6 Jun
Erfahrungsbericht von Scarlet T.

Ramkhamhaeng University


Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2016 bis 04/2016
Heimathochschule: Stuttgart DHBW

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitungen

Die Frage “Wohin möchte ich?” habe ich mir schnell beantworten können. Meine Intention war es eine andere Kultur, eine andere Lebensweise kennenzulernen. Südostasien klang für mich nach meinem gewünschten Ziel. Die Entscheidung „Bangkok“ war somit schnell gefallen.

Universität

Die Ramkhamhaeng University (RU) ist keine Partneruniversität der DHBW und somit war College Contact, kurz CC, meine Kontaktadresse.

Durch das individuelle System bietet sich die RU sehr gut für duale Studenten an. Es gibt keine starren Semesterzeiten - somit ist es möglich jeden Monat zu beginnen. Die einzige Voraussetzung ist, dass die gewünschten Kurse in diesem Zeitraum angeboten werden. Es ist auch kein TOEFL Test oder DAAD-Zertifikat notwendig.

College Contact war von Beginn an meiner Seite. Sie stellen den Bewerbern einen Bewerbungsleitfaden, anhand dessen die benötigten Unterlagen zusammengestellt werden. Diese Unterlagen prüft CC und leitet sie an die Ramkhamhaeng University weiter. CC wickelt den gesamten Bewerbungsprozess ab - was die Vorbereitungen ungemein erleichtert – danke dafür. Nach bereits 4 Wochen kam die Bestätigung der RU. Das Visum: Non Immigrant Education Visum mit Multiple Entry, Gültigkeit 1 Jahr (Thailändisches Konsulat: http://www.visum-thailand.de/Thai-Konsulat.html)

Wichtig ist auch das Learning Agreement: Ein Dokument, das zeigt welche Kurse an der Gasthochschule den Kursen an der Heimathochschule gegenüberstehen. Dieses wird vom Studiengangsleiter und der Gasthochschule unterschrieben. Die Credit Points spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Im Learning Agreement ist die benötigte Summe aufgelistet. Bei mir waren es 22 ECTS. Somit habe ich 4 Kurse in Bangkok belegt (3 Thai Credits = 6 ECTS). Die Kosten für ein Bachelor-Auslandssemester (undergraduate) inkl. 4 Kursen betragen 24.090 Baht (ca. 600 EUR).

Die Flugbuchung habe ich 8 Wochen vor Abflug vorgenommen (November). Meine Empfehlung hierfür ist STA Travel – ein sehr kompetenter Partner für Auslandsaufenthalte. Zusätzlich zum Flug habe ich noch eine Reiserücktritts-/Reiseabbruchversicherung und ein Multi Flex Pass gebucht. Der Multi Flex Pass erlaubt es den Rückflug einmal zu verschieben - eine tolle Sache, die einmalig nur 29 EUR kostet.

Unterkunft

Hier lief die Abwicklung über bangkok-apartments.de. Ich habe mich aufgrund einer Empfehlung für die @Home Residence entschieden. Die Kosten liegen bei 7.500 Baht (ab 4-monatigem Vertrag) zzgl. Nebenkosten von 1.000 bis 2.000 Baht. Zu Beginn wird ein Deposit von zwei Monatsmieten fällig (15.000 Baht), dieses wird am Vorabend des Checkouts wieder ausbezahlt.

Zu Fuß ist die Uni innerhalb von 15-25 Minuten zu erreichen, auf dem Weg gibt es Stände mit frischer und großer Auswahl an Früchten. Perfekt als Frühstück oder für den Weg zur Uni. Bangkapi, in dem die Universität und auch das @Home liegen ist ca. 20 Minuten vom Zentrum Bangkoks entfernt. Der Vorteil an dieser Lage ist, dass dort viele Locals leben. So lernst Du die Lebensweise der Thais besser kennen.

