Fudan University
Planung
Die Vorbereitung war mit College Contact sehr angenehm und alles wurde schnell abgewickelt. Wenn zwischenzeitlich Fragen aufkamen, so wurden diese ebenfalls professionell und rasch beantwortet. In China angekommen, gab es einige Ungereimtheiten bezüglich des Visums vor Ort, was durch eine junge Gesetzesänderung selbst in China niemand so genau wusste, wie damit umzugehen ist. Ich hatte jedoch keine Schwierigkeiten, die meinen Aufenthalt gefährdet hätten.
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Unterkunft
Ich entschied mich für das Tonghee (auch Tohee genannt), welches direkt am Campus anliegt. Dies gibt die Möglichkeit, immer ein internationales Umfeld (USA, Dänemark, Schweden, Italien, Korea...) um sich herum zu haben und diesen als perfekten Start zu nutzen, um die Stadt zu erkunden. Es liegen zwei Metrolinien anbei (line 10, line 3) die mit dem Bus in wenigen Minuten zu erreichen sind, zu Fuß dauert es ca. 15 Minuten. Man kann überall um den Campus herum Fahrräder kaufen, aber feilschen nicht vergessen.
Die Zimmer sind sehr geräumig und bieten in den vorderen Gebäudereihen (building 2, 3, 4) ab der 8. Etage einen sehr weiten Blick auf Shanghai, bei dem sogar die wunderschöne Skyline von Shanghai sichtbar ist. Für den Hunger gibt es eine ganze Straße vor der Haustür, die von Nudeln, Suppen bis hin zu Burger alles anbieten. Ab 18 Uhr erscheinen auch Street-Food-Händler mit leckeren Gerichten und einer großen Auswahl an frischem Obst.
Studium
Meine Entscheidung fiel auf 3 Kurse + Chinesisch-Sprachkurs + 1 Monat Praktikum. Die Auswahl der Kurse ist im CCSP (Contemporary China Studies Programme) sehr vielfältig, ich habe mich für Market Placement, Doing Business in China und International Marketing entschieden. Im Anschluss habe ich das Praktikum in Vollzeit absolviert. Ihr habt hierbei die Möglichkeit, es auch während des Semesters zu absolvieren, Voraussetzung dabei ist mindestens ein Tag pro Woche, wobei die meisten Unternehmen sich mehr Einsatz wünschen, falls es mit euren Kursen vereinbar ist, bietet dies einen noch tieferen Einblick in die chinesische Arbeitswelt.
Der Unterricht wurde in relativ kleinen Gruppen (ca. 20-30 Personen) in sehr gut verständlichem Englisch durchgeführt. Die Dozenten waren ebenfalls sehr qualifiziert, teilweise mit beeindruckendem beruflichem Background, so dass der Unterricht wesentlich praxisorientierter war als an einer Präsenzuni. Das Arbeitspensum während des Semesters ist sehr von den Kursen abhängig, von kleinen Hausarbeiten, Präsentationen bis hin zu Tests ist alles möglich. Der Umfang ist machbar, am Ende des Semesters kommt jedoch einiges zusammen.
Sollte deine Hauptmotivation das Erlernen der Sprache sein, so würde ich empfehlen, sich wirklich nur auf die Sprache ohne weitere Kurse zu konzentrieren. Man nimmt aus dem Beginner-Sprachkurs viele Vokabeln mit, jedoch holt einen das sehr internationale Umfeld mit anderen Studenten schnell ein und man kommuniziert dann überwiegend in Englisch. Du wirst die freie Zeit, die dir dann neben den Aufgaben in den Kursen zur Verfügung steht, auch viel lieber damit verbringen, um die Stadt und das Land kennen zu lernen.
Shanghai und China
Du wirst in Shanghai wohnen und studieren, jedoch nicht lange ruhig sitzen können, wenn du erst einmal schaust, was China so alles zu bieten hat! Schaue dir vorab einmal Orte an wie Guilin, Yellow Mountains, Hua Shan, Wuzhen, Hainan. Hinzu kommt, dass du mit dem Flieger Beijing, Tokio, Hongkong und viele andere Orte innerhalb von 2-3 Stunden erreichst. Überlege dir somit sehr gut, was du gerne sehen möchtest und orientiere dich an der Saison, um das richtige Wetter zu treffen und auch die teure Hochsaison zu vermeiden.
Shanghai selbst ist eine wunderschöne Stadt die man selbst in 5 Monaten nicht gründlich genug erkunden kann. Sie hat einen einmaligen Flair, den die Mischung aus Kolonialbauten mit moderner Architektur vereint. Wer einmal am Bund spazieren war und sich die Skyline abends angeschaut hat, der vergisst diese nicht mehr so schnell.
Sie ist die internationalste Stadt in China und obwohl man sich mit Englisch vielerorts verständigen kann, so merkt man jedoch schnell, dass wenigstens Grundlagen in Chinesisch sehr hilfreich sind. Die Menschen sind allesamt sehr liebenswert und wenn man den Kontakt zu chinesischen Studenten sucht, so ist dies ohne weiteres am Campus möglich. Im Allgemeinen sind sie sehr interessiert an dem Kennenlernen von fremden Kulturen und „made in Germany“ hat auch auf persönlicher Ebene eine Faszination für viele Chinesen. Für mich persönlich ist eins der größten Geschenke aus meiner Zeit in China die vielen Gespräche, die ich hatte und in denen ich Vorurteile widerlegen konnte und mit der Zeit auch sehr interessante persönliche Unterhaltungen hatte.
Wenn ihr Bedenken um das Essen in China habt, dann darf ich euch raten, alles zu vergessen, was ihr über chinesische Restaurants (in Deutschland) kennt. China hat eine unglaublich große Vielfalt an kulinarischen Gerichten! Um es kurz zu fassen: Wenn Deutschland für seine Ingenieurfähigkeiten und technische Innovation bekannt ist, so ist China der Meister, wenn es um’s Kochen geht! Eine Überlegung wert ist es, ein wenig Platz im Koffer zu lassen und sich im Tailormarkt mit einem maßgeschneiderten schicken Mantel, Hemd oder Anzug auszustatten.
Kosten
Dieser Punkt ist wirklich der einzige Nachteil, der anzumerken ist. Das Auslandsstudium ist alles andere als günstig und durch die vielen Verlockungen im und um das Land herum kann es sehr schnell noch viel teurer werden. Die Lebenshaltungskosten sind wirklich sehr günstig, wenn man sich auf das sehr günstige und vor allem auch sehr leckere Street-Food einlässt, bezahlt man pro große Portion lediglich 15-20 kuai (ca. 2-3 Euro). Man kann jedoch auch alle Gerichte, die man aus Europa kennt, in Shanghai finden, welche dann das gleiche oder sogar mehr kosten.
Fazit
Falls du innerlich das Verlangen hast, eine fremde Kultur zu erleben, deinen Horizont erweitern möchtest, Vorurteile fremder Kultur erkunden möchtest, dann lasse dich auf das Abenteuer „China“ ein und folge dem Ruf zur Fudan Universität in Shanghai. Ich persönlich möchte keinen Moment meiner Zeit missen und würde am liebsten länger bleiben.