2 Sep 2019
Die Stadt der Zukunft entwerfen

James Cook University startet neuen Studiengang in Planning und Urban Design am Standort Singapur

Im neuen Master der JCU Singapore lernt ihr, wie Städte sich die Herausforderungen der Zukunft zunutze machen können - etwa so wie dieser futuristische Entwurf einer schwimmenden Community von Pomeroy Studio.

Könnt ihr euch vorstellen, wie die Stadt der Zukunft aussieht? Die futuristische und in vieler Hinsicht sehr innovative Architektur der florierenden südostasiatischen Metropole Singapur könnte euch hier bereits einen Anhaltspunkt liefern! Da in dem kleinen tropischen Stadtstaat sehr viele Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen auf sehr engem Raum zusammenleben und -arbeiten, stehen hier schon jetzt kreative und nachhaltige Lösungen für die stadtplanerischen Herausforderungen der Zukunft auf der Tagesordnung.

Für all diejenigen unter euch, die danach streben, die Zukunft unserer Städte mitzugestalten, ist der Master of Planning and Urban Design in Disaster Resilience and Sustainable Tropical Urbanism der James Cook University allein deshalb schon eine einzigartige Option.

Was den in Zusammenarbeit mit der Pomeroy Academy angebotenen Studiengang darüber hinaus so spannend macht, haben wir zwei absolute Experten im Interview gefragt:

Dr. Simona Azzali ist Koordinatorin des Studiengangs der James Cook University am Standort Singapur und unterrichtet Kurse in Sustainable Urbanism, Urban Design und Disaster Management. Die Italienerin ist außerdem Mitarbeiterin des Tropical Urbanism and Design Lab (TUDLab) der James Cook University sowie des Centre for International Trade and Business in Asia (CITBA), wo sie das Cluster for Urban Design and Planning leitet.

Prof. Jason Pomeroy ist der Entwickler des Masterstudienganges, preisgekrönter Architekt, Professor und TV-Moderator. Er zählt zu den weltweiten Vorreitern im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung und arbeitet derzeit an zahlreichen Designprojekten für neue grüne Städte, Viertel, Gebäude und Landschaften in Jakarta, Singapur, Manila, Lahore, Abu Dhabi und Riad.


Was macht nachhaltige Stadtentwicklung und Katastrophenresilienz zu so wichtigen und dringlichen Themen?

Dr. Simona Azzali ist die Koordinatorin des Master of Planning and Urban Design der JCU am Standort Singapur.

Dr. Simona Azzali:
Die globale Bevölkerung ist urbaner als je zuvor. Etwa 50% der Weltbevölkerung leben bereits heute in Städten. Bis 2050 wird sogar ein Zuwachs auf mehr als zwei Drittel erwartet. Zwischen 1980 und 2010 ist die Urbanisierungsquote allein in den Tropen von 31% auf 45% angestiegen. Während die Urbanisierung unseres Planeten also immer schneller voranschreitet, finden wir häufig nicht die richtigen Antworten auf die Veränderungen, die dieser schnelle Wandel mit sich bringt. Nachhaltige Stadtentwicklung und Katastrophenresilienz, aber auch Stadtplanung und -design im Allgemeinen sind Disziplinen, die sich mit Themen wie Naturkatastrophen, wirtschaftlicher Entwicklung, Mobilität und Verkehr oder auch mit der Frage beschäftigen, wie wir gesunde und sichere Lebensbedingungen in Städten fördern können. Ihr Ziel ist es, auf einem überbevölkerten Planeten mit knappen Ressourcen nachhaltigere und lebenswertere städtische Umgebungen zu planen und herzustellen.

Prof. Jason Pomeroy:
Das Zeitalter, in dem wir leben, ist von technischem Fortschritt, erhöhter sozialer Mobilität und dem Anbruch einer neuen Wissensökonomie geprägt. Wir leben außerdem in einer Welt, die von Klimawandel, zunehmender Raumknappheit sowie von globalisierungsbedingten kulturellen Auflösungsphänomenen bedroht wird. Es ist also höchste Zeit, diese Probleme anzugehen, und zwar indem wir nachhaltigere urbane Lebensräume gestalten. Das gilt insbesondere für den Tropengürtel – eine geographische Zone, die zurzeit einen rasanten sozio-ökonomischen wie auch ökologischen Wandel durchlebt. Praktisch alle Mega-Citys der Welt sind flutgefährdet oder befinden sich in Zonen mit sehr hohen Temperaturen. Unser Studiengang hat daher zum Ziel, diese Probleme zu erkennen und die Studenten darauf vorzubereiten, sie anzugehen.


Welcher Aspekt der Thematik begeistert Sie persönlich am meisten und woran arbeiten Sie zurzeit?

Prof. Jason Pomeroy ist preisgekrönter Öko-Architekt, TV-Moderator und Entwickler des in Kooperation mit Pomeroy Studio angebotenen Masters der JCU.