Das @Home selbst hat keinen eigenen Pool, doch den @Home Gästen ist es erlaubt den Pool des InterPlace Hotels mitzubenutzen. Zu Fuß ist das Hotel in 5 Minuten erreicht. Es war eine tolle Möglichkeit vor anstehenden Mid Terms oder Final Exams Energie zu tanken.

Schon Fernweh bekommen?

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Belegte Kurse

Im Allgemeinen ist das Niveau der Kurse an der RU sehr dozentenabhängig.

Human Resources Management - HRM 2101 (Niveau - mittel)

Für Personalmanagement

Der Dozent gestaltete den Kurs sehr interaktiv, was auch dank der kleinen Gruppe von nur 10 Studierenden möglich war. Die internationalen Erfahrungen, das breitgefächerte Wissen und die sympatische Art des Dozenten prägten den Kurs, dadurch war auch der Lerneffekt sehr hoch. Die Gesamtnote wurde aus der Mitarbeit/Anwesenheit, zwei Individual Assignments (einstündige schriftiche Wissensabfrage) und einem Final Exam (zweistündige schriftliche Prüfung) gebildet.

International Business Management - INB 3107 (Niveau - hoch)

Für Marketing

Dieser Kurs war eine neue Erfahrung - 250 Studierende belegten dieses Modul. Der Dozent legte viel Wert auf interkulturelle, internationale Gruppenarbeit. Der Fokus lag auf der Analyse der Herausforderungen im internationalen Markt, sowie innerhalb eines Unternehmens. Eine Gruppen-Projektarbeit mit abschließender Präsentation stand außerhalb der Vorlesungszeit im Fokus. Ein Mid-Term und das Final Exam bildeten zusätzlich die Endnote.

Money and Banking - FIN 2203 (Niveau - mittel)

Für Geld und Währung

Eine kleine Gruppe an Studierenden ermöglichte es dem Dozenten den Kurs individuell auf die Teilnehmer abzustimmen. Zwei Gruppenprojekte mit Fallstudien über die Grundlagen des Geldes und internationalen Transaktionen im Bankwesen ermöglichte es den Studierenden ein fundiertes Basiswissen zu erlangen. Auch in diesem Kurs wurde ein Mid-Term und ein Final Exam geschrieben.

Securities Analysis - FIN 3209 (Niveau - mittel)

Für Finanzierung und Investition

Die Basis für diesen Kurs bildet die Finanzbuchführung. Der Dozent war sehr interessiert daran, dass jeder seiner Studierenden dieses Werkzeug beherrschte. Weiterführend war die Analyse und Erstellung eines Finanzplans eines Unternehmens der Kursinhalt. Das Thema Investition war ebenso Kursbestandteil. Die Anwesenheit und das Final Exam bildeten die Gesamtnote.


Leben und Kultur

Bangkok - eine Stadt, die niemals schläft.

Das Geräusch, welches beim Eintreten in den 7-ELEVEN ertönt ist Kult. Der Supermarkt hat rund um die Uhr geöffnet und ist einfach einmalig. Das Reisdreieck und die beliebten Sandwiches nach einer langen Partynacht - unbezahlbar. Scheut euch auch nicht an den unzähligen Garküchen zu essen. An dieser Stelle muss Mama erwähnt werden. Sie hat ihren Stand mit Sitzgelegenheit gegenüber des @Homes. Sie zaubert dir dein Wunschgericht - und es schmeckt einfach göttlich. Wenn Mama mal nicht da war, fehlte einfach was... Leckere Café Variationen und selbstgemachten Kuchen gibt es direkt unter dem @Home, im BroSistas. Geführt von einer süßen Thailänderin, die sich mit diesem Café einen Traum erfüllt hat. Mit Liebe backt sie die tollsten Kreationen.

