14 Dez 2016
Hochschule der Woche

Die University of the Arts

Kunst- und Designstudenten lernen an der UAL alte Denkmuster aufzubrechen und innovative Projektarbeiten umzusetzen.

In Europa gibt es keinen größeren Think-Tank für Designer und Künstler: Die University of the Arts (UAL) in London vereint sechs Kunsthochschulen in einem Verbund. An der Hochschule der Woche, die aus dem Chelsea College of Arts, dem Camberwell College of Arts, dem London College of Communication, dem London College of Fashion, dem Wimbledon College of Arts und dem Central Saint Martins besteht, studieren rund 20.000 Studenten aus der ganzen Welt.

Den Studierenden wird dort vor allem eines geboten: viel kreative Freiheit, um die eigenen Ideen zu verwirklichen. College-Contact-Stipendiatin Antonia studiert aktuell am Camberwell College of Arts. Einer ihrer wichtigsten Erfahrungswerte in der lebendigen Kunstszene der UAL ist der hohe Stellenwert der selbständigen Projektarbeit, den es im Kunststudium an ihrer Heimatuniversität in Deutschland so nicht gibt: „Deswegen genieße ich jetzt gerade, dass ich wirklich viel Freiheit habe und ich mich mit dem auseinandersetzen kann, was ich will.“

Bei der Umsetzung ihrer Projekte werden UAL-Studenten von einem Tutor unterstützt. Mehrmals im Monat oder auch jederzeit auf Anfrage erhalten Studenten somit Feedback zu den Fortschritten ihres Projektes und können sich auch bei Problemen gezielt an den Tutor wenden. Zusätzlich zu der fachlichen Betreuung erhalten internationale Studenten Unterstützung, um sich schnell im fremden Land und an der unbekannten Hochschule zurechtzufinden. „Die UAL hat ein eigenes Organisationsteam für Austauschstudenten, die alles sehr schnell und zuverlässig bearbeiten“, schildert College-Contact-Alumna Nina in ihrem Erfahrungsbericht über ihr Auslandssemester am Central Saint Martins.

Spiel mit Materialien: Am Camberwell College of Arts können Studenten beispielsweise eine große Druckwerkstatt für ihre neuesten Kunstprojekte nutzen.

Das Central Saint Martins ist das bekannteste College der University of the Arts. Das renommierte College befindet sich am King's Cross mitten in London in einem Gebäude, das selbst ein Stück zeitgenössischer Industriekultur darstellt. Dicht an dicht befinden sich dort helle Studios aller künstlerischen Disziplinen; voll mit Skulpturen, Modekreationen, Videoinstallationen oder Gemälden und Drucken.

Die Colleges der UAL haben alle eine jahrhundertealte Geschichte und einen guten Ruf. Für europäische Nachwuchskünstler in Architektur, Malerei und Bildhauerei ist es daher schon fast obligatorisch, einmal in London gewesen zu sein – nicht zuletzt wegen der unzähligen Kunstgalerien und Museen wie der Tate Britain oder der National Gallery.

Doch was ist der Grund dafür, dass Künstler und Designer an der UAL besonders gut vernetzt sind und so bereits über wichtige Kontakte verfügen, wenn sie später in der Kreativbranche tätig sind? Der offene Ideenaustausch wird an der UAL in vielfacher Hinsicht gefördert. Zwischen Studenten untereinander, Studenten und Tutoren, Studenten und Dozenten, die selbst in der Praxis tätig waren und durch viel Input von außen.

Artists Talks zählen am Camberwell College zu den regulären Lehrveranstaltungen, skizziert Antonia ihren Studienalltag: „Da kommen mehr oder weniger bekannte Künstler und halten eine Vorlesung, also erzählen etwas über das Künstlerdasein.“

Offene Ateliers: Am Central Saint Martins befinden sich der Bereich Modedesign und Textildesign auf der gleichen Etage

Das prominenteste Beispiel für die enge Verflechtung der UAL mit der Außenwelt ist das Fach Modedesign. Seit den 1980er Jahren blickt die internationale Modeindustrie auf die neuesten Trends aus London. Nicht ohne Grund. Über die Hälfte aller Designer, die ihre Kollektionen jedes Jahr bei der London Fashion Week präsentieren, sind aktuelle oder ehemalige Studenten der UAL.

Die meisten der großen Namen, wie John Galliano oder Stella McCartney, wurden am Central Saint Martin ausgebildet. Ebenso populär ist das London College of Fashion. Das Kursangebot des Colleges deckt das ganze Spektrum der Arbeitsfelder in der Modewelt ab – von Schuhdesign bis hin zu Modefotografie.

Um neue Materialien zu testen und Designs ausprobieren, gibt es an den sechs Kunsthochschulen, verschiedene Werkstätten und Studios, die alle UAL-Studenten nutzen können: Am Chelsea College of Arts werden Designentwürfe in einer Werkstatt für Textildruck und Färberei, einem eigenen Fotostudio oder einer 3 D-Druckwerkstatt umgesetzt. In einem Aufnahmestudio oder auf einer Theaterbühne mit modernster Technik üben Studenten am Wimbledon College – in unmittelbarer Nähe zu den berühmten Theater- und Musicalmeilen Londons. Alle UAL-Studenten nutzen auch einen gemeinsamen Medienpool: „Als Student hat man Zugriff auf alle Teilbibliotheken der einzelnen Colleges und damit auf einen riesigen Fundus an Büchern, Magazinen oder DVDs aus dem Design- und Kunstbereich“, hebt Nina in ihrem Erfahrungsbericht hervor.

Design, Mode, Kommunikation, Kunst oder Darstellende Künste an der renommiertesten Kunsthochschulen Großbritanniens inmitten der Weltmetropole London studieren – alle, die mit diesem Gedanken spielen, können uns gerne kontaktieren. Wir beraten kostenlos zu einem Auslandssemester oder einer Summer Session an der UAL.