9 Jul
Erfahrungsbericht von Georg H.

Fudan University


Hochschule: Fudan University
Stadt: Shanghai
Land: China
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2014 bis 07/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorab

Als Student in der Fachrichtung International Business ist bei uns das Auslandssemester obligatorisch im 5. Semester vorgeschrieben. Ich habe mich dabei entschlossen, eine eigene Universität zu suchen, da ich dadurch eine breitere Auswahl habe. Dabei war ich begeistert von der freundlichen und kompetenten Beratung von College Contact und habe mich schließlich für das Contemporary China Studies Program an der Fudan University in Shanghai entschieden. Ich selbst konnte bis dahin kein Wort Chinesisch sprechen und habe auch nie vorher in Asien gelebt. Es war also ein „Sprung ins kalte Wasser“.

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Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess ist recht einfach und logisch. Dabei kann man jederzeit auch telefonische Hilfe von College Contact in Anspruch nehmen und die Erfahrungsberichte sind auch recht hilfreich. Das Chinesische Studentenvisum zu beantragen ist recht einfach, schnell und günstig im Vergleich zu anderen Ländern wie den USA. Dabei habe ich gegen eine Gebühr eine Agentur (ca. 115 Euro) beauftragt, die alles innerhalb von einer Woche per Post erledigt hat.


Betreuung und Unterkunft

Ich wurde an meinem Anreisetag von meinem Buddy am Flughafen abgeholt und zum Tohee gebracht. Insgesamt war die Hilfe von den Buddies in den ersten Wochen sehr hilfreich. Auch die Studienkoordinatoren waren während des Semesters immer zur Stelle bei offenen Fragen.


Tohee

Ich hatte mich dazu entschlossen, im Tohee zu wohnen und bereue diese Entscheidung nicht. Dabei habe ich den günstigsten Raum gewählt (2000 RMB pro Monat) und es hat voll ausgereicht. Die Wohnung an sich hatte ein riesiges Wohnzimmer. Die Küche (nie benutzt) und Bad waren zwar etwas abgenutzt, aber funktional. Tohee liefert Trinkwasser bequem für 15 RMB pro Kanister aufs Zimmer und einmal Komplettreinigung kostet 30 RMB.

Tohee hat vor allem den Vorteil, dass man mit dem gebrauchten Fahrrad (ca 150 RMB) nur 7 Minuten zum Klassenraum benötigt (zu Fuß ca. eine halbe Stunde, da der Campus gigantisch ist). Auch kommt man viel schneller an die Metrostation und zum Wujiaochang mit dem Fahrrad. Die meisten Studenten im Programm wohnen auch im Tohee.
Ein dritter Punkt ist, dass das Management vom Tohee sich um alles kümmert, d.h. wenn mal was kaputt ist, kommt immer jemand vorbei und man muss sich nicht selbst drum kümmern.

Leider ist das Internet recht langsam, allerdings ist das nicht nur im Tohee so, sondern auch an der Uni. Solltet ihr in die Stadt ziehen, testet vorher unbedingt die Internetgeschwindigkeit. Ich empfehle auch, einen kommerziellen VPN zu kaufen.


WG Zimmer in der Stadt

Ich selbst habe nach dem Programm noch 2 Monate in der Innenstadt gewohnt, was auch echt toll ist, weil man sehr nah am Geschehen ist und man viel Reisezeit spart. Allerdings kann es recht nervig werden, wenn dem Vermieter plötzlich einfällt, das eine Wand im Apartment abgerissen werden muss und es hat auch etwas gedauert, bis das warme Wasser funktioniert hat. Derartige Probleme gab es im Tohee nicht. Außerdem können WG Zimmer in der Stadt recht teuer werden (bis zu 3600 RMB).

Wo ihr letztendlich wohnen wollt, ist euch überlassen. Während des Semesters ist das Tohee klasse. Allerdings kann es auch eine tolle Erfahrung sein, in der Innenstadt zu wohnen. Dann solltet ihr jedoch die Reisezeiten und Rushhour in Kauf nehmen.