Der Verkehr - charakteristisch für Bangkok

Zwischen 17.00 und 21.00 Uhr steht Bangkok. Hier empfehlen sich andere Verkehrsmittel, wie SkyTrain, BTS oder das Kanalboot. Wenn ihr das Taxi wählt: Immer auf Taximeter bestehen - der Grundpreis liegt bei 35 Baht. Eine Fahrt vom @Home in den Center Bangkoks kostet zwischen 150 bis 250 Baht je nach Verkehr. Der Highway kostet zusätzlich 75 bis 90 Baht. Eine schnelle und kostengünstige Alternative: Das Khlong Saen Saep Kanalboot. Mit diesem Boot kann man ganz geschickt die Rush Hour umgehen. Der Preis in den City Center beträgt 20 Baht. Die Tickets werden ganz unkompliziert von einem Schaffner im Boot ausgestellt.

Bangkok kann auch anders und bietet wunderschöne Ecken.

Kultur pur in den verschiedenen Tempelanlagen und bspw. in China Town. Viele behaupten, Bangkok besteht aus einem einzigen Markt. Doch das macht diese Stadt auch so einzigartig. Gehwege und Seitenstraßen bestehen aus Ständen. Doch ich möchte einige Märkte hervorheben: Der Chatuchak Weekend Market ist der größte und abwechslungsreichste Markt von allen. Von Handwerkskunst, über Möbel und Einrichtungsaccessoires, Kosmetikprodukten, bis hin zu Kleidung und Leckereien alles, was das Herz begehrt. Für Oldtimer-Liebhaber ist der RodFai Trainmarket empfehlenswert.

Der ArtBox Market ist ein cooler Container Markt, der sich mit seinem Angebot von den anderen abhebt. Schon der Eingang mit den hängenden Glühbirnen lässt auf viel hoffen. Von der Nutella Pizza über Vodka Lachs Pommes bis hin zu Scratch Maps, zusammengefasst sehr innovativ und einfach anders.

Am Chao Phraya River liegt der Asiatique The Riverfront. Seine einzigartige Lage lockt täglich eine Menge Touristen und Einheimische an, um den Sonnenuntergang zu genießen und anschließend den Shopping Hunger zu stillen.

15 Minuten vom @Home entfernt: Der Ramkhamhaeng Nightmarket ist gut zu Fuß zu erreichen. Auch hier haben wir einige Abende verbracht. Auf diesem Markt kaufen neben uns Studenten nur Einheimische ein, was einem das Leben der Thais noch näherbringt. Viele, so auch wir, nutzen den angrenzenden See als Picknick Ort.

Der Lumpini Park ist eine Möglichkeit dem lauten Bangkok zu entfliehen und die idyllischen Grünflächen zu genießen. Der Blick auf die Skyline Bangkoks zum Sonnenuntergang ist wunderschön. Natürlich gibt es auch zahlreiche Sky- und Rooftop Bars, die zum Sonnenuntergang und in der Nacht einen atemberaubenden Blick über Bangkok bieten.

Empfehlenswert ist die 360 Grad Octave Bar auf dem Marriot Hotel, meist mit Live DJ. Die RedSky Bar, above11 und natürlich der Lebua Tower sind ein Besuch wert – um über den Dächern Bangkoks einen Cocktail zu schlürfen.

Reisen

Bangkok ist der perfekte Ausgangspunkt, um Südostasien kennenzulernen. Das Reisen und die Möglichkeit in eine andere Welt einzutauchen rundeten das Auslandssemester ab. Die Inlandsflüge sind sehr günstig und sehr unkompliziert zu buchen. Die meisten Inlandsfüge gehen ab dem Flughafen Don Mueang. Meine Empfehlung, bucht über die Website airpaz.com, dort werden die Billigairlines verglichen und es ist ein reibungsloser Ablauf gewährleistet.

