Universidad de Vina del Mar
Zunächst kann ich nur sagen, dass ich mir persönlich keinen besseren Ort hätte aussuchen können, um mein Auslandssemester zu absolvieren, als in Chile. Die Zeit dort war unglaublich. Wieviele Erfahrungen man sammelt, wenn man mal in der Weltgeschichte unterwegs ist und dabei noch so vieles über Sprachen, Kulturen, Menschen, Länder und das Leben lernen kann. Die Erfahrung kann ich nur jedem empfehlen!!
Vorbereitung
Es stand ziemlich früh fest, dass ich nach Vina del Mar in Chile gehen will, da mich die Erfahrungsberichte der vorherigen Studenten (über College Contact) besonders angesprochen haben. Ebenso hat mir die Aufnahme in die Lateinamerika-Facebook-Gruppe weiter geholfen, um in Austausch mit Leuten, die bereits im Auslandssemester in Chile waren, weitere Informationen zu erhalten. Des Weiteren habe ich die Gruppe genutzt, um mich mit Leuten auszutauschen, die wie ich vorhaben, dort ihr Auslandssemester zu machen oder bereits vor Ort sind. Und es ist echt angenehm sich schon vorab austauschen zu können.
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Ankunft
Da ich ziemlich schnell entschieden habe mir eigenständig eine WG für die Zeit in Vina zu suchen, habe ich meinen Flug extra so gelegt, dass ich schon ein paar Tage vor Semesterbeginn dort ankomme und dort zunächst in einem Hostel bleibe (Empfehlung: Street Garden Hostel), wo ich direkt schon andere Internationals getroffen habe. Mir wurde auch gesagt, dass es dort einfach ist, etwas zu finden und so war es dann auch bei mir.
Unterkunft
Nach 2 Tage hatte ich bereits eine WG sicher. Mit der Vermieterin hatte ich schon vorher Kontakt, da ich über eine der Facebook-Kontakte ihre Nummer bekommen habe. Da mir aber geraten worden ist, mir die WG zunächst vor Ort anzuschauen und dann zu entscheiden, habe ich dies direkt gemacht als ich ankam. Mir hat die WG in einem kleinen Haus mitten in Vina (und nur 10 Minuten vom Strand) sehr zugesagt. Von Anfang an war mir wichtig, dass ich auch eine WG mit Chilenen teile, um auch im Alltag mehr Spanisch zu sprechen. Also habe ich in der Zeit in Chile mit 2 anderen deutschen Mädels und 5 Chilenen zusammen gewohnt. Besonders am Anfang war es schwer mit der Kommunikation, da die Chilenen fast nur Spanisch gesprochen haben und mein Spanisch noch nicht besonders gut war. Aber das wurde mit der Zeit viel besser und auch meine chilenischen Mitbewohner haben sich sehr viel Mühe gegeben.
Unileben
Im Gegensatz zu meinem Uni- und Arbeitsleben hier in Deutschland (mache ein duales Studium), war das reine Unileben in Chile sehr entspannt. Die Wahl der Kurse wurde letztendlich vor Ort entschieden, da leider nicht alle Kurse zustande kamen. Wir haben dann aber 2 Wochen Zeit gehabt, um uns endgültig für die Kurse zu entscheiden und durften vorher alle möglichen Kurse ausprobieren und an den Vorlesungen teilnehmen. Ich habe nur englische Kurse gewählt, da man auch für die spanischen Kurse ein bestimmtes Sprachlevel gebraucht hat. Einzig schade an der Sache war, dass diese Kurse auf Englisch fast ausschließlich von internationalen Studenten belegt wurden. Aber ich habe auch einen Spanischsprachkurs genommen, welcher zwar viel verlangt hat durch regelmäßige Tests und Hausaufgaben, aber wo ich nicht nur die Sprache an sich, Formen der Kommunikation, Präsentationen aber auch über die chilenische Kultur einiges gelernt habe.
Was mir gut dort gefallen hat an der Unterrichtsweise, ist, dass über das ganze Semester verteilt Hausarbeiten, Präsentationen und kleinere Tests schlussendlich die Gesamtnote zusammen gesetzt haben, sodass ich in der letzten Woche lediglich eine Klausur geschrieben habe und mir dieser Stress erspart wurde.
Freizeit und Reisen
Neben der Uni war ich natürlich auch dort, um die Kultur, die Leute und das Land genauer kennen zu lernen. Da mein Wochenende sozusagen schon Donnerstagmittag angefangen hat, blieb in der Freizeit genug Zeit, um was zu unternehmen, kleinere Trips zu machen oder vor allem im Sommer einfach am Strand abzuhängen. Auch von der UVM wurden mehrere verschiedene Freizeitaktivitäten angeboten, so was wie Sandboarden, Wandern oder auch kleine Trips zum chilenischen Kongress in Valparaiso und zu einer heiligen Stätte der heimischen Mapuche (chilenische Ureinwohner). Es war immer eine super Gelegenheit, um mit den anderen Studenten, chilenisch oder international, etwas zu unternehmen. Meist ging es danach noch in die Studentenbars.