Dr. Simona Azzali:
Die Tropen, in denen bereits jetzt nahezu die Hälfte der Weltbevölkerung lebt, erwarten nicht nur ein rapides Bevölkerungswachstum, sondern haben auch schon jetzt beträchtliche Probleme mit ökonomischer und sozialer Ungleichheit. Als Stadtforscherin liegt mein Hauptfokus daher darauf, die Forschungs- und Designkapazitäten im Bereich der tropischen Urbanisierung weiterzuentwickeln. Dazu suche ich die Zusammenarbeit mit Unternehmen und schlage so eine Brücke zwischen Wissenschaft und praktischen Planungs- und Gestaltungsansätzen der Branche.

Prof. Jason Pomeroy:
Als Öko-Architekt, Akademiker und Fernsehmoderator brenne ich dafür, grüne Städte zu gestalten, smarte, nachhaltige Infrastrukturen zu entwickeln und mit urbanen Grünflächen und ihrer Rolle bei der Gestaltung besserer Lebensräume zu experimentieren, in denen Menschen leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Ich finde es großartig, diese Ideen durch meine TV-Serien mit einem breiteren Publikum teilen zu können – und hoffe, den Menschen dadurch klar zu machen, wie wichtig bessere Lebensräume nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Planeten sind.


Warum ist Singapur der perfekte Ort, um Sustainable Urbanism and Disaster Resilience zu studieren?

Mit seinen futuristischen Gebäuden und kreativen Lösungsansätzen in Sachen Urban Planning eignet sich Singapur perfekt als "lebendiges Labor" für die Städte der Zukunft.

Dr. Simona Azzali:
Wer über eine Karriere in diesem Bereich nachdenkt, für den ist Singapur der „Place-to-be“. Mit seinen zahlreichen Think Tanks und Forschungszentren gehört dieser kleine rote Punkt auf der Landkarte zu den weltweit führenden Städten in Sachen Urban Planning und Design. Zahlreiche Professionals, Wissenschaftler und Mitarbeiter von Stadtverwaltungen kommen aus aller Welt, um „das Singapur Modell“ zu studieren und zu lernen, wie sie mithilfe dieses Ansatzes gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen in ihrer Heimatstadt bewältigen können. In Singapur zu leben, erlaubt es den Studenten, die stadtplanerischen Herausforderungen des Landes kennenzulernen sowie die Lösungen, die über die letzten Jahrzehnte hinweg für sie gefunden wurden. Vor allem aber haben die Studenten hier Gelegenheit, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Seminarraums zu studieren.

Prof. Jason Pomeroy:
Singapur ist ein sehr progressiver, kulturell sehr reicher Stadtstaat, der regelmäßig zu einer der lebenswertesten Städte der Welt gewählt wird. Das Land eignet sich deshalb perfekt als „lebendiges Labor“, in das die Studenten eintauchen können. Der Studiengang bietet außerdem aber auch Wahlfächer an, die an verschiedenen Orten in Übersee unterrichtet werden, wie in Chiang Mai, Venedig oder auf Bali. Jeder dieser Kurse hat einen eigenen Fokus auf ein bestimmtes Urbanismus-Thema, wodurch der Studiengang noch vielfältiger und inspirierender wird.


Was macht den Studiengang so einzigartig?

Feld-Studien in Venedig, Chiang Mai oder auf Bali geben Einblicke in eine Vielzahl von Urbanismus-Themen.

Prof. Jason Pomeroy:
Erstens ist es der erste interdisziplinäre Master in Sustainable Tropical Urbanism. Zweitens geht er die Herausforderungen an, mit denen sich die Stadt des 21. Jahrhunderts im Tropengürtel konfrontiert sieht – einer Zone in der sich künftig die am dichtesten gedrängten, klimatisch am meisten herausgeforderten, bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich dynamischsten Städte der Welt befinden werden.

Drittens versucht der gemeinsame Studiengang der James Cook University und der Pomeroy Academy, das Beste aus Wissenschaft und grünen Praktiken zu verbinden. Viertens verschaffen die multikulturellen Vertiefungskurse in den unterschiedlichen Städten sowie „The Studio“, eine immersive Erfahrung im echten Design Studio-Setting, den Studenten einen besonders breiten Einblick in das Thema.

Und zu guter Letzt bereitet die auf interdisziplinärer Interaktion basierende Ausbildung die Studenten auch auf die wachsende Diversität in der Städtebaubranche vor.


Wie können die Studenten der JCU von der Kooperation mit dem Pomeroy Studio profitieren?

Nachhaltigkeit und mehr Lebensqualität in einem: Über die innovativen Design-Projekte von Pomeroy Studio lernt ihr die echte Arbeitspraxis eines erfolgreichen Design-Studios aus erster Hand kennen.

