr euch überlegen, was ihr möchtet. Günstig, aber weniger schick/bequem/europäisch im Zentrum oder auf dem exakt gleichen Niveau (oder höher) als Europa in Providencia/Las Condes. Mein Preis/Leistungstipp für die Wohnungssuche ist der Stadtteil Nuñoa, ein ruhiger, schöner Stadtteil nicht so schick wie Uptown, aber auch alles andere als stressig und unsicher.
Pendeln zur Uni:
Die Universidad Adolfo Ibanez liegt relativ weit entfernt vom Zentrum in Peñalolen, wunderschön gelegen in den Bergen überschaut man von dort ganz Santiago, was besonders im Dunkeln oder bei Sonnenuntergang nahezu magisch ist.
Der Nachteil dabei sind allerdings die langen Pendelzeiten, die Uni bietet Shuttlebusse von den Metrostationen Grecia und Los Dominicos an, Grecia ist dabei definitiv am schnellsten. Grecia liegt an der Linie 4 und wenn eure Unterkunft zwischen Tobalaba und Grecia liegt, habt ihr den wenigsten Stress beim Pendeln (wenn möglich vermeidet die Linie 1, morgens und abends ist die unglaublich voll).
Der Campus der UAI ist unglaublich schön, parkartig, außerhalb des Citysmogs und mit allem was das Herz begehrt (Essen, Gym, Fußballplatz, alles Drum und Dran).
Und das Studium?
Die UAI ist eine der renommiertesten Unis für BWL und Jura in ganz Südamerika, dementsprechend sind 90% der Kurse in diesen Bereichen angelegt, beachtet das also bei eurer Wahl.
Die „Specially Designed Courses“ werden komplett auf englisch angeboten und sind im Prinzip ausgelegt wie Seminare bei uns in Deutschland (5-20 Studenten, sehr interaktiv). Natürlich könnt ihr auch Kurse mit den Chilenen belegen (da sei aber davor gewarnt, dass die Kurse teilweise wirklich schwer sind und das Spanisch in Chile auch nicht das einfachste ist).
Mein Lieblingskurse waren „Starting Up in Latin America“ (wir haben eine Start-Up Idee entwickelt und daran die Besonderheiten der Lateinamerikanischen Innovationsszene kennengelernt, mit Besuchen bei Start-Ups, Venture Capital Firmen und einem Start-Up Accelerator in Santiago) und „Lessons of Economic Growth in Latin America“ (dort ging es um die Wirtschaftsgeschichte Lateinamerikas und die ökonomischen Aufgaben, vor denen die Region heute steht, ein Besuch bei der UN-Hauptstelle für Südamerika hat das toll abgerundet).
...aber ich will auch reisen!
Chile ist ein Paradies für Naturliebhaber. Wie eingangs erwähnt, ist Chile so vielfältig wie kein anderes Land auf der Welt! Die trockenste Wüste der Welt, wunderschöne Täler, in denen Wein und Pisco produziert werden, der Pazifik zum Surfen, Santiago für die Cityfreunde, Chiloe für alle, die eigentlich gerne nach Neuseeland gegangen wären und Patagonien für Pinguine, skulpturartige Berge und Vulkane.
Außerdem könnt ihr mit den günstigen Airlines hier Ruck Zuck rüber nach Argentinien, Brasilien, Peru, Bolivien oder Uruguay für Wochen- und Wochenendtrips.
Und Südamerika ist ja auch billig, oder?
Jein! Klar, in Argentinien könnt ihr momentan super günstig reisen und Bolivien und Peru sind auch absolut bezahlbar, aber Chile ist teuer! Plant auf jeden Fall ein Budget um die 1000 Euro pro Monat ein, um Reisen, Wohnung, Transport und so weiter zu bezahlen, Chile hat in etwa die gleichen Lebenshaltungskosten wie Deutschland (Essen, Wohnen, etc.).
Muss ich Spanisch können?
Es ist kein Muss, aber außerhalb der Uni kann wirklich kaum jemand Englisch, wenn ihr also wirklich in die Chilenische Kultur eintauchen wollt, würde ich es euch stark ans Herz legen, wenigstens auf ein konversationssicheres Niveau zu kommen, bevor ihr ankommt. Aber auch ohne Spanisch ist ein Auslandssemester hier eine Erfahrung, die es definitiv wert ist!