Budget

Die monatlichen Ausgaben in Shanghai sind durchaus mit denen in Deutschland zu vergleichen. Ich habe in den vier Monaten nicht einmal meine Küche benutzt. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, zu essen. So kosten z.B. Streetfood ca. 10 RMB, in günstigen Restaurants an der Straße ca. 20 (zu empfehlen mein Lieblingskoch „Roger“, direkt vor dem Tohee) und in einem normalen Restaurant durchaus auch mal 50 – 80 RMB. Wenn ihr westliches Essen haben wollt, kann es auch mal mehr sein (Tipp: Pizz@, gegenüber Tohee macht super italienische Pizza 50-70RMB, kostenlose Lieferung). So kosten zum Beispiel gute Burger bei Bluefrog auch mal 100 RMB und mehr.

Der zweite große Kostenpunkt sind die Transportkosten, da Fudan etwas außerhalb ist, wird man auch oft das Taxi nehmen (in die Innenstadt ca. 35 RMB vor 23.00, danach 55). Dabei werdet ihr schnell merken, dass die Taxipreise teils stark variieren und es grundsätzlich günstiger ist, wenn man Chinesen im Taxi hat.

Alles zusammen kann man mit ca. 4000 RMB pro Monat rechnen, zuzgl. Miete (die im Tohee vorraus gezahlt wurde).


Studium

Da ich das Semester an meiner Heimatuni voll angerechnet bekommen habe, wählte ich den Sprachkurs + 5 Kurse + ein 1-monatiges Praktikum am Ende des Semesters. Dabei war ich mit den meisten Professoren und Aufgabenstellungen sehr zufrieden. Insbesondere die Business Kurse, welche sich mit doing-business, practicing-business und global Supply Chain Management beschäftigen, haben mir sehr gefallen, da die Dozenten aus der Wirtschaft kamen und sie viele nützliche Tipps geben konnten.

Meine Professoren sprachen alle sehr gutes Englisch und die Klassen waren sehr klein (2 - 20 Studenten) und die Prüfungen/Hausarbeiten fair. Außerdem habe ich den Grundkurs chinesisch besucht, der recht angenehm war und viel Spaß gemacht hat.

Meine Kurswahl war so angelegt, dass ich nur Montag bis Mittwoch Kurse hatte. Dadurch hatte ich sehr viel Freizeit für Trips und Unternehmungen in Shanghai.

Einige meiner Kommilitonen haben die Option gewählt, ein 1-tägiges Praktikum während des Semesters zu machen. Allerdings hatten die meisten damit eher negative Erfahrungen gesammelt, da man in so kurzen Zeiträumen sicherlich nicht viel Verantwortungsvolles machen kann und den freien Tag sicherlich nutzvoller investiert werden kann.

Ich selbst war mit der 1-monatigen Praktikums nach dem Semester sehr zufrieden, da ich in eine Chinesische Firma reinschnuppern konnte.


Freizeit

Dank einer riesigen internationalen Community, sind die Freizeitaktivitäten in Shanghai genial. Jeden Tag gibt es unzählige Angebote „Promotions“ in den Clubs der Stadt, die Ausländer mit Freigetränken versorgen und sozusagen um euch werben. Dabei gibt es Clubs nach jedem Musikgeschmack, Preisklasse Location. Nach einer Weile hat man ein Gefühl dafür, was gute Promotions und Clubs sind und es ist auch durchaus üblich, vom Clubmanager oder supereichen Chinesen an die Tische eingeladen zu werden zum Würfelspiel und Dom Perignon- Marathon. Dabei nie (!) einen Chinesen absagen, da der sonst sein Gesicht verliert.

Auch zu erwähnen sind die netten Tohee Hauspartys, Rooftop-parties und die unzähligen westlichen Bars.

Ganz besonders Spaß machen auch anderweitige Gruppenaktivitäten wie KTV (Karaoke), Teppanyaki, Go-card fahren oder Lasertagging.


Fazit

Das Auslandssemester in Shanghai war definitiv eines der aufregendsten und interessantesten Erfahrungen während meines Studiums. Ich durfte viel über die chinesische Kultur in Erfahrung bringen und in einigen Ausflügen auch Land und Leute besser kennen lernen. Shanghai ist auf jeden Fall eine Stadt, in der ich mir vorstellen könnte auch nochmal für längere Zeit zu leben. Ich kann deshalb die Fudan University nur weiterempfehlen!