Die umliegenden Länder wie Laos, Vietnam, Myanmar, Malaysia, Singapur, ... bieten eine abwechslungsreiche Möglichkeit zum Reisen. Aber auch Thailand ist abwechslungsreicher, wie manche wohl denken mögen. Der Norden Thailands ist nicht charakterisiert durch weiße Sandstrände und türkisblaues Meer, aber er bietet das Kontrastprogramm: Dschungel, wilde Tiere und wunderschöne Natur. Die Hauptstadt Chiang Mai, auch die “Rose des Nordens“ genannt, ist eine Reise wert. Hier ist es möglich das ursprüngliche Thailand kennenzulernen. Auf einer Organic Farm konnte ich einen Einblick in die Kochkünste der Thailänder erlangen. Typische Hauptgerichte wie Pad Thai, Chicken Cashewnut, Papaya Salad, Green Curry und als Dessert Mango mit Sticky Rice oder Banana in Coconut Milk.

Das Elephant Jungle Sanctuary - artgerechte Haltung und kein Elefanten Reiten! Die großartigen Tiere leben in Freiheit, sie sind glücklich, das spürt man. Füttern, im Schlammloch/Wasserfall baden und einfach die Zeit mit ihnen genießen - die Inhalte des Tages. Eine schöne Erfahrung mit solch tollen und empathischen Tieren.

Wer bereits in Chiang Mai ist, sollte die einstündig entfernte Stadt Pai besuchen. Der Pai Canyon sowie das Lod Cave müssen auf die To-Do Liste. Einfach einen Roller mieten - und die Umgebung erkunden.

Zurück zu den weißen Sandstränden. Koh Lipe - die Malediven Thailands waren mein Highlight im Süden Thailands. Eine Insel, die der Tourismus noch nicht verschlungen hat. Tief im Süden liegt diese Inselperle mit traumhaften einsamen Buchten und tollen Menschen. Das klare Wasser und die faszinierende Unterwasserwelt - es war ein wundervoller Ort, um meine gewonnenen Erfahrungen und Erlebnisse Revue passieren zu lassen.

Singapur ist ein MUSS! Diese Stadt ist einfach unglaublich und macht ihrem Titel „Die sauberste Stadt der Welt“ alle Ehre. Das Preisniveau ist zwar sehr hoch, doch Singapur bietet viele kostenfreie Erlebnisse. Der am Marina Bay Sands Hotel gelegene Gardens by the Bay und die dort abendliche Lichtshow sind wunderschön. Charakteristisch für das Hotel ist das Dach - ein Schiff. Der Eintritt in den Botanischen Garten ist ebenfalls frei. Hier erwartet euch viel Grün. Einige Familien genießen dort ihre freie Zeit. In Singapur hat man die Möglichkeit ganz Asien kennenzulernen, Little India und China Town bieten eine kulturelle Abwechslung und sind durch das moderne U-Bahn Netz (MRT) sehr gut und schnell zu erreichen. Singapur wird auch als Einstieg in die asiatische Welt definiert - denn in dieser Stadt werden die westlichen und asiatischen Elemente vereint.


Persönlicher Mehrwert

Fachliche und akademische Sicht

Es war sehr interessant mein Studienfach aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Die Lerninhalte haben einen unterschiedlichen Fokus und es werden andere Lernmethoden eingesetzt. Hinzu kommt, dass sich meine Englisch Kenntnisse verbessert haben.

Persönliche Sicht

Der Auslandsaufenthalt ermöglichte mir einen Einblick in die asiatische Kultur und Mentalität. Die ausgeprägte Hilfsbereitschaft der Menschen begeisterte mich. Meine Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen ist gewachsen. Durch den Auslandsaufenthalt konnte ich meine interkulturelle Kompetenz ausbauen und somit meinen Horizont erweitern. Auch die Selbstorganisation und Eigenständigkeit wurden ausgebaut. Während dem Semester und den Reisen durfte ich tolle Menschen kennenlernen, von ihnen lernen und mich dadurch weiterentwickeln. Es sind weltweite Freundschaften entstanden. All diese Erfahrungen möchte ich niemals mehr missen wollen.

Verlasst eure Komfort-Zone und ihr werdet eine wundervolle Zeit genießen können – ein unglaublicher Mehrwert für euer Leben erwartet euch!