19 Jun
Erfahrungsbericht von Sören T.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2015 bis 05/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

In meinem Studium an der Europäischen Fachhochschule ist es vorgesehen während des Studiums ein Semester im Ausland zu verbringen. Für mich war relativ schnell klar, dass ich mein Studium in Amerika in Kalifornien bestreiten möchte. Unter vier möglichen Universitäten in Kalifornien habe ich mich dann im Endeffekt entschieden für das Springsemester an die San Diego State University zu gehen.

Die Entscheidung entpuppte sich als völlig richtig. Aber beginnen wir ganz am Anfang mit der Bewerbungsphase. Durch College Contact war es möglich einen reibungslosen Bewerbungsverlauf einzugehen. Nicht nur die Bewerbung selber wurde von College Contact geprüft und verschickt, sondern auch entscheidende Informationen hinsichtlich Wohnsituation, Finanzen und Erfahrungen konnten gegeben werden. Meine Zusage für die San Diego State habe ich zwei Wochen nach Bewerbungsversendung Ende Juli 2014 bekommen. Alle weiteren organisatorischen Angelegenheiten wie Visum und Versicherungen werde ich jetzt nicht beschreiben, da alle nötigen Informationen (wann und was?) von College Contact übergeben werden. Bucht übrigens sobald ihr die Zusage bekommen habt Flüge, sodass sich diese nicht noch negativer auf eure Finanzen auswirken als ohnehin schon. 

Zwischen September und November habe ich mich dann um eine Unterkunft bemüht. Generell ist es ratsam nicht am Campus selber zu wohnen, da dies nicht dem Preis-Leistungs-Verhältnis entspricht, der woanders in einem Studentenwohnheim zu erlangen ist. Ein Tipp dazu: Ich habe nicht mit Deutschen zusammen gewohnt um wirklich gezwungen zu sein Englisch im Alltag zu sprechen und außerdem neue Leute kennenzulernen. Ich kann das nur so weiter empfehlen.

Bis Anfang Dezember sind dann weitere Angelegenheiten zu erledigen. Zum Beispiel werden dann die Studienkosten überwiesen und die ersten zwei Special Sessions für Businessstudenten und eine Special Session für Generalstudenten - je nachdem für welchen Fachbereich man sich entschieden hat - gewählt. Eine Special Session ist ein Kurs, der nur internationalen Studenten angeboten wird und somit auch nur aus internationalen Studenten besteht. Meine Erfahrung ist, dass diese Kurse sehr gefüllt mit Deutschen sind. Nachdem bis Dezember alle Unterlagen abgeschickt werden mussten, könnt ihr euch beruhigt auf euer Auslandssemester freuen.

In San Diego angekommen werdet ihr relativ früh Informationstage haben, bei denen die Anwesenheit auch sehr gewünscht ist. Ihr bekommt außerdem einen Studentenausweis, den ihr bei jeder Gelegenheit vorzeigen müsst. Es ist ratsam diesen nicht zu verlegen. Vor Ort in San Diego werdet ihr unterstützt durch das ALI (American Language Institut). Sowohl die Informationstage werden vom ALI veranstaltet als auch im Nachhinein eure persönlichen Fragen in deren Office beantwortet. Generell wenn ihr Fragen habt in allen Belangen, scheut nicht den Kontakt mit irgendwelchen Passanten. Amerikanerinnen und Amerikaner sind äußerst hilfsbereit und sehr freundlich.

Kommen wir nun zum Studium in San Diego selber. In den ersten Tagen müsst ihr eure fehlenden Kurse „crashen“. Das bedeutet, dass ihr in den ersten Tagen bei Kursen, die ihr besuchen wollt, vorbeischaut und nach der Stunde den Dozenten fragt, ob er einen freien Platz für euch hat. Das kann teilweise zu einem gewissen Aufwand führen, je nachdem welche Kurse ihr crashen müsst. Generell gebe ich euch den Tipp, immer up-to-date zu sein. Sobald ihr euch mit etwas nicht beschäftigt könntet ihr hinterher Probleme bekommen. Gleiches gilt auch für das Lernen für die Kurse selber.

In San Diego wird deutlich schulischer unterrichtet als in deutschen Universitäten. Es kann vorkommen, dass sogar Mitarbeit während den Stunden Einfluss auf eure Note hat. Da ihr aber in den meisten Kursen sogenannte Midterms inmitten des Semesters schreibt, ist es äußerst ratsam durchgehend den Universitätsstoff aufzuarbeiten. Midterms sind Klausuren, welche bis zu 50% der Endnote ausmachen können. Nehmt diese ernst. Sie sind nicht nur relevant für die Note, ein gutes Abschneiden in diesen bedeutet zugleich, dass euer Lernaufwand für die Finals – die Abschlussklausuren – kleiner ausfällt. Den Aufwand während des Semesters würde ich als höher einstufen verglichen mit deutschen Universitäten wohingegen das Lernen für die Finals kleiner ausfällt.

Aber ein Auslandssemester ist natürlich nicht nur da, um sich zu bilden, sondern auch um sich persönlich weiter zu entwickeln. Nutzt die Zeit, die ihr habt, um die verschiedensten Leute aus den unterschiedlichsten Ländern kennenzulernen. Macht euch vor allem keine Sorgen, dass jemand über eure Englischfähigkeiten urteilt. Da ihr mit vielen anderen internationalen Studenten Kontakt haben werdet, sind einige von denen vermutlich selber nicht fließend in der englischen Sprache. Natürlich dürfte euch bewusst sein, dass auch Partys ein Bestandteil eures Auslandssemesters sein werden und dies die ideale Situation ist neue Leute kennenzulernen. Neben dem Feiern, hat aber auch San Diego einiges zu bieten. Sowohl mit Auto, als auch mit der öffentlichen Verbindung erreicht man die schönen Stellen der Stadt ziemlich simpel. Es ist auch ziemlich einfach zum Beispiel für ein Wochenende Las Vegas zu besuchen oder sich in Los Angelos das Hollywood Sign anzuschauen.

Eine grundsätzliche Empfehlung meinerseits ist es, dass ihr mitnehmen solltet, was möglich ist. Seid offen zu allen Menschen und beschränkt euch nicht nur auf Treffen mit deutschen Studenten. Ich kann das Semester in San Diego absolut empfehlen, ich habe die Zeit dort sehr genossen. Allenfalls die doch recht teuren Studiengebühren und der hohe Aufwand für den Lebensunterhalt sind als negativ anzusehen.