24 Mär
Erfahrungsbericht von Patrick K.

Fudan University

Hochschule: Fudan University
Stadt: Shanghai
Land: China
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Soziologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 01/2016
Heimathochschule: Aachen FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Für mich stand von Beginn an fest, mein Auslandssemester außerhalb von Europa zu absolvieren. Die Fudan University of Shanghai hat mir dabei in mehrerer Hinsicht besonders gefallen: Die weltweit anerkannte Universität genießt einen sehr guten Ruf und stellt eine der besten Universitäten Chinas dar. Hinzu kommt der sehr aufregende Standort Shanghai, verbunden mit der chinesischen Mentalität und Kultur.

Ich bin sehr froh, College Contact als Ansprechpartner gehabt zu haben. Auf Fragen wurde mir stets sehr schnell und umfassend geantwortet und auch sonst habe ich vor meinem Abflug viele Informationen und Unterstützung erhalten. College Contact scheint sehr viel Erfahrung mit der Fudan University zu haben und hilft auch bei Fragen bzgl. des Wohnorts oder Visums gerne weiter.

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Studium und Universität

Der Campus der Fudan Universität ist riesig und bietet neben einigen Fußball-, Tennis und Basketballplätzen auch Supermärkte, Fahrradläden und allerlei Einrichtungen, die für das Studentenleben benötigt werden. Der Unterricht für das CCSP-Programm erstreckt sich dabei nur auf zwei Gebäude, was zur Orientierung - gerade zu Beginn - sehr angenehm war.

Das CCSP-Programm ist schwer nur einem Studiengang zuzuschreiben, da neben klassischen BWL- Fächern wie International Marketing und Supply Chain Management auch Fächer der Psychologie und Kulturwissenschaften angeboten werden. Gerade aus diesem Grund trifft man in den Kursen (die übrigens exklusiv für internationale Studierende sind) viele Studenten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen an – der Großteil kommt jedoch aus den Wirtschaftswissenschaften.

Die Vorlesungen werden ausschließlich auf Englisch gehalten und haben inhaltlich einen starken Bezug auf China. Durch die kleine Kursgröße von 15 – 30 Studierenden wurde meistens ein interaktiver Austausch zwischen Professoren und Studierenden ermöglicht. Der Studienalltag und die Arbeitsbelastung sind durch Anwesenheitspflichten, Zwischentests und Hausarbeiten stärker als in Deutschland strukturiert, was ich jedoch als sehr positiv empfunden habe. Obwohl die anfangs ausgeteilten Studienlehrpläne mit all den Hausarbeiten, Test und Präsentationen eventuell abschreckend sein können, bleibt neben dem Studium noch reichlich Zeit für andere Aktivitäten. Zum Abschluss des Semesters werden anstatt Klausuren Präsentationen in Gruppenarbeit gehalten.

Den angebotenen Chinesischkurs kann ich sehr empfehlen, da ein wenig Chinesisch im Alltag sehr helfen kann und man so der Kultur ein wenig näher kommt.

Neben der Einführungswoche beinhaltet das CCSP-Programm einige gemeinsame Ausflüge, Abendessen und Aktivitäten, um die Stadt, Kultur und Kommilitonen besser kennenzulernen.


Leben

Ich habe, wie die meisten internationalen Studierenden, im Tohee International Village gewohnt. Das Wohnheim kann ich sehr empfehlen, da es direkt am Campus gelegen ist und man dort mit vielen anderen Studenten schnell in Kontakt gekommen ist. Die 2er oder 3er WGs haben ein großes Wohnzimmer und waren somit häufig der Treffpunkt für gemeinsame Abende. Beim Einzug müssen alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Teller und Besteck neu gekauft werden, jedoch bietet die Wohnung alles an Geräten und Möbeln. Die Wohnungen sind leider schlecht isoliert und je nach Lage kann die angrenzende Straße sehr laut sein und es im Winter sehr kalt werden – Ohropax und dicke Socken also nicht vergessen ;-).

