17 Jul
Erfahrungsbericht von Alina Z.

Fudan University


Hochschule: Fudan University
Stadt: Shanghai
Land: China
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL, Kulturwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2015 bis 06/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vor meinem Auslandssemester war China ein Land mit einem großen Fragezeichen für mich. Was es auch wesentlich spannender gemacht hat und weswegen ich mich auch letztendlich dafür entschieden habe, ein Semester lang an der Fudan Universität in Shanghai zu studieren.

Planung

Da meine Universität leider keine passende Partneruni für mich in China hatte, stand ich vor der großen Aufgabe, mein Auslandssemester in China selbst zu organisieren. Bei meiner Recherche im Internet bin ich dabei auf die Seite von College Contact gestoßen und war sehr dankbar für die Beratung und Hilfe bei allen Organisationsfragen. Mit Hilfe von College Contact standen mir mehrere Universitäten in China offen, wobei ich mich letztendlich für die Fudan Universität in Shanghai entschieden habe. College Contact hat mich bei allen Bewerbungsschritten begleitet und beraten. Ich würde die Organisation jederzeit weiterempfehlen.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Die Fudan University

Was die chinesischen Universitäten angeht, kannte ich mich zuvor absolut nicht aus. Die Fudan hat mich zuerst aufgrund der Kurspläne, die ich von College Contact erhalten habe, sehr interessiert. Neben Sprachkursen wurden Kurse aus dem Bereich Marketing, BWL, Kulturwissenschaften, Politik und Psychologie angeboten. Außerdem gilt die Fudan Universität als eine der besten Universitäten im Land, was sich sowohl in den Lehrkräften, Materialien, Gebäuden und generellen Lehrmitteln wiederspiegelt. Weswegen ich aber besonders froh bin, die Fudan ausgesucht zu haben, ist die gesamte Organisation unseres Semesters dort. Das 'Contemporary China Studies Programme' bestand nicht nur aus 'bloßem' Unterricht, sondern auch aus zahlreichen Ausflügen außer- und innerhalb von Shanghai, zu denen uns unsere Koordinatoren begleitet haben. So standen bei uns Ausflüge nach Wuzhen und Suzhou, eine Fahrt auf dem Huangpu River, Teezeremonien und gemeinsame Essen auf dem Programm. Zudem hat jeder Austauschstudent einen chinesischen 'Buddy', also einen chinesischen Kommilitonen, zugewiesen bekommen. Diese haben uns vor allem in den ersten Wochen dabei geholfen, uns zu orientieren und im chinesischen Alltag zurechtzufinden. Auch im weiteren Verlauf des Semesters konnte man sich mit ihnen treffen und weiter austauschen. Unsere Koordinatoren waren sichtlich bemüht, uns ein gutes Auslandssemester zu bereiten und dementsprechend war die Atmosphäre immer sehr angenehm und locker.


Unterkunft

Als Unterkunft habe ich mir das Tohee Wohnheim ausgesucht. Dieses hat vielerlei Vorzüge: es liegt direkt am Campus, ist im Vergleich zu einer Wohnung in Shanghai billiger, die Organisation ist unkompliziert und es ist der beste Ort, um andere Austauschstudenten kennenzulernen. Ich hatte mich für eine Zweier-WG entschieden. Die Wohnung war für Studentenverhältnisse sehr groß und gemütlich. Das Grundmobiliar, sowie Waschmaschine und Klimaanlage sind bereits drin. Dinge wie Mülleimer, Geschirr und Besteck, Handtücher etc. muss man in den ersten Tagen allerdings selbst besorgen. Direkt neben dem Tohee befinden sich aber mehrere Supermärkte und an der Metrostation Wujiaochang gibt es einen Walmart, zu dem wir gleich am ersten Tag von unserem Guide geführt wurden, um dort alles Notwendige zu kaufen.

Bei der Bewerbung für das Tohee würde ich empfehlen, um ein Zimmer in einem der zwei neueren Gebäude Nr. 15 und 16 zu bitten. Zwar waren fast alle aus unserem Programm dort untergebracht, allerdings nicht alle und diese hatten so einige Probleme mit defekten Klimaanlagen (die gleichzeitig auch Heizung sind) und undichten Fenstern, die auch nicht so schnell behoben werden konnten. An sich ist das Personal am Tohee jedoch sehr gut. Man kann jederzeit bei der Rezeption anrufen und es wird sich um alles gekümmert. Die Gesamtmiete zahlt man bereits im Voraus, es entstehen nur noch monatliche Kosten für Wasser und Strom, die man entrichten muss. Diese befanden sich meistens bei 10-30€ pro Monat, abhängig je nach Jahreszeit und der Notwendigkeit zu heizen.