Da ich es liebe zu reisen, wollte ich auch so viel wie es eben ging von Chile und generell Südamerika sehen. Zusammen mit den anderen Internationals hat man eigentlich immer Gruppen gefunden, um zusammen übers Wochenende reisen zu können. Ich fand es super, dass auch oft andere Leute dabei waren und es nie nur die gleichen Leute waren. Mit dem Bus oder dem Flugzeug (billig Airline Sky) war es sehr einfach, in Chile und generell in Südamerika zu reisen. In Chile selbst war ich im Süden in Patagonien. Dort waren wir 5 Tage im Torres del Paine wandern und zelten, was ich definitiv empfehlen kann, da die Region einfach wunderschön ist und es auch mal gut tut, fernab vom Mobilnetz die Natur zu genießen.
Ebenso war ich in Pucon (auch im südlichen Teil), welches eine super schönes Örtchen ist, direkt an einem See gelegen (Hostel-Empfehlung: Chili Kiwi Hostel). Um auch die Hauptstadt Santiago de Chile zu erkunden, haben wir dort auch eine Nacht verbracht.
Im nördlichen Teil von Chile waren wir in La Serena/Pisco de Elqui und auch in San Pedro de Atacama, also der Wüste Chiles. Von dort haben wir dann eine 4-tägige Tour zum Salar de Uyuni, der größten Salzwüste der Welt, in Bolivien gemacht. Die Tour war einer der besten in meiner Zeit in Südamerika und das kann ich nur weiter empfehlen! Dort sind wir tagelang in einem Jeep durch die Wüste gefahren, haben in einem Salzhotel übernachtet und wunderschöne Orte gesehen.
Des Weiteren haben wir ein Wochenende genutzt, um etwa 8 Stunden mit dem Bus nach Argentinien, genauer Mendoza, zu fahren. Die Stadt liegt auf der anderen Seite der Alpen und bietet viele Weingebiete und eine schöne Stadt. Dort haben wir uns über das Hostel zwei Weintouren organisiert. Bei einer der beiden Touren sind wir auch 2 Stunden mit Pferden ausgeritten mit einem unglaublichen Blick auf die Anden.
In einer vorlesungsfreien Woche im September sind wir mit einer größeren Gruppe mit Flugzeug und langen Busfahrten nach Peru gereist. Das Ziel war natürlich der Machu Pichu. Kleinere Zwischenstopps haben wir in Arequipa und Puno am Titicacasee gemacht, sowie mehrere Tage in Cusco, von wo man zum Machu Pichu selbst kommt. Auch diese Erfahrung war unglaublich! Und es war vor allem unfassbar, wie es die Inca geschafft haben, hoch oben diese Stadt so versteckt zu erbauen. Auch wenn es leider sehr touristisch und daher auch teuer ist, ist es auf jeden Fall Wert, diesen magischen Ort zu besuchen.
Ein ebenso magischer Ort war die Osterinsel, die wir für ein Wochenende besucht haben. Da die Insel zu Chile gehört, ist sie über den Flughafen in Santiago am besten zu erreichen, daher haben wir direkt die Gelegenheit genutzt und ich konnte mir einen Traum erfüllen. Etwa 4 Stunden vom Festland entfernt, ist die Osterinsel so abgelegen wie keine andere Insel. Auf der ganzen Insel sind überall die Moai-Statuen verteilt und jede einzelne war einfach nur unglaublich. Also, wenn man schon mal dort in der Nähe ist, sollte man auf jeden Fall auch dort mal hin!
Fazit
Diese 5 Monate in Südamerika waren einfach unglaublich! Ich habe so viele neue Leute aus der ganzen Welt kennen gelernt, konnten Kulturen untereinander austauschen, habe viele tolle Erfahrungen gemacht, eine neue Sprache gelernt und auch mein Englisch deutlich verbessern können. Klar, gab es auch mal schwierige Zeiten, schließlich ist man so weit weg von zuhause, aber ich fand es wichtig, die Zeit dort so gut zu genießen wie es ging und habe mich nicht aus der Ruhe bringen lassen (die Chilenen sind schön entspannt). Ich glaube, ein Auslandssemester ist auf jeden Fall immer eine Erfahrung wert und ich bin froh, mich mit Chile auch für den passenden Ort entschieden zu haben