3 Apr
Erfahrungsbericht von Corinna K.

Universidad de Vina del Mar

Stadt: Viña del Mar
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Öffentlichkeitsarbeit / PR
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Meine Bewerbung

Über eine Freundin habe ich von College Contact erfahren. Zu dem Zeitpunkt waren es nur noch ein paar Monate bis zum Beginn des nächsten Semesters und ich hatte Angst, dass es bereits zu spät ist. Sofort habe ich mich mit College Contact in Verbindung gesetzt und mir wurde versichert, dass noch genügend Zeit ist und ich mich noch für das nächste Semester bewerben kann. Ich habe umgehend alle nötigen Informationen bekommen und schnell war die richtige Uni gefunden. Ich habe mich letztendlich für Chile entschieden, da ich dort das internationale Programm belegen konnte. Das bedeutet, dass ich sowohl Kurse auf Spanisch als auch Fachkurse auf Englisch besuchen konnte.

Bei dem Bewerbungsprozess hat mir College Contact super weiter geholfen und alles war unkompliziert und problemlos. Sobald ich meine Zusage hatte, habe ich den Flug gebucht und dann ging das Abenteuer auch schon los.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Das Abenteuer beginnt

Ich bin Anfang August nach Santiago geflogen und habe den Flug extra so gebucht, dass ich den Airport Pick-Up wahrnehmen konnte, der von der Universidad Vina del Mar angeboten wurde. Nach fast 30 Stunden Anreise war ich auch sehr froh, als ich gleich das Fähnchen der Uni in der Menschenmenge am Flughafen in Santiago erblickt habe. Somit habe ich mich gleich gut aufgehoben gefühlt und habe auch sofort andere Studierende kennengelernt. Wir sind dann alle gemeinsam nach Vina del Mar gefahren. Ich hatte mir für die erste Woche ein Zimmer in einem Hostel gemietet und wollte dann vor Ort nach einer Wohnung gucken. Glücklicherweise habe ich in dem Hostel einen Finnen kennengelernt, der meinte, dass er Kontakt zu einer WG hat, in der noch Zimmer frei sind. Somit hat alles super geklappt, sodass ich nach vier Tagen bereits in eine WG, gemeinsam mit einem Mexikaner, einem Chilenen, einem Finnen und einer Deutschen gezogen bin.

Tipps:

  • Die Wohnungssuche vor Ort sehr leicht ist. Alle haben innerhalb der ersten zwei Wochen ein Zimmer gefunden.
  • Ich habe in der 8norte gewohnt und würde sagen, dass man in allen nortes sehr gut wohnen kann. In dem Teil der Stadt ist es sehr sicher, man ist in der Nähe von einem schönen Strand und die Gegend ist ebenfalls hübsch.

Unileben

Nach einer Woche ging die Uni los. Am ersten Tag wurden Spanischtests durchgeführt, um uns in die unterschiedlichen Kurse einzustufen. Da ich nur Anfängerkenntnisse hatte, habe ich zwei Kurse auf Spanisch belegt (einen Grammatikkurs und einen Cultura Chilena-Kurs) und die restlichen Fachkurse auf Englisch (Sustainable development and poverty reduction und Crisis Management). Die spanischen Kurse waren ca. vier Mal die Woche und man hat viele Hausaufgaben aufgekriegt. Das war sehr gut, weil man so das Spanisch gut verbessern konnte. Was die englischen Fachkurse angeht, hatte ich Glück, weil beide Kurse von englischen Native Speakern unterrichtet wurden. Generell erreichen die Vorlesungen aber nicht ganz das Niveau der Vorlesungen an deutschen Unis. Man merkt schon, dass die Uni etwas entspannter gesehen wird, wie alles in Südamerika ;) Eine weitere Sache hat uns außerdem sehr gestört. Diejenigen, die noch nicht so gut Spanisch konnten, waren an einem extra Standort untergebracht und konnten nicht an den regulären Uni-Kursen teilnehmen. Somit waren wir etwas isoliert und es war sehr schwer zu Chilenen Kontakt aufzubauen. Deswegen rate ich euch auf jeden Fall mit spanisch sprechenden Personen zusammenzuziehen.

Ansonsten habe ich mich in der Universidad Vina del Mar aber immer sehr gut betreut gefühlt. Man hatte immer einen Ansprechpartner, egal ob es um Uni-Fragen oder alltägliche Probleme ging. Vor allem Carlos (der herzliche Auslandskoordinator, der immer 1000 Fotos macht) hatte immer ein offenes Ohr und hat sich stets für alle verantwortlich gefühlt.


Leben in Vina und Valpo

Insgesamt kann ich sagen, dass der Kulturschock nach der Ankunft in Chile ausgeblieben ist. Generell ist dieses Land sehr weit entwickelt und in Vina del Mar kommt es einem ein bisschen so vor, als wäre man in Spanien. Es ist sehr schön, sauber und bei dem schönen Strand kommt man gleich in Urlaubsstimmung. Allerdings muss man dazu sagen, dass es im August und September noch echt kalt ist. Also packt warme Pullis und dicke Socken ein! In den Häusern gibt es keine Heizungen, weshalb wir uns in der Wohnung anfangs nur mit einer Kuscheldecke hin und her bewegt haben. Wenn allerdings die Sonne rauskommt, dann richtig und dann heißt es ab in den Strand und die Sonne genießen. Ab Oktober wird es verlässlich wärmer und ab November kann man in der Regel die Jacken in den Koffer packen. Generell kann man in Vina sehr gut leben.