Es empfiehlt sich sehr, direkt zu Beginn ein Fahrrad zu kaufen, da der tägliche Weg über den Campus bzw. zur Metrostation oder Supermärkten zu Fuß doch viel Zeit in Anspruch nehmen kann. In unmittelbarer Umgebung des Tohees gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten, einen großen Walmart, eine Mall und allerlei Restaurants und Bars. Es befinden sich zwei Metrostationen in der Umgebung, die mit dem Fahrrad in ca. 10 Min. zu erreichen sind. Bis zum Bund benötigt man ca. 20 - 30 Min. mit der Metro – aufgrund der günstigen Preise lohnt es sich auch, ein Taxi zu teilen, welches in etwa die gleiche Zeit benötigt.

Shanghai ist eine sehr aufregende und abwechslungsreiche Stadt. Der Mix zwischen traditioneller chinesischer und westlicher Kultur macht den Reiz dieser Stadt aus und macht es gerade für „China-Neulinge“ sehr angenehm, falls man mal der fremden Kultur entfliehen will. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, auszugehen und das Nachtleben zu genießen - die Partypromoter werden um euch werben und euch mit kostenlosen Getränken und freiem Eintritt in die Clubs locken ;-) Die Smogbelastung ist im Vergleich zu anderen chinesischen Städten wie beispielsweise Peking noch relativ gering (ausgenommen der Monat Dezember).

Da neben dem Studium noch viele freie Wochenenden verbleiben, werdet ihr bestimmt wie alle anderen die Zeit nutzen und China erkunden. Gerade durch das Reisen wird einem die Vielfältigkeit Chinas erst so richtig bewusst. Es wird einem schnell klar, dass dieses Land so viel zu bieten hat und man sich gut überlegen muss, wo es hingehen soll. Ich habe die Städte Wuzhen, Hangzhou, Nanjing, Beijing, Suzhou, Hongkong, Xi‘an und die Insel Hainan sehen können – alles sehr empfehlenswert. Stellt euch auf spannende Reisen, Kommunikation mit Händen und Füßen und einmalige Erlebnisse ein.


Kosten und Visum

Entgegen aller Empfehlungen habe ich mich gegen das Resident Permit als Visum entschieden und bereue diese Entscheidung auf keinen Fall. Sofern ihr kein Praktikum absolviert (hierfür wird das Resident Permit benötigt) und ihr nicht während des Semesters ins Ausland wollt (hierzu zählt auch Taiwan, Macau und Hongkong), lohnen sich der Aufwand und die Zusatzkosten nicht, euer Studentenvisum zu ändern. Viele meiner Kommilitonen haben viel Zeit und Nerven bei der Beantragung verloren und mussten, bedingt durch die Gültigkeit des neuen Visums, direkt nach Ende des Semesters ausreisen.

Für mich waren die Lebenshaltungskosten in etwa die gleichen wie in Deutschland - die höhere Miete hat die billigeren Preise für Lebensmittel ausgeglichen. Legt auf jeden Fall genug Geld für Reisen, Festivals und Geschenke zur Seite, da diese ordentlich zu Buche schlagen. Insgesamt kann man mit 12.000 - 15.000€ rechnen.


Fazit

Ich kann einem das Auslandssemester an der Fudan University nur sehr empfehlen! Ihr werdet viele Erfahrungen sammeln, neue Kulturen kennenlernen, neue Freundschaften schließen und generell eine spannende Zeit verbringen, die wie im Flug vergeht. Während meines Aufenthaltes habe ich nie meine Wahl, nach China zu gehen, bereut und ihr werdet schnell merken, dass viele Vorurteile so überhaupt nicht zutreffen. Die 4 Monate waren vielen Studenten zu kurz und daher wollten einige nochmal zurück nach China kommen. Falls ihr also die Gelegenheit haben solltet: Nutzt diese!