Die Lage des Wohnheims war auch ganz gut. Zwar braucht man ca. eine Stunde bis zum Bund, aber in unmittelbarer Umgebung gibt es zahlreiche Restaurants und Supermärkte, Bars und Kneipen und abends gegen 9 Uhr kamen immer die Streetfood-Händler. Alles, was man so im alltäglichen Leben braucht, befindet sich in unmittelbarer Nähe. 

Was ich unbedingt empfehlen würde, ist sich für diese Zeit ein Fahrrad zuzulegen. Der Campus ist sehr groß und man braucht ca. eine halbe Stunde um ihn zu durchqueren. Vor allem wenn man Abendunterricht hat (und das hat man recht häufig), ist es wesentlich angenehmer mit dem Fahrrad zurück heim zu fahren.


Studium

In den ersten zwei Wochen kann man sich für alle Kurse anmelden, die einen interessieren und diese dann besuchen, ehe man sich endgültig für vier Fächer entscheidet.  Ich hatte mich  für die Fächer 'China trough contemporary Film', 'Doing Business in China', 'Chinese Society and Culture' und 'International Marketing' entschieden. Zusätzlich gab es einen Chinesisch-Sprachkurs, den alle besucht haben. Dafür gibt es zu Beginn einen Einstufungstest, sollte man schon im Vorfeld ein bisschen Chinesisch gelernt haben. Unterrichtet wurde komplett auf Englisch.

Im Großen und Ganzen bin ich mit meiner Kurswahl sehr zufrieden. Die Lehrer waren sehr kompetent, die Unterrichtsinhalte meistens sehr spannend, die Prüfungsleistungen manchmal mehr, manchmal weniger fordernd als in Deutschland. In fast jedem Kurs gab es Midtermtests zur Mitte des Semesters, zum Abschluss gab es entweder Klausuren, Gruppenpräsentationen oder Essays. Alles allerdings nicht allzu schwierig und machbar.


Shanghai und China

Neben den zahlreichen Partys, die so am Wochenende stattfinden und den zahlreichen Diskotheken und Bars, die man unbedingt mal besucht haben muss, würde ich jedem, der für längere Zeit in China lebt, empfehlen, sich auch einmal das Land anzusehen. China ist sehr facettenreich. Wie sehr, merkt man aber erst, wenn man wirklich mal ein bisschen durchs Land gereist ist. Ich selbst war in Nanjing, Chongqing, Wuxi, Suzhou, Xi'an, Beijing, aber besonders schön waren die Orte Chengdu, Jiuzhaigou, Guilin und Hainan (das chinesische Hawaii). Ich habe die Rundreisen durch China sehr genossen und dabei sehr viel vom Land und den Leuten kennengelernt. Ich würde es jedem weiterempfehlen!

Shanghai selbst hat aber auch sehr viele schöne Orte, die man unbedingt gesehen haben muss. Neben dem Bund würde ich den Yuyuan Garden und die French Konzession sehr empfehlen. Ein Ausflug zu den unterschiedlichen Märkten lohnt sich auch immer, wobei man fleißig handeln sollte.


Kosten

Die Kosten sind das einzige Manko an dem ganzen Auslandssemester. Vor allem da der Euro zur Zeit sehr schwach ist, muss man insgesamt mit Studiengebühren, Wohnheim, Essen, Reisen etc. ca. mit 12.000 bis 15.000€ rechnen. Je nachdem, was für Reisepläne und sonstige Ausgaben man noch hat. Das Essen in China ist zwar relativ billig, Kleidung und Alltägliches kosten aber ungefähr genauso viel wie in Europa.


Fazit

Ich bin sehr froh, dass ich die Fudan Universität ausgesucht habe und würde es jederzeit genauso machen. Die ganzen Eindrücke und Erlebnisse während dieser Zeit werden mich mein Leben lang begleiten.

Auch bin ich froh, dass ich Shanghai ausgesucht habe, da man sich hier als Europäer doch etwas leichter zurechtfindet als in anderen Großstädten wie Beijing. Das Programm war sehr gut strukturiert und unsere Koordinatoren und chinesischen Kommilitonen haben uns sehr herzlich willkommen geheißen. Ich habe sehr viele neue Eindrücke gesammelt und hoffe, dass ich bald wieder die Gelegenheit finde nach China zu reisen. Ich würde ein Auslandssemester an der Fudan jederzeit weiterempfehlen.