Dr. Simona Azzali:
Durch die Kooperation der JCU mit dem Pomeroy Studio können unsere Studenten an echten Projekten arbeiten und reale Herausforderungen lösen. Das gibt ihnen Gelegenheit, das Wissen, die Grundprinzipien, Konzepte und Techniken, die sie erlernt haben, auf multidisziplinäre Aufgabenstellungen anzuwenden. Unsere Zusammenarbeit zielt darauf ab, den Studenten eine ganzheitliche, integrative Design-Ausbildung zu bieten, in der sie lernen eine umfangreiche Palette von Design Skills und Wissen einzusetzen.

Prof. Jason Pomeroy:
Was unseren Master zu einem wirklich einzigartigen Urbanism-Master macht, ist, dass er sich sehr stark auf so unterschiedliche Disziplinen wie Stadtplanung in den Tropen, Architektur, Landschaftsarchitektur und Umweltwissenschaften bezieht. Eine so interdisziplinäre Zusammenarbeit, die der Wichtigkeit sowohl der Wissenschaft als auch der Branche bei der Gestaltung urbaner Lebensräume Rechnung trägt, bereitet die Studenten optimal auf die verschiedenen Realitäten vor – im Bereich der Praxis wie auch im öffentlichen Dienst. Sie haben daher die Möglichkeit zu den Designern, Vordenkern oder den politischen Entscheidern der Tropenstädte von morgen zu gehören. Zusätzlich zu den verschiedenen geographischen Standorten, die dem direkten Eintauchen in die Kulturen dienen, bietet „The Studio“ eine praktische Erfahrung, die die Studenten auf die Berufswelt vorbereitet.


Warum ist der Studiengang gerade für deutsche Studenten eine tolle Wahl?

Kann auch ganz traditionell: In der Multikulti-Metropole Singapur vermischen sich die verschiedensten Kulturen Asiens zu einem ebenso einzigartigen wie harmonischen Mix - wovon ihr besonders auch kulinarisch profitieren könnt! ;)

Dr. Simona Azzali:
Der Studiengang ist eine aufregende Gelegenheit, in der global vernetzten und sehr lebenswerten Stadt Singapur zum Experten für Städte und Design zu werden. Es ist ein professionell akkreditierter Studiengang, in dem die Teilnehmer lernen, funktionale und nachhaltige urbane Lebensräume zu erschaffen, die gegen Katastrophen gewappnet sind. Ihre Zeit in Singapur können die Teilnehmer zudem nutzen, um Asien zu erkunden. Studenten der JCU Singapore haben darüber hinaus die Möglichkeit, am „Inter-Campus Mobility Program“ teilzunehmen und so bis zu zwei Trimester, also die Hälfte des Masters, an unseren Campus-Standorten in Townsville und/oder Cairns in Australien zu verbringen. Das ist eine tolle Gelegenheit, ihre planerischen Skills zu verbessern und zu erfahren, wie Stadtplanung in australischen Tropenstädten funktioniert.

Studenten, die in Deutschland bereits einen Studiengang aus dem Planungsbereich studieren, haben die Option, für ein Auslandssemester nach Singapur zu kommen und ein bis zwei Trimester (vier oder acht Monate) an unserem Campus zu studieren.

Der BSD Digital Hub ist das aktuellste Projekt von Pomeroy Studio: In den nachhaltigen Unternehmens-Komplex sind auch zahlreiche Erholungseinrichtungen integriert. Er könnte zum Modell für den Business-Standort des 21. Jahrhunderts werden.

Prof. Jason Pomeroy:
Unser Masterstudiengang ist attraktiv für all diejenigen, die sich dafür interessieren, wie ländliche, vorstädtische und urbane Lebensräume in den Tropen durch die Art und Weise geformt werden, wie Menschen leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Ein evidenzbasiertes Lernen, das Feld-Studien, quantitative und qualitative Datenanalyse sowie fundierte Kenntnisse in stadtplanerischer Theorie umfasst, wird dabei mit einer praktischen Design-Ausbildung kombiniert, um die Studenten in die Lage zu versetzen, theoretische Vorschläge für nachhaltiges Planen sowohl einem Experten- als auch einem Laienpublikum kohärent mithilfe verschiedener mündlicher, schriftlicher und graphischer Medien zu vermitteln.

Außerdem gilt das 21. Jahrhundert als das asiatische Jahrhundert. Falls das wirklich so kommt und sich die Wachstumsprozesse im Tropengürtel noch weiter ausdehnen sollten, werden unsere Studenten perfekt darauf vorbereitet sein, die richtigen Antworten auf die Bedürfnisse dieser zunehmend florierenden Teile der Welt zu finden.


Ihr wollt mehr über das Studienangebot der JCU am Standort Singapur erfahren? Unsere Asien-Expertin Stephanie Bussler hilft euch gerne weiter - kostenlos und individuell!

Alle Infos zur James Cook University in Singapore


Im Video erklärt Prof. Pomeroy, warum Green Cities wie Singapur die Städte der Zukunft sind und warum Grünflächen im urbanen Raum nicht nur die Lebensqualität der Bewohner verbessern!