Wer mehr südamerikanischen Charme möchte, sollte sich vor allem in Valparaiso aufhalten. In der Nachbarstadt ist man nach 15 Minuten U-Bahnfahrt oder wer mehr Nervenkitzel möchte, nimmt den Bus. ;) Valpo ist bunter, wilder und dreckiger als das saubere und reichere Vina. Hier sollte man nachts nach der Party ein bisschen mehr aufpassen und nicht unbedingt im Dunkeln alleine durch die Straßen laufen. Allerdings waren wir sehr oft zum Feiern dort und uns ist nie was passiert und es gab auch keine unangenehme Situation. Ich persönlich mochte Valpo sehr gerne. Gerade wenn es dunkel ist, erleuchten die vielbewohnten „Cerros“ in tausenden von Lichtern und es ist einfach nur wunderschön.

Tipps:

  • Wir sind immer zu der Saint Jueves-Party gegangen (jeden Donnerstag abwechselnd in Vina und Valpo). Allerdings ist die Party sehr international, weshalb man in erster Linie Austauschstudenten trifft. Ihr solltet also nicht die südamerikanischen Parties vergessen, bei denen zu reggaeton-Klängen sowohl Mann als auch Frau die Hüften schwingen lässt (bspw. das Proa in Valpo).
  • Die Preise sind beinahe wie in Deutschland (vor allem Milch- und Drogeriemarktprodukte sind sehr teuer, vor allem Tampons! Also nehmt ruhig eine Ladung Produkte mit, der Geldbeutel wird es euch danken.
  • Immer mittwochs und samstags gibt es einen Markt, bei dem ihr Gemüse und Obst viel günstiger kaufen könnt als im Supermarkt. Außerdem ist es immer ein Erlebnis durch die kunterbunten Stände zu schlendern und sich von den Marktschreiern anbrüllen zu lassen ;)
  • Esst Manjar in jeglicher Form!

Spanisch

Leider ist es wirklich war, das chilenische Spanisch ist eine Herausforderung (nett ausgedrückt ;)). Sie nuscheln, verzichten komplett auf die Betonung und verschlucken stets das Ende des Wortes. Auch wenn ihr am Anfang verzweifeln solltet, es wird besser! Nach ein bis zwei Monaten versteht man schon eindeutig mehr. Ich konnte nur sehr wenig Spanisch (A2 Niveau) und habe schnell gemerkt, dass es besser wird. Obwohl man natürlich bis zum Schluss noch Momente hat, in denen man kein Wort versteht. Wir haben erst sehr viel in einer deutschen Gruppe unternommen. Als das mit dem Spanisch besser wurde, haben wir viel mit Mexikanern gemacht und konnten somit unser Spanisch anwenden.

Tipp:

  • Sprechen, sprechen, sprechen! Traut euch einfach, es ist normal, dass ihr Fehler macht und die Südamerikaner reagieren in der Regel sehr herzlich und positiv!
  • Wenn es geht, haltet euch von zu großen deutschen Gruppen fern ;)

Reisen, Reisen, Reisen

Wenn ihr irgendwie die Möglichkeit habt, dann bleibt länger und reist! Ich war mit einer Freundin noch jeweils einen Monat in Bolivien und einen Monat in Peru unterwegs. Es war großartig! Es war eine Zeit voller unglaublicher Erfahrungen, die ich niemals vergessen werde. Auch obwohl wir nur zwei Mädels waren, habe ich mich nie unsicher gefühlt. Wenn man aufpasst, muss man also keine Angst haben. Außerdem ist das Reisen super, um das Spanisch zu verbessern. Euch wird das klare Spanisch in Bolivien und Peru wie Gesang vorkommen ;) Man muss allerdings sagen, dass Chile deutlich weiter entwickelt ist als Peru oder Bolivien. Vor allem in Bolivien ist Armut noch ein riesiges Problem. Aber dieses Land ist unglaublich reich an beeindruckender Natur und liebevollen Menschen. Egal, was man sucht, ob den tropischen Regenwalt, bizarre Felsformationen, gefährliche Schluchten, grüne Pflanzenmeere oder die moderne Millionenmetropole – in Bolivien gibt es alles. In Peru haben wir uns auf die Ruinen und die lebhaften Städte konzentriert. Außerdem kann man dort die letzten Tage nutzen, um sich an schönen Stränden von der Reise zu erholen.

Tipp:

  • Wir haben auch viel Couchsurfing gemacht und es war unglaublich, wie herzlich wir aufgenommen wurden. Wir haben super spannende Menschen getroffen und waren immer wieder überwältigt von der Wärme der Südamerikaner.

Trau Dich!

Letztendlich kann ich sagen, dass ich unfassbar froh bin, dass ich dieses Abenteuer erleben durfte. Auch wenn ich mit der Uni-Struktur nicht 100%ig zufrieden war, stimmte der ganze Rest. Vina ist super und ganz Südamerika ist so unglaublich vielfältig, spannend und immer für eine Überraschung gut. Ich werde die vielen Erlebnisse und Erfahrungen niemals vergessen und bin dankbar für jeden Moment. Außerdem lernt man viel über sein eigenes Leben und über sich selbst. Also macht es und